„Die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland hat die Aufgabe, in ihrem Bereich die Verwirklichung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils zu fördern und zur Gestaltung des christlichen Lebens gemäß dem Glauben der Kirche beizutragen“
(Art. 1 des Statuts der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland).
Vor 30 Jahren stand Würzburg im stark im Blickfeld der deutschen Katholiken. Ende der 60er Jahre war das 2. Vatikanische Konzil erst ein paar Jahre vergangen, die 68er-Bewegung noch aktiv, weltanschauliche Unruhen erfassten die ganze Welt. Die Deutsche Bischofskonfernz beschloß eine Synode, also eine Versammlung, einzuberufen. Auf dieser Synode sollte der Frage nachgegangen werden, wie mit den Ergebnissen des Konzils, aber auch mit den jüngsten gesellschaftlichen Ereignissen in Deutschland umgegangen werden soll.
In der Vorbereitung auf diese Synode wurden 4,5 Millionen Fragebögen ausgewertet, die an deutsche Katholiken verteilt wurden (insgesamt wurden 21 Millionen verteilt). Würzburg wurde als Ort dieser Versammlung ausgewählt. Am 3. Januar 1971 fand die erste Vollversammlung unter der Leitung von Kardinal Döpfner im Würzburger Dom statt. Es haben 58 Bischöfe, 88 Priester, 30 Ordensleute und 141 Laien daran teilgenommen.
Es sollten noch sieben weitere Vollversammlungen vergehen, bis am 23. November 1975 die Würzburger Synode endete.
Viele Themen wurden damals beredet, viele Entschlüsse verfasst. Aber was wurde wirklich durchgesetzt? Was hat sich geändert? In vielen Bereichen hat sich der Geist der Amtskirche heute gewandelt. Wurde über eine „Predigt“ von Nicht-Klerikern (Laien) damals noch wohlwollend nachgedacht, bläst den hauptberuflichen Laien doch diese Jahre wieder ein ganz anderer Wind ins Gesicht. Und das auch ausgerechnet hier in Würzburg, dem Ort der Synode.
Zur Feier des Jubiläums wird Karl Kardinal Lehmann am 21. November 2005 um 20 Uhr einen Vortrag in der Neubaukirche halten, der sich mit diesen Themen beschäftigt. Der Titel des Vortrags lautet „Kraftvoll-lebendige Erinnerung bis heute – vierzig Jahre II. Vatikanisches Konzil, dreißig Jahre Gemeinsame Synode„. Lehmann war damals selbst Teilnehmer der Synode, kann also als unmitelbar Beteiligter einen guten Einblick in die damals hoffnungsvolle Versammlung geben.