Auf ein Neues! Der Kulturjahrmarkt hat gestern nach langer Pause wieder seine Pforten geöffnet. Im Felix-Fechenbach-Haus in Grombühl wird bis Sonntag eine bunte Mischung an Kunst und Kultur gezeigt.
Um 19 Uhr fing der erste Tag des „KuJa“ an. Der erste Programmpunkt war eine Vernissage der Ausstellung „Partytour im Mozartjahr“ von Petra Maria Stadler und Susanne Streit. Das Gute an der Vernissage war, dass es Prosecco und Knabbereien umsonst gab. Sonst hat die Kunst mich wenig angesprochen. Die Fotos mögen gut gewesen sein, aber da sie meist in Folie verpackt waren, die wahnsinnig gespiegelt hat, und sich teilweise in 5 Metern Höhe befanden, habe ich nicht so viel davon gesehen. Und die „Gemälde“ haben mich doch ganz stark an eine Austellung des VHS-Kurses „Dekokunst für Hausfrauen“ erinnert. Ein paar gefällige Farbflächen, dekoriert mit irgendwelchen aufgeklebten Peperoni oder Spielzeugautos — mit meiner Jugendgruppe habe ich ähnliche Sachen gebastelt. Aber da mag sich jeder selbst ein Urteil bilden, so gefällige Dekorationskunst ist auf jeden Fall nicht so mein Ding.
Der zweite Teil des Abends wurde mit einem Special von „my favourite tracks“ bestritten. Als Gast in der Musik-Talkshow von Dennis Schütze war Birgit Süß geladen. Birgit musste ihre 10 Lieblingsmusikstücke vorstellen, über die dann geredet wurde. So eine Musikwahl ist natürlich eine sehr persönliche Sache, als Zuhörer wird man da mit recht ungewöhnlichen Stücken konfrontiert. So hat Frau Süß schon einen Hang zu ruhiger, etwas schmalziger Musik. Aber es war doch meist recht interessant warum sie das Stück gewählt hat. Und auch sonst erfuhr man doch einiges über Frau Süß. Sie wirft gerne CD-Covers, die ihr nicht gefallen, einfach weg; ein ominöser, mit ihr Nutellabrote essender Ralfi hat sie musikalisch geprägt und zum Singen gebracht; ihre Heimatstadt Augsburg hat sie wegen eines Faschingstraumas verlassen; das Programm des Formatradios Radio Gong findet sie persönlich … naja.
Dennis Schütze hat durch das Programm geführt und mit Birgit geplaudert, was nicht immer einfach war, da Birgit — Bühnenfrau die sie ist — sich doch eher dem Publikum zugeneigt hat, das dem Talkmaster. Witzig war, dass sich Dennis durch das Mikrofon angehört hat wie Henni Nachtsheim, wenn man die Augen geschlossen hat dachte man, man hört einen Sketch von Badesalz! 😉
Die Reihe „my favourite tracks“ hat mit dem Special erst mal einen Abschluss gefunden, aber Dennis Schütze denkt schon über eine 2. Staffel im Herbst nach. Das würde mich freuen. Ob es dann nun „my favourite snacks“ heißt, bleibt abzuwarten … 😉
Obwohl am Eröffnungstag recht wenig Besucher den KuJa besuchten, bleibt doch zu hoffen, dass es die nächsten Tage voller wird. Denn auch wenn Würzburg nicht gerade mit kulturellen Veranstaltungen unterbesetzt ist, so ist doch jeder Event etwas besonderes und einzigartiges. Und wenn einem der Eintrittspreis von 12 € bzw. 18 € hoch erscheint — man bekommt ja auch an einem Abend mehrere Bands und Gruppen zu hören und zu sehen.
Ich werde ziemlich sicher am Sonntag zum Musikfrühstück gehen , das klingt nach einem guten Einstieg in einen hoffentlich recht enspannten Sonntag. Bis dann …
Ach ja: Fotos wie immer bei Flickr.
Eine Alternative zur Kunstausstellung hängt iderzeit m Lesecafé der Stadtbücherei. Da zeigt Linda Schwarz das – auch beim KuJa vertretene – Prinzip der Schriftübermalung still und professionell angewandt.