Das Eis der (Sub)Kultur wird dünner

Als damals Anfang der 90er im Zivildienst die Entscheidung anstand, wo ich studieren will, da fiel meine Wahl auf Würzburg. Da haben soziale Kriterien eine Rolle gespielt, da haben Angebote der verschiedenen Hochschulen eine Rolle gespielt, aber auch das kulturelle Leben in der Hochschulstadt. Viele Kinos, viele Bühnen, viele Möglichkeiten. Es gab noch das frisch umgezogene AKW!, das Cairo hieß noch Café, beim U&D gab es noch keine Taschenkontrollen, das Filmwochenende fand noch im Corso statt, es gab noch ein gutes Lokalradio W1 — das alles lockte mich zusätzlich nach Würzburg.

Das hat sich in den letzten Jahren gewandelt und wandelt sich weiter — nicht zum Guten hin. Die meisten Kinos sind gestorben, das letzte Programmkino stirbt Ende des Jahres, weswegen das Internationale Filmwochenende 2010 ausschließlich im sterilen Cinemaxx stattfinden wird.
Das Immerhin, eine kleine aber sehr feine Bühne und Einrichtung, Schauplatz einiger denkwürdiger Bloggertreffen, macht ab November zu und hat nach wie vor keine neue Bleibe gefunden.
Das AKW! hat Insolvenz angemeldet. Ohne nach die Frage nach der Schuld zu stellen hat es ein Loch in die Kultur- und Bühnenlandschaft gerissen.
Die Posthalle gibt es zwar, aber von Seiten der Stadt wird ihr die wirtschaftliche Existenz nicht leicht gemacht. Keine Genehmigung wirtschaftlich lukrativer Discos oder Partys — bis auf obskure Ausnahmen wie den Midlife Club am letzten Wochenende, der wurde komischerweise genehmigt.
Ähnliches Schicksal trifft den Propeller, der als soziokultureller Ausnahmeort ein kurzes, aber erfolgreiches Dasein in der Karmelitenstraße gefristet hat. Auch hier wird den Betreibern eine Neueröffnung von Seiten der Stadt ebenfalls nicht gerade leicht gemacht und ihnen nahe gelegt, der Innenstadt doch fernzubleiben.

Wer einen beliebigen Städtereiseführer durchblättert, der findet dort immer die Rubrik „Nachtleben“. Das Nachtleben ist also ein Kriterium, nach dem Menschen ihren Besuch einer Stadt entscheiden. Das mache ich auch so — wenn ich denn mal Urlaub habe. Wo ist ein origineller Club? Wer spielt ein Konzert auf welcher Bühne? Laufen gute Filme abseits dem, was überall läuft? Was kann ich nachts so alles anstellen in der Stadt? Und da sieht es in Würzburgs Innenstadt, dem Zentrum, immer lauer aus.

Natürlich gibt es noch genug Möglichkeiten zum Weggehen, aber die Lounges (Ich kann das Wort kaum noch schreiben) und Clubs sind halt doch mehr Marke „Kennst du eines, kennst du alle“. Einheitsbrei. Ich finde es nicht schlimm, dass Leute dahin gehen, ich finde nur den allmählichen Mangel an Alternativen schlimm. Und außerdem haben es auch die nicht leicht mit der Stadt muss man fairerweise sagen.

Man kann fast den Eindruck bekommen, als wolle die Stadt Würzburg eine kulturberuhigte Zone im weiteren Innenstadtbereich. Dummerweise ist Kultur oft mit Krach verbunden. Sei es durch die Kultur selbst wie bei Konzerten oder einfach durch die Besucher, die vor der Tür stehen, rauchen, quatschen und trinken. Und das will man meiner Meinung nach nicht. Da beschweren sich die Anwohner. Und da kann ich nur sagen — wenn ich in jeder anderen Stadt in die Innenstadt ziehe, dann ist es dort sonnenklar, dass da spät nachts noch Lärm ist, denn da ist was los. Geh man in Köln in die Innenstadt oder in die Kneipenviertel. Von Berlin mal gar nicht zu reden. Gibt es wirklich Leute die über eine Kneipe ziehen und dann überrascht sind, dass da nachts noch Lärm ist? Aber es toll finden, dass alles so nah in der Innenstadt ist.

