Wind und Wein an der Festung

Gäste und FestungUngefähr zur selben Zeit, als Horst Köhler den Bundestag auflöste, löste der Wind einige Frisuren am Weinfest an der Festung auf. Aber die Stimmung auf dem Marienberg war bestimmt besser als in Berlin.
Hat man erst mal den anstrengenden Aufstieg (für Raucher wie mich) geschafft, steht man doch in einer recht schönen Kulisse. Neben und über einem die Festung, vor und unter einem die Stadt Würzburg. Im Burggraben (Schottenflanke) selbst waren viele Bierbänke Weinbänke aufgestellt, dort waren die Wein- und Essensstände – und die Bühne für die Band. Laut Programm muss gestern wohl „Formel 1“ gespielt haben, den Namen hab ich aber nicht mitbekommen. Gute Rock-Cover-Band, mit einigen Liedern, die man nicht immer hört.

Der Wein war problematisch. Vom Hofkeller bin ich ja nicht sooo begeistert, wie man weiß. Der offene Rotling ging zwar – aber was will man bei Rotling auch falsch machen! 😉 Trotzdem haben wir uns danach einen Bocksbeutel Riesling gegönnt, der war qualitativ deutlich besser als die offenen Weine. Drum hat sich das Kopfweh heute morgen auch in Grenzen gehalten! 🙂

Essen war ok, auch wenn es bei den Teigwaren einen kleinen Versorgungsengpass gab. So kam ich nicht zu einem Sandwich, sondern nur zu einer mit Käse belegten Laugenstange – die zwar teuer (2,40 €), allerdings auch überraschend lecker war. Die Bratwürschtl schmeckten auch, nur gab es wieder diese üblen Kühne-Senftütchen dazu, die man a) kaum öffnen kann und b) überall hinschmiert, nur nicht auf die Wurst.

Neben der Bühne ging es hinunter zur Bastion St. Johann Nepomuk, wo sich die Sekt- und Espresso-Area befand. Hier tummelte sich später die „Prominenz“ in einer ganz nett gestalteten Umgebung mit tollem Ausblick über Würzburg. Der Veranstalter hat sich zumindest Mühe gegeben, es nett herzurichten. Die Bistrotische waren mit Stoff verkleidet, die Bäume wurden mit bunten Scheinwerfern angestrahlt – nur diesen furchtbar häßlichen Zaum an der Bastionsmauer hätte man sich sparen können. Ich vermute zwar fast, sie mussten ihn als Absturzsicherung anbringen, aber man hätte ihn vielleicht etwas schöner gestalten können.

Fazit: Für den ersten Versuch an der Festung Marienberg ein Weinfest zu veranstalten, war es doch recht gelungen. Wenn Wind und Wetter passen, werde ich auf jeden Fall noch einmal hingehen.

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