Italienische Enklave

Bar und Gelateria D.O.C.Sogenannte italienische Cafés gibt es in Würzburg genug. Und nun gibt es noch eines — das ist allerdings wirklich italienisch.

Die Bar und Gelateria D.O.C., das heute in der Augustinerstraße eröffnet hat, ist eine Kombination aus Gelateria (Eisdiele) und einer Bar — es ist aber kein Eiscafé. Innen in dunklem Holz gehalten, erinnert es wirklich an eine der klassischen Cafébars, wie sie vor allem in weniger touristischen Straßen in Italien zu finden sind.

Und auch das Angebot der Bar ist ganz in dieser Tradition. Zuerst der Espresso, ein Muss in einer Bar. Der Kaffee von Costadoro, in einer 90% Arabica- und 10% Robusta-Mischung, ist angenehm würzig und nicht bitter. Faema-DetailDer Kaffee wird seeeeehr stilvoll mit einer herrlich glänzenden Faema-Maschine zubereitet, ein Augenschmaus. Für 1,60 € sehr gut und günstig.

Dann ein Prosecco. Relativ fruchtig, angenehme Perlage – viel zu süffig! 😉
Aber ein richtiger Aperitif wäre jetzt noch gut. Und da einer der beiden Besitzer Mailänder ist, bietet sich ein Campari-Soda natürlich an. Eine ausgewogene Mischung, ganz Mailand in einem kleinen, rotgefärbten Glas.
Zu den ganzen Getränken gab es etwas Kleines zu Essen, Tramezzini genannt. Diese leckeren belegten Weißbrote ohne Rinde gibt es dort mit Thunfischpaste, Capriciosa oder Salami-Mozarella belegt, aber das wechselt auch mal. Für die süßen Schleckermäuler gibt es auch verschiedene Pasticcini, kleine Gebäckstücken.

Aber neben der klassischen Bar ist das D.O.C. auch eine Gelateria. Zum Eis kann ich allerdings nicht viel sagen, dazu esse ich es zu ungern. Das Angebot an Eissorten ist dort die übliche, einzig die Sorte „fiore di latte“ (Milchblume), eine Art Stracciatella ohne Schokolade, ist etwas ungewöhnlicher.

Cheffe trocknet GläserMir gefällt die Bar und Gelateria D.O.C. wirklich sehr. Sie ist das, was sie zu sein versucht, nicht mehr und nicht weniger. Eine Bar in italienischem Stil, nicht überkandidelt und nicht „billig“ (im Sinne von „billig gemacht“), schlicht und ansprechend. Die angebotenen Speisen und Getränke sind von guter Qualität und auch gut zubereitet – und sehr bezahlbar. Dort kann man gern seine Mittagspause verbringen oder nach Feierabend mal hingehen. Bald wird es auch eine Außenbestuhlung geben — aber bei dem Wetter können sie sich damit noch etwas Zeit lassen.

Das D.O.C. befindet sich in der Augustinerstraße, am Ausgang der Dompassage (Kupschpassage), in den Räumen, in denen früher die Riemenschneider-Apotheke war. Geöffnet hat sie jeden Tag von 8 Uhr – 20 Uhr, nur am Sonntag ist geschlossen.

Ein paar Bilder gibt es hier.

Update I: Als ich den Betrag gerade nochmal durchgelesen habe, klingt er ja fast unglaubwürdig positiv. Um das zu mildern, muss ich auch einen Negativpunkt anbringen: der Deckel von der Zuckerdose auf der Theke geht viel zu schwer auf und zu. Der sollte einfach zuknallen. 🙂

10 Gedanken zu „Italienische Enklave“

  1. Heißa, das ist ja gleich um die Ecke wo ich arbeite. Wenn der Kaffee ungefähr so gut wie im Café Centrale ist und gleichzeitig auch näher für mich, dann habe ich mein neues Mittagscafé gefunden – ich muss bloß noch meine Kolleginnen überzeugen.

    Ich werde es heute oder morgen testen.

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