Heute morgen habe ich mir wieder mal den Luxus erlaubt, vor der Arbeit schnell einen Cappuccino trinken zu gehen. Im Café konnte ich in Ruhe die Mainpost lesen. Und was las ich da? Beim Mozartfest wurde wieder gepicknickt!
Für die Unwissenden: Früher, auch während meiner Studentenzeit, gab es beim Mozartfest in Würzburg die „Kleine Nachmusik“. Letztendlich ein Open-Air-Klassik-Konzert, bei dem man im Rosengarten der Residenz im Gras saß, auf Decken, Stühlen oder Freunden bzw. Freundinnen (alles je nach Neigung und Vorlieben). Es wurde Essen und Trinken mitgebracht, ein lecker musikalisches Picknick in einem hochromantischen Ambiente, ein wundervoler Abend, der oft nur der Auftakt war zu … aber lassen wir das.
Tja, und vor vier Jahren war Schluß damit. So wirklich verstanden hat es niemand. Ok, der Rosengarten hat dabei schon immer etwas gelitten – aber das hat er seit 1922 schon.
Und plötzlich lese ich, dass ein „Picknickkonzert“ (hieß das früher offiziell schon so?) mit einem tollen Programm stattfand und nur 300 Besucher statt den erwarteten 2000 da waren.
Mich wundert das nicht. Der Durchschnittswürzburger wie ich, der nur mäßig an klassischer Musik interessiert ist, weiß zwar, dass das Mozartfest zur Zeit läuft. Aber genauso weiß er, dass der „populäre“ Teil des Festes nicht mehr stattfindet – oder zumindest dachte er das bis jetzt. Das Mozartfest ist aus dem Bewusstsein gestrichen geworden. Was Schade ist – wie sollen wir Mozartbanausen sonst in den Genuß dieser wunderbaren Musik kommen.
Also, liebe Mozartfestler:
Nächstes Jahr groooße Plakate drucken, mit noch größeren Buchstaben, die die Worte bilden „JETZT WIEDER MIT KLEINER NACHTMUSIK! ESSEN, TRINKEN UND KNUTSCHEN ERWÜNSCHT!„
10 Gedanken zu „Die keine Nachtmusik“