Tod der Geknickten

Gestern starb Karl Knüpfing, der Besitzer des Bratwurststands am Marktplatz. Seine Würste waren legendär, wer noch keine „Genickte mit“ dort gekauft.
Er ist bei der Reparatur des Fettabscheiders erstickt – so schlimm, traurig und makaber das ist, ist es doch eine würdige Situation für einen Metzger zu sterben.
Mein ernstes und tiefes Beileid für seine Familie und Freunde.

7 Gedanken zu „Tod der Geknickten“

  1. Also, ich gehe auch heute noch gerne immer wieder hin, um mir eine „Geknickte mit“ zu holen, und kann nur bestätigen dass sie seit Jahrzehnten unverändert lecker ist, und immer mit einem Lächeln überreicht wird.

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  2. Der Beitrag von Thomas strotzt von Vorurteilen: Die Legende um die Wurst und der tragische Tod ihres Erfinders sind das eine, der – unnachahmlich leckere – Geschmack der Wurst und ihre Rezeptur das andere. Bleiben wir doch bei der Sache, der Wurst nämlich: Diese ist nach eigener Kenntnis (und nach meiner „sensorischen Prüfung“) auch 1 Jahr nach dem Unfall unverändert super – was dafür spricht, daß auch die Rezeptur gleich geblieben und keineswegs „tot“ ist. Merkwürdig, daß Thomas gerade jetzt bessere Bratwürste ausfindig gemacht haben will (vielleicht in „Tylers Kneipe“, was auch immer das ist?). Daß Karl Knüpfing auch als Mensch einmalig gewesen ist, sollte man nicht seinen Angehörigen vorwerfen und jetzt angeblich mangelnde Herzlichkeit vermissen (es ist für die Familie sicher schwer genug, einen solchen Verlust zu verkraften – in jeder Hinsicht). Außerdem habe ich keineswegs den Eindruck, daß die Herzlichkeit gelitten hätte. Und was die sogenannte „Ästhetik“ angeht, da solltet ihr euch mal eine Bratwurst von der „ganz Jungen“ geben lassen: Die ist nämlich nicht nur ganz ansehnlich, sondern außerdem die Enkelin von Karl Knüpfing und Metzgermeisterin – ein Grund mehr, warum die „Geknickte“ nicht tot ist und hoffentlich noch lange weiterlebt !

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  3. Ich muss doch der Ansicht von Herrn Knüpfing, die Geknickte sei nicht tot, entschieden widersprechen. Mit Karl Knüpfing ist auch die Legende um die Geknickte gestorben. Allein ihm während des Anstehens beim Zubereiten seiner Würste zuzusehen, war eine Wonne. Herr Knüpfing strahlte eine Herzlichkeit aus, die seinen Stand zu etwas besonderem machte. Geblieben ist davon nur noch die Wurst. Von Herzlichkeit ist am Bratwurststand nichts mehr zu spüren. Die alte Knüpfing schaut wie eh und je verbissen und böse drein, die Junge wird ihr immer ähnlicher und ist natürlich auch ästhetisch keine Pracht. Inzwischen hab ich auch bessere Bratwürste ausfindig gemacht… Schade, dass ein Mythos so mit einer Person untergeht, und die Familie es nicht schafft, ihn weiterzutragen…

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  4. Pingback: Tylers Kneipe
  5. Das „würdig“ ist berufsbezogen gemeint. Wie wenn ein Architekt vom Zeichenbrett erschlagen oder ich als Webdesigner von meinem Mauskabel stranguliert würde – mitten im Beruf eben.

    Das es menschlich ganz sicher eine Tragödie ist, darüber brauchen wir, denke ich, nicht zu reden.

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  6. Sehr geehrter Herr Thess
    Die Geknickte ist nicht Tot.
    Ich kann auch nicht verstehen was Sie unter einer würdigen Situation zum sterben verstehen.

    Mit freundlichen Grüssen

    Armin Knüpfing

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