Wir wollen eine Großstadt sein? Ein „Oberzentrum“? Wir brauchen kein „Provinz auf Weltniveau“ um uns nach Außen lächerlich zu machen, das schaffen wir mit dem derzeitigen Trend an Möglichkeiten der (Sub)Kultur und Nachleben auch so.

Es gäbe noch viel zu dem Thema zu schreiben — ein andermal, jetzt geht es zum Kaffeetrinken. In die Innenstadt.

35 Gedanken zu „Das Eis der (Sub)Kultur wird dünner“

  1. dass mit dem AKW tut mir auch verdammt leid…
    ich kannte es noch aus den „ältesten“ zeiten.
    daran mag ich nicht denken, dass so viel potential verloren gegangen ist.
    so ein freier, offener kulturraum, mit möglichkeiten für so viele menschen.
    ich darf darüber nicht nachdenken…
    ob es jemals so etwas in ähnlicher konzeption wieder geben wird?

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  2. sehr interessanter blog mit guten beiträgen.

    ich selber mag meine verantwortung und das interesse für „kultur (er)leben“ nicht nur von zuschüssen und haushaltsdebatten abhängig machen.
    Das kostet kraft und im zusammenhalt der kulturschaffenden kann man ja projekte zusammen tätigen.
    viele wurschteln im würzburg so allein vor sich hin und her.

    für würzburg wünsche ich mir neben den bereits anerkannten kulturellen veranstaltungsorten und größeren events

    auch

    kleinere orte für kulturelle begegnungen der individuellen ART,
    die den kommunikativen austausch zwischen kulturschaffenden und bevölkerung ermöglichen.
    orte der (inter)aktionen.
    ach ja
    – die generationsfrage in der kunst,
    das verständnis und das miteinander für das kulturelle tun
    kann auch noch ausgebaut werden, find ich.

    auch das zusammenspiel zwischen verschiedenen kunstschaffenden
    (beispielsweise musische, lyrische, bildende kunst) erscheint mir sinnvoll.

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  3. Ich denke es geht bei der Diskussion auch nicht in erster Linie darum, dass die Stadt die „Subkultur“ wirtschaftlich bzw. finanziell fördert. Das lässt einerseits der stark angeschlagene Haushalt nur schwer zu und andererseits ist es natürlich problematisch, da es sich bei den meisten der genannten Locations um private „Unternehmen“ handelt. Was man jedoch erwarten kann ist, dass die Stadt die subkulturelle Szene ernsthaft wahrnimmt und auch diese als ein wichtigen Bestandteil des Würzburger Kulturlebens begreift, mit dem sich Würzburg nach außen hin vermarktet. Würzburg ist eben nicht nur „Wissen, Wein und Weltkultur“, sondern auch „Subkultur“.
    Wenn die Förderung seitens der Stadt also nur bedingt finanziell möglich ist, so kann man zumindest die Rahmenbedingungen schaffen, dass es solchen Läden nicht noch zusätzlich schwerer gemacht wird als es ohnehin schon ist . Diese Rahmenbedingungen sind zumeist in Gesetzen oder Verordnungen (wie z. B. Baurecht) festgelegt. Aber gerade in der Auslegung dieser Festsetzungen gibt es Spielraum wie das Beispiel „Posthallen“ zeigt. Da muss man sich halt mal beweglich zeigen und guten Willen oder jedenfalls die Bereitschaft dazu zeigen.
    Als der Stadtstrand eingeführt werden sollte, gab es auch zig öffentliche Bedenkenträger (fängt bei der Feuerwehr an und hört beim Wasserwirtschaftsamt auf). Jetzt ist das Ding etabliert und die Stadt wirbt damit.

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  4. Rein orte[nutzungs]technisch: Was ist denn, zum Beispiel, mit dem schönen großen Altbau am Berliner Ring (gleich hinter der Strabahaltestelle)?

