Kreativ sein mag ja noch einfach, Kreativität verkaufen aber sicher nicht. Und so kennt es wohl jeder, der im Bereich der Gestaltung arbeitet, dass seine Arbeiten auch mal abgelehnt werden — aus den vielfältigsten Gründen.
Die Ausstellung Why not!² stellt einige solcher Arbeiten vor. Werbekampagnen, die vom Auftraggeber abgelehnt wurden, weil sie zu mutig, unpasssen, zu teuer, verfehlt oder zu unkatholisch waren. Und auch die eigene Meinung zu den Werbungen schwankte zwischen „Oh, schade!“ bis zu „Zum Glück!“. Zu jeder Kampagne ist auch eine kurze Hintergrundbeschreibung zu lesen, die jedoch nicht immer ausreicht, um den Gedanken der Werbung oder auch der Ablehung zu erfassen.
Neben den Werbeplakaten ist auch eine kleine Ecke über Produktdesign zu sehen, in der sowohl Abgelehnte Objekte als auch der Werdegang und Verbesserungsprozess bei einer Produktentwicklung zu sehen sind. In einer weiteren Ecke sind vom Deutschen Werberat gerügte Fernseh- und Multimediawerbung zu bestauenen, direkt neben der in einem Holzverschlag ausgestellten Nicht-Jugendfreien-Werbungen. Auch Einblicke in abgelehnte Entwürfe für Altarbilder kann man bei der Ausstellung bekommen. Und als kleines Schmankerl sind noch Arbeiten von Karikaturisten über das Thema „Zukunft für Deutschland“ zu bewundern — sehr witzig!
Die Frankenhalle wurde für diese Veranstaltung sehr schön in Szene gesetzt. Doch verließ ich die Ausstellung mit einem „nett“ im Kopf, dass meiner Meinung nach den 5 € Eintritt nicht ganz gerecht wurde. Man schaut sich relativ schnell die Werbekampagnen an, überprüft sie intern auf „gut“ oder „schlecht“ (was meist niicht lang dauerte) und geht dann weiter. Oder es war, wie im Bereich „Design für die WM 2006“ so viel, so gedrängt und mit so viel Informationen bepackt, dass ich keine Lust hatte, mir diese einzeln zu Gemüte zu führen. Auch hätten mir mehr Informationen über den Hintergrund der Kampange an sich, über die Agentur, die Ideen, das Konzept, den Auftraggeber und die Ablehung gefallen. So hat man doch hin und wieder im Kopf ein Urteil über die Werbung gefällt, dass dann aber doch recht unmotiviert im Hirn vor sich hindümpelte. Aber so konnte ich die Frage bzw. die Antwort „Why not“ weder stellen noch geben.
Während der Ausstellungszeit finden auch fünf Abendveranstaltungen statt. Morgen findet im Cinemaxx die Diskussionrunde des Kommunikationsverband über das Thema „Normbruch – Tabubruch: Kommunikation an Grenzen“ statt, danach ist Why not-Party im Zauberberg.
Zu der Why not-Ausstallung gibt es bei Mitveranstalter Buena la Vista auch ein Blog mit einigen Informationen. Aber außer einem Trackback vom Würzblog hat sich da an „Fremdkommunikation“ bisher nicht viel getan! 😉 (Update: Die letzte Aussage muss ich schon zurücknehmen. Patrick „Werbeblogger“ Breitenbach hat auch schon einen Kommentar hinterlassen. :-))
Aus Ausstellung geht vom 6. Mai bis 8. Juni 2006, die Öffnungszeiten sind Montag – Freitag von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr sowie Samstag, Sonntag und feiertags von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Der Eintritt kosten 5 €, ermäßigt 2 €. Trotz meiner Kritik kann es die Ausstellung empfehlen, Spaß hat sie mir schon gemacht.
Für alle die kein Bock hatten sich physisch dort hin zu bewegen:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bildstrecke/228/75153/p0/?img=0.0#bild
Ich denke mal, man hat nicht all zu viel verpasst?
ja!
jmd schreibt man „jemand“ 🙂
aber: why not?!
hat da jmd grade langeweile? ;o
ausschließlich mit „normalem s“ sieht definitiv besser aus. Auch dieser Blogbeitrag also ein Fall für Why not?!
ermaessigter preis gilt unter anderem fuer studenten?
wennja schau ich da in einer schaffenspause auch mal rein ;p
Vielleicht sollte ich unter selbigem Motto eine Veranstaltung mit außschließlich eigenen Arbeiten auf die Beine stellen … In 6 Semestern kommt da schon ne Menge zusammen ;)))