Nach dem die Zwiebelkirchweih einigermaßen schadlos überstanden wurde, beginnt nun das letzte Aufbäumen der Würzburger Weinfeste. Am Freitag beginnt sowohl die Weinparade als auch das legendäre Grombühler Weinfest. Der Vorläufer der Weinparade wurde eigentlich mal als Ersatzveranstaltung für das Weindorf eingeführt, als der Marktplatz umgebaut wurde. Dann kam man auf den Trichter, dass es hinter dem Dom viel schöner ist als am Markt und die Weinparade wurde eine eigenständige Veranstaltung. Im letzten Jahr musste die Weinparade leider entfallen, da irgendwelche inkontinenten Blattläuse in den Bäumen klebrige Sekrete absonderten, die auf die Zelte und Bänke fielen. Das muss dermaßen gepappt haben, dass einige Menschen wirklich schlimm darunter leiden mussten, wie wir auf BR-Online von dem Veranstalter Peter Müller-Reichert erfahren durften:
Peter Müller-Reichert ist einer der Festwirte, die ihren Stand nun wieder abbauen mussten. Aber die Entscheidung für die Absage findet er richtig: "Ich muss alle halbe Stunde die Kleidung wechseln und duschen, weil alles klebt – ekelhaft!"
Mein Gott, der arme Mensch. Er war am Paradeplatz mit den Zelten beschäftigt und musste alle halbe Stunde heimfahren, Kleider wechseln, duschen, Zahnzwischenräume reinigen, Nasenhaare schneiden, etc. und dann wieder zurück zum Platz, nach einer halben Stunden wieder heim … Ein Wunder dass die Zelte irgendwann wieder abgebaut waren. Doch dieses Jahr scheint alles gut zu gehen. Das Wetter ist bisher nicht so toll, aber man ist optimistisch. Die Weinparade geht ja schließlich vom Freitag, den 26. August, bis zum Samstag, den 4. September. Da werden doch mal ein paar schönen Tage dabei sein. Das Weinfest in Grombühl ist eigentlich eine Sache für Grombühler. Und ich bin bekennender Grombühler. Auch wenn der Stadtteil erst vor kurzem in der Mainpost verrissen wurde, wohne ich dort sehr gern. Die Menschen, denen ich begegne, sind nett (zumindest nicht unnetter als woanders), es gibt allein am Wagnerplatz im Umkreis von 80 Metern 3 Apotheken, 6 Bäcker und 2 Schlecker-Märkte – was will der Mensch mehr. Und an diesem Wagnerplatz findet das Grombühler Weinfest statt. Das Fest läßt sich schwer bescheiben. Es ist nicht hipp! Es hat keine edlen Weine! Keine 2-Sterne-Küche! Keine Schönen und Reichen! Aber es hat Charme! Es hat so brilliante Bands wie "Bruno & Rainer" oder "Günther & Werner". Ein guter Teil der Tanzperfomance wird von der nahegelegenen Nervenklinik abgeliefert. Bei Regen setzt man sich mit Schirmen an die Bänke, zur Not rutscht man unter einen völlig fremden Schirm. Man kann das Fest nicht beschreiben – man muss es erleben.