    Dieses Haus wollte ich schon längst gerettet sehen…

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  5. Pingback: wuewatch
  6. War da mal nich dieses „yes wü can“???

    Ich meine Würzburg is doch ne studentenstadt und keine rentnersiedlung. aber genau da bewegt sich wü gerade hin. Ich studiere hier echt gerne und kenne auch viele tolle Leute. Aber was bindet mich denn an Würzburg? die Festung? die Resident? nichts… und das find ich eigentlich schade. und glaube so geht es leider vielen… Wü is halt doch Provinz aba Lichtjahre vom Weltniveau entfernt

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  7. @Ralf: danke und ein wirklich guter Artikel

    @Stefan: Die Posthalle hat heute vor einem Jahr seinen Spielbetrieb begonnen. Bis heute gab es noch keine einzige Beschwerde von Anwohnern wegen Lärm, Verkehrschaos oder ähnlichem. Die Problematik liegt tatsächlich im baurechtlichen Bereich. Da wir bis heute noch keine Nutzungsänderung haben bekommen können, veranstalten wir auf der Basis von Einzelgenehmigungen. Dies ist umständlich und kostspielig. Unser Problem hierbei ist aber in erster Linie die rechtliche Auslegung dessen wofür eine Einzelgenehmigung erteilt werden darf/soll oder sollte. Die Stadt Würzburg legt dies so aus das diese nur dann zu gewähren ist, wenn ein besonderer Anlass vorliegt. Bei Konzerten akzeptieren sie diesen „besonderen Anlass“ inzwischen, bei Parties gab es anfangs keine Probleme heute schon. Alleine im September mussten wir 4x die Segel streichen.
    Aber natürlich würden wir nicht weiter machen wenn wir nicht glauben würden irgendwann das Eis brechen zu können.
    Um ehrlich zu sein bin ich in dem Punkt zuversichtlich, dass dies noch dieses Jahr gelingen könnte.

    however! Ich habe Würzburg bewusst als meinen Lebensmittelpunkt gewählt, da ich die Lebensqualität als hoch ansehe. Der Wegfall von AKW, Corso (da muss ich mir leider selbst mit an die Nase langen), bald hoffentlich nicht auch noch dem Immerhin schmälert diese Lebensqualität. Und da kann Würzburg eine noch so junge Stadt sein aufgrund seiner Studenten.
    Somit hat Steffen vom Cairo recht! Unterstützt die Locations von denen er geschrieben hat und wer mag auch gerne so Komerzschuppen wie die Posthalle *g*

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  8. @steffen:

    Deine Fragen sind berechtigt, aber auch beantwortbar.
    1. Warum die Genehmigungen nicht erteilt werden, ist tatsächlich schleierhaft. Vielleicht andere Interessenten am Grund & Boden, oder größere Veranstalter, die ihr Veto einlegen? Keine Ahnung, müsste mal ein Posthallen-Mensch was dazu sagen (werden sich aber eher hüten).

    2. Die Stadt sollte etwas unternehmen, das dem Kulturleben und letztlich der Förderung der Stadt mehr als gut tut, nämlich Unterstützung bieten. Viele Locations gehen z.B. nicht pleite, sondern haben Probleme mit den Standorten. Das Kulturleben einer Stadt hat vielfältige Auswirkungen – z.B. auf Jugendarbeit, Nachtleben, Studentenzahlen etc. Und das sind auch Wirtschaftsfaktoren! Zudem – wenn es ein Immerhin gibt, braucht die Stadt schon mal kein Jugendhaus in der Sanderau zu unterhalten, oder? Übrigens wurde das Immerhin auch in den Jahren zuvor immer von der Stadt mit gefördert. Es geht hier auch nicht um Vorwürfe oder Suche eines Schuldigen, sondern um Vorankommen und Verdeutlichen von Problemen, die lange Auswirkungen haben werden. Wenn irgendwo junge Leute Scheiße bauen, heißt es dann 10 Jahre später – da sollte vielleicht mal wieder Jugendarbeit gemacht werden. Jugend hat leider nicht so viel Lobby wie andere Kultursparten – siehe Theater etc., wo Förderungen von der Allgemeinheit als ganz selbstverständlich betrachtet werden.

