U&D 24, Rest: Regentanz und Zombiewalk

Jetzt ist es vorbei, das Umsonst & Draussen 2024. Für mich war es schon am Samstagabend vorbei, nach drei anstrengenden, aufregenden und sehr schönen Festivaltagen.

Vom Tag 1 hatte ich euch ja schon erzählt, spulen wir doch mal weiter zu meinem Tag 2, dem Freitag. Den für mich recht kurzen U&D-Abend zuvor hatte ich ganz gut verkraftet, den letzten Arbeitstag auch und ich bin so gegen 18 Uhr in meinen Urlaub und in den U&D-Freitag gestartet.

Auf den Mainwiesen traf ich auch gleich mal auf ein paar liebe Menschen, die mich durch die Stürme des Abends begleiten sollten. Und das ist keine Metapher. Denn gegen 19 Uhr ging es los mit dem Regen. Nein, falsch, es ging los MIT DEM REGEN! Es begann wie aus Eimern zu regnen. Ich war binnen Minuten ordentlich nass und flüchtete, wie so viele andere auch, ins Drinnen-Zelt. Da spielte dann Knights of Cesar. Ich mag die ganz gern, aber ich bin nicht sicher, ob sie ohne den Regen das Zelt dermaßen voll bekommen hätten. Die Band war auf jeden Fall ein Gewinner des Unwetters.

Knights of Cesar im Drinnen-Zelt

Verlierer des Unwetters auf jeden Fall der Getränkeverkauf des U&D. Und damit auch ich. Wobei eine Zeit lang während des Regens eine etwas absurde Situation entstand. Die Getränkestände hatten weiter auf und verkauften. Und etliche Menschen wollten trotz des Sauwetters Getränke kaufen. Aber nicht alle hatten noch Getränkebons — darunter auch ich. Die Zelte für den Bon-Verkauf wurden aber alle geräumt. Und ich wollte nicht nur für mich, sondern auch von ein paar meiner Unwettergefährten Getränke besorgen. Nun irrte ich — und ein paar andere Schicksalsgenossen, die ich traf, auch — über den Platz zu den einzelnen Pavillons und Zelten, wo die Festivalbesucher Zuflucht vor dem Regen gefunden hatten, und kaufte gütigen Menschen übrige Getränkebons ab.

So lustig diese Bon-Suche teilweise für alle Beteiligten auch war, so seltsam war es auch für mich, dass trotz des Regens das U&D irgendwie weiterlief — nur nicht der Bonverkauf, das Rückgrat der Finanzierung des U&D. Klar, weder die Kassentechnik und noch weniger die Menschen will man dem Unwetter aussetzen. Aber gerade in Hinblick darauf, dass solche Unwetter öfter vorkommen könnten, sollte man die Kassenzelte vielleicht etwas sturm- und regensicherer machen. Denn wie es sich zeigte, sind einige U&D-Besucher auch bei 20 Litern/Minute durchaus bereit, ihr U&D ins Plus zu trinken.

Ich war nach der Aktion dann erst mal platt, für mein PostCovid war das nicht so gut. Aber ich hörte mir noch einen großen Teil des Konzerts von Cranial im Zelt an, draußen lief der Festivalbetrieb nach dem Regen wieder Richtung Normalbetrieb an. Und ich kaufte mir erst mal eine Menge Getränkebons auf Vorrat.

Cranial am U&D-Samstag im Drinnen-Zeit

Doch den Rest des Abends erlebte ich durch den PostCovid-Schleier und bin mit dem anderen eher wie ein Zombie über das Gelände gelaufen. Eine späte Freude am Abend für mich war dann noch, AlohaDan an der offenen Bühne getroffen zu haben. Während die anderen zu Elektro-Klängen abhotteten, quatschten wir beide. Aber danach gingen für mich die Lichter endgültig heim und ich bin — immer noch tropfnass — nach Hause geradelt.

Ganz gute Visualisierung meines Zustands am Samstagabend.

Der Samstag

Schon beim Aufwachen am Samstag merkte ich: Oje, du läufst auf Notstrom und der Treibstoff dafür ist schon halb leer. Also habe ich am Vormittag nur das Nötigste gemacht. Mit der @juhaug zum Adalberoflohmarkt zu gehen, zum Beispiel. Und danach gleich wieder ins Bett. Nur um mich wenige Stunden später mit @juhaug wieder zu treffe, wir waren mit Freunden auf dem U&D verabredet — zum Kindernachmittag, der Sohn einer der Freunde hatte seine Festival-Premiere.

Und so verbrachte ich den Nachmittag angenehm ruhig mit der Kletterwand (ich habe Klettern lassen), beim Tischtennis (ich habe spielen lassen), bei MarioKart (ich spielte selbst, ich fahre real wie virtuell gleich schlecht Auto) am Stand des Angestöpselt-Vereins (tolle Sache, tolle Arbeit!) und beim XXL-Jenga (ich spielte selbst). Mal ein anderes U&D für mich, aber es passte gerade gut zu meiner Verfassung.

Angestöpselt e.V.

Eine Freude war es mir, eine Gruppe von Wue.Social-Nutzenden dort zu treffen (naja, blind wie ich bin trafen sie natürlich mich). @Manchmalderfieber, @Nena, @Tobi und — zu meiner wirklich großen Freude endlich mal persönlich — @der_Karl (ich hoffe, ich habe niemanden vergessen oder verwechselt). Insgesamt war der wue.social-Schnitt auf dem U&D gar nicht so schlecht, denn zumindest von @raupach, @Der_icey, @PraetorCreech, @TanCreech, @kahta und der bereits erwähnten @juhaug weiß ich, dass sie auf dem Festival waren. Also mindestens rund zehn Prozent aller Nutzenden waren beim U&D — das soll Facebook, Instagram, Tiktok und X erst mal nachmachen!

Die Dornheim-Bühen vor dem Ruhebereich

Eine Sache ärgerte mich am Samstag dann doch ganz schön. Ich fand es ja als potenziell Betroffener schön, dass es Ruhebereiche auf dem U&D gab, in die man sich zurückziehen konnte, wenn der Trubel zu viel wurde, für Menschen, die hochsensibel sind oder mit Erschöpfungssyndrom. Gebraucht hatte ich es nicht, aber am Freitag war es kurz davor. Trotzdem gut, dass es sowas gibt. Nicht gut war es dann aus meiner Sicht am Samstag, direkt vor den Ruhebereich die Dornheim-Bühne zu bauen und dort laut mit DJ abzufeiern. Oder wurde der Ruhebereich an dem Tag woanders hinverlegt? Falls nicht, liebes U&D, finde den Fehler.

Devil May Care auf der Draussen-Bühne.

Musik kam an dem Tag recht kurz vor mich. Im Grunde hörte ich nur einen Teil des Devil-May-Care-Auftritts — gut wie immer — am Abend, denn da bin ich wirklich mal heim — obwohl ich dann endlich in zauberhafter Begleitung war. Und am Sonntag konnte ich dann auch wirklich nicht mehr, erst heute, am Dienstag, ist der Körper wieder so einigermaßen zu gebrauche. Als es nur an zu viel Alkohol und zu wenig Schlaf lag — wie die U&Ds vor zwei Jahren halt für mich immer abliefen –, ging die Erholung schneller. Ich hoffe ja echt, dass dieser PostCovid-Scheiß bis zum nächsten U&D mal verschwunden ist und mich nur das Alter ausbremst.

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