Marcus Reitmeier hat den Hotelturm nie gekauft und die Vertriebs-Gesellschaft AVB, die zur Euro-Gruppe gehört, musste Insolvenz anmelden. Nun will Riedel-Bau die Zwangsversteigerung des Hotelturms, der Architekt des Turms will die Versteigerung des Euro-Centers.
Nun wird Würzburg voll sein von Menschen, die sagen "Ich hab’s fei gleich gwussd!" Und bei vielen stimmt das auch. Die Euro-Gruppe, vor der seit ein paar Jahren die Medien und Verbraucherschutzzentralen warnen, war Einigen suspekt. Und auch Herr Reitmeier wurde argwöhnisch betrachtet, da keiner wusste woher er eigentlich das Geld für den Hotelturm nehmen wollte, geschweige denn für seine geplanten Invenstitionen im Mainfrankenpark.
Die Stadt Würzburg wird der Fall Hotelturm hoffentlich etwas nachdenklich machen. So toll die Pläne und Versprechungen der Invenstoren und Bauherren klingen, es kann doch auch einfach nur lauwarme Luft dahinter sein. Denn die Geschäftspolitik der Euro-Gruppe hätte ja eigentlich von Beginn bekannt sein müssen. Wer seine Anleger so über den Tisch zieht, bei dem muss eine gesunde Finanzierung einer so großen Immobilie zumindest angezweifelt werden. So unter anderem bei OpenPR zu lesen:
So überredeten die Vertriebsmitarbeiter der AVB potentielle Anleger beispielsweise dazu, bestehende sichere Geldanlageformen zu kündigen, was bei den Anlegern zum Teil zu hohen Verlusten führte. Den verbliebenen Rückkaufwert der gekündigten Anlagen sollten dann in die vermeintlich besseren atypisch stillen Beteiligungen der Euro-Gruppe investiert werden. Die atypisch stillen Beteiligungen wurden den Anlegern als absolut sichere Geldanlage zum Steuern sparen und als zusätzliche Altersvorsorge angepriesen.
Tatsächlich aber ist diese Anlageform für die private Altersvorsorge ungeeignet, nicht zuletzt auch deshalb weil sie grundsätzlich das Risiko eines Totalverlustes birgt.
Auf den Websiten der Euro-Gruppe klingt das mehr so:
Die finanzielle Entwicklung der Mitgesellschafter in Fragen der Vermögensbildung ist die Aufgabe der sich die Euro-Gruppe seit Jahren widmet. Einzig und ausschließlich, mit ganzer Konzentration.
Betroffene Anleger sollten einen Anwalt für Kapitalrecht suchen, man kann sich auch an den Bund für soziales und ziviles Rechtsbewusstsein e.V. wenden. Denn es ist utopisch damit zu rechnen, dass das angelegte Geld irgendwann Gewinn abwirft.
Zumindest nicht für den Anleger.
Immerhin war Raitmeier bei der „Technischen Verbindung Arminia zu Darmstadt“ (http://www.tv-arminia.com/index.php?page=Aktivitas_Mitglieder&bierspitz=Flic-Flac&pic=1)
Vielleicht hat er ja mehr Zeit im Kneipsaal als im Hörsaal verbracht und die Abschlussprüfungen versiebt …
Fein beobachtet und fundiert kommentiert. Was noch fehlt: Die Andeuung in der Main Post vom Samstag, dass Reitmaier sich zwar Bauingenieur nent, aber vielleicht gar keiner ist. An der TU-Darmstadt, wo er studiert haben will, kennt man zumindest keinen Absolventen diesen Namens. Das is kein Skandal, sondern eine Komödie.
Offtopic:
Mein Blog bei 20six ist durch eine Hackerangriff gelöscht worden. Da der Support sich darum einen Sch**** kümmert, bin ich umgezogen nach frauschaaf.twoday.net
Grüße!
Ich hab’s nicht gewusst, aber geahnt – einige mir bekannte Rechtsanwälte waren sich von Anfang an sicher, dass es schief geht. Schade drum, mal sehen, was draus wird … vielleicht findet sich ja noch ein solventer Hotelbauer.