    Außerdem kann sich eine Stadt auch zurecht mit ihren Kulturschätzen und -schätzchen schmücken. Das bringt unendlich mehr als schief gewickelte Werbekampagnen über Provinz oder nicht Provinz. Wenn es tolle Programmkinos und ein großartiges Filmfestival gibt, dann steigert dass das Ansehen der Stadt. Wenn Konzerte stattfinden, die internationalen Ruhm auch auf Insider-Ebene genießen, dann wird der Name der Stadt dick unterstrichen, auch in den Köpfen von jungen Leuten. Schau mal ins Gästebuch vom Immerhin – das geht von Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, München über Brüssel, Nordirland, Schweden bis Texas!

    Übrigens ist der Infotext jetzt auf meinem Blog, siehe Link oben.

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  9. @steffen: Natürlich ist die Stadt Würzburg nicht schuld, dass es weniger Locations in der Richtung gibt. Aber sie macht es den Leute auch nicht unbedingt leicht etwas Neues auf die Beine zu stellen.

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  10. @ steffen(cairo): recht hast!

    Ich habe seit Oktober 2004 bis einschließlich diesen Oktober´09 monatlich zwei bis drei Konzerte im http://www.immerhin-wuerzburg.de veranstalten können, manche auch im Cairo 😉

    Für mich ist da nie was bei rausgesprungan, außer vielleicht mal ner LP oder einem T-Shirt, aber das brauch´s auch nicht!
    Dennoch habe ich diese Tage, `meißt` gerne, erst in der heimischen Küche (Bandessen), dann im Immerhin hinter´m Thresen oder an der Kasse verbracht. Viele nette Menschen kennengelernt und die ein oder andere Freundschaft mit den Bands geschlossen.
    ((um mal ein paar von denen zu nennen, die würzburg von ´innen` gesehen haben: scraps of tape (schweden) (2xImmerhin-2xcairo), minnie´s (italien) 5 x in 2 jahren, akimbo (usa) (1xImmerhin-2xcairo), former cell mates (england) 3x, d.h.(leipzig) 3x und noch etlichen andere aus ))

    Auch wenn die Zuschauerzahlen zwischen 12 und 120 schwankten, den Bands hat es hier in Würzburg immer gefallen und die meisten wollten wieder kommen bzw. sind dies auch.
    Ab dem 1.11. werden dann wohl noch weniger Bands in Würzburg kursieren, denn es fehlt eine wichtige Örtlichkeit, das IMMERHIN

    …und wir müssen nach Nürnberg oder Stuttgart fahren um die kleinen, eher unbekannten Bands sehen zu können.

    Für mich und `meine Bands/Veranstaltungen` ist die Schließung des Immerhin´s auf jeden Fall beschissen!!!

    Nieder mit jeglicher Subkultur !!!

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  11. wir vom cairo beobachten das „häusersterben“ auch mit großem unwohlsein. das sterben der einrichtungen ist aber nicht in erster linie der stadtverwaltung zuzuschreiben:
    – akw: zu wenig leute wollten auf dauer für wenig oder kein geld kulturmachen oder fanden bessere bedingungen z.b. bei uns weil immer mehr konzerte stattfinden und selten über 200 leute die (sub-)konzerte besuchen
    – corso: zu viele leute gehen in multiplexe
    – propeller: es war klar, dass das haus abgerissen wird
    – immerhin: die kirche wollte sich kümemrn, hat sie aber nicht

    das wichtigste jetzt: wenn wieder was nichtkommerzielles gefunden oder aufgebaut werden soll müssen viel mitmachen, von nix kommt nix.

    UND bis dahin unterstützt öfters mal die läden die etwas besonderes sind in dieser stadt:

    – kult (neben lecker essen auch filmabende, konzerte etc.)
    – b-hof (konzerte)
    – pleicher hof (konzerte)
    – das große theater und die off-theater wie ensemble, werkstattbühne
    – lesungen im saalbau luisengarten
    – besondere läden wie herr pfeffer, 21qm und andere
    – ein tolles museum am kulturspeicher
    – festivals (film, hoffest, u&d, africa)
    – den neuen propeller
    – das cairo 😉

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  12. in punkto netten gemütlichen Kneipen, geht Würzburg echt langsam die Luft aus… im heißen Sommer, wo man sich draussen kultiviert und eigentlich erstaunlich viele Orte in Wü findet, wo man einfach mal nett vor sich hinexistieren kann…steht einem, jetzt da der kalte und dunkle Herbst so an die Tür klopft, ein recht plakatives Fragezeichen vor der Nase: wohin jetzt?

    Und passiert denn mit den ganzen leer(werdenden)stehenden Kultur-Immobilien?
    seufz!

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  13. „Die Posthalle gibt es zwar, aber von Seiten der Stadt wird ihr die wirtschaftliche Existenz nicht leicht gemacht.“…“Warum setzt sich im Rathaus zum Beispiel keiner fürs Immerhin ein?“

    Ich misch mal kurz in die Diskussion der Subkulturfreunde hier ein. Ich wüsste gern mal genau,
    1. wieso die Posthalle keine Genehmigung für Discos etc. bekommt (Baurecht? Lärmschutz?) und
    2. Was genau die Stadt unternehmen soll, um wirtschaftlich selbständigen Betrieben wie Posthalle und Corso sowie dem Immerhin, das der evangelischen Kirche gehört (!) unter die Arme zu greifen und warum.

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  14. Danke Ralf, du sprichst auch mir aus der Seele. Ich denke auch, wenn das so weitergeht, haben wir in ein paar Jahren ein Durchschnittsalter von 59 Jahren hier, aber alles schön ruhig. Sonntag früh gehts in die Kirche und ab halb 8 abends wird bitte draußen nur noch geflüstert. Die Stadt manövriert sich doch gerade selbst ins totale Aus. Gerade die vielen Studenten hier wollen doch raus und was „neues“ erleben, auch neben dem Studium. Anscheinend wird ja auf den Uni-Standort hier seitens der Stadt großen Wert gelegt. Aber oft vergessen da einige, dass ja zum Studieren auch noch mehr gehört als gute Forschungseinrichtungen. Das gilt natürlich auch für andere junge Menschen. Mit jung meine ich… sagen wir mal…. unter 35 😉 Jedenfalls werde ich so schnell es geht nach dem Studium hier verschwinden. Die Stadt tut jedenfalls alles dafür, dass ich mich hier nicht wohlfühle…. zudem sehe ich eigentlich nur, dass es noch schlimmer wird. Warum setzt sich im Rathaus zum Beispiel keiner fürs Immerhin ein? Warum kümmert sich die Stadt nichtmal um eine Alternative? Okay, vielleicht auch etwas zuviel verlangt, aber wenn dann mal alternative Möglichkeiten da sind, wird das ganze auch gleich wieder verhindert. Ist Rückschritt der neue Fortschritt? Wird Langeweile wieder modern? hab ich irgendwas verpasst??! Arme Kleinstadt am Main……

    Ich muss weg.

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  15. @Pete

    Dachte die wollen nur umbauen. Ich fände es auf jeden Fall sehr schade wenn sie dauerhaft geschlossen hätten. Auf deren myspace-Seite steht ja leider nur „Lucky 7’s is closed……for now“, da kann man jetzt natürlich alles und nichts reininterpretieren…

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  16. Mein Kompliment für diesen tollen und treffenden Artikel.
    Dazu würde ich mir auch direkt noch mehr Artikel über die verschiedenen Lokalitäten und Events von dir wünschen, auch wenn du ja schon gut dabei bist 😉

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  17. Sehr guter Artikel!

    @maddin: Meiner Information nach ist das Lucky 7´s schon wieder geschlossen.

    Ansonsten – das Immerhin steht am Abgrund! Ihr könnt darüber bald mehr hier lesen, wenn Ralf meine Mail bekommen hat.

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  18. Der Artikel passt wie die Faust aufs Auge, schön analysiert! Allerdings muss ich etwas hinzufügen: Es gibt ja noch letzte Enklaven in Würzburg – ich meine damit das Standard, Kult und den Pleicher Hof.
    Allerdings bemühen sich diese drei Einrichtungen (Ausnahme stellen die immer wieder hervorragenden Konzerte im Pleicher dar) meiner Meinung nicht wirklich darum die Fahne für die Alternative Szene hoch zu halten (Bsp.: Streichung der Regelmässigen Jazz Session im Standard). Auch von der Betreiberseite der bereits etablierten Instutionen muss jetzt mehr kommen!

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  19. So, jetzt kannst du dir die städtische Förderung endgültig von der Backe putzen! 😉 Ich geb dir recht! Als ich vor ein paar Jahren nach Würzburg kam, ging noch viel mehr. Dass Locations zumachen passiert einfach. Aber das kaum Läden (gastronomisch, kulturell und wirtschaftlich) mit coolen Ideen mehr aufmachen, das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
    Selbst manche Kleinstädte bieten im Abend- und Nachtprogramm mehr als Würzburg … traurig! 🙁

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  20. @sushi: Ich hab nix gegen Mainstream, nehm auch auch gerne mit. Aber es muss auch Alternativen geben.

    @wagenleben: Wir haben am Sonntag neben euch geparkt. Sind spazieren gegangen. Das nächste Mal komm ich mal vorbei. 🙂

    @ralf duggen: O mein Vorstand, dein Verein ist auch mein Verein. 🙂

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  21. Hi,
    ja an kultigen Kneipen mangelt es hier inzwischen schon arg, ein Ort muss schon ein richtiges Flair versprühen, damit man sich dort wohlfühlen kann und nicht steril und beliebig zusammengesetzt sein. War letzten Samstag echt schwer was zu finden, bin dann im immerhin gelandet, das wie bereits erwähnt auch bald schließen wird.
    Auf http://www.programmkino-wuerzburg.de ist ab heute eine Petition online, deren Ziel der Erhalt eines Programmkinos in Würzburg ist. Bitte tragt euch ein und verbreitet den Link, damit genügend Unterschriften zusammenkommen, um etwas zu bewegen. Vielen Dank!

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  22. Hallo,
    ein sehr guter und zutreffender Artikel! Wir haben das alles am eigenen Leib gespürt und trauern ebenso um Propeller, AKW und co 🙁

    Sind momentan auch mit der Stadt in Verhandlung um einen Wagenplatz zu gründen um genau diese MIssstände zu beseitigen. Wir würden auch gerne ein paar Veranstaltungen organisieren die einer großen masse fehlen.. leider fehlt uns noch (!) der Platz. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt…

    liebe grüße von den Wagenbewohnern aus WÜrzburg!
    Checkt unsere Website für mehr Infos 🙂
    http://www.Wagenplatz.tk

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  23. Das finde ich ein sehr passendes Resümee. Nicht nur die Kneipen- und Szenelandschaft wird immer mainstreamiger. Man hat auch das Gefühl, in der Innenstadt gibt es nur noch Optiker, Gesundschuhläden, Apotheken, Billigbäcker und sonstige Futterplätze. Abgerundet durch die üblichen Ketten. Klar gibt es noch den einen oder anderen richtig schönen und originellen Laden. Aber das Gros, das was bildprägend ist, wirkt unheimlich altbacken, billig und katholisch. Die neue Mainpromenade, der neue Marktplatz – quadratisch, praktisch, pflegeleicht und ohne jeden Charme. Die Lebensfreude scheint beim gemeinen Würzburger erst ab 0,9 Promille auf einem der vielen Feste allmählich zu gären.

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  24. Wie wahr… und wie traurig (zumindest unter diesem Aspekt), dass ich hier hängengeblieben bin…
    Ich kenne unter anderem einen Irish Pub in der Karmelitenstraße, in dem bis neulich noch regelmäßig Live-Konzerte stattgefunden haben. Dummerweise hat drüber ein (Jura-)Student gewohnt, der wohl auch überrascht war, dass es in der Innenstadt laut ist… deswegen gibt’s jetzt weniger (und leisere) Konzerte.

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