Umsonst & Delirium

Obowohl ich den Freitag des U & D mehr schlecht als recht überlebt habe, packte ich auch am Samstag mein Bündel mit Medikamenten und machte mich am Nachmittag auf zu den Mainwiesen in Würzburg.
IMG_3493Zum Glück war es nicht so brüllend heiß auf dem Platz, ein angenehmes Lüftchen verhinderte den Hitzekollaps. Nach kurzen Abstechern zu Sonic Wall (ganz gut, tragen ihnen Namen aber auch zu recht) und Yellow Press (mir ein bisschen zu seicht und farblos) landete ich bei einer „Sideshow“, die mir schon letztes Jahr viel Spaß gemacht hat: der Luftgitarren-Wettbewerb.
Dabei konnte man mit aufblasbarer Plastikgitarre oder — klassisch — nur mit den eigenen Händen dem kritischen Publikum seine Gitarrenkünste zeigen. An Showelementen war alles geboten. Ob in Eric Clapton-Manier völlig unbewegt, ob hüpfend á la Angus Young oder im Schlagabtausch mit seinem Gitarrenpartner — erlaubt war, was dem Publikum gefällt. Und so wurde aus dem Wettbewerb vor allem ein Riesenspaß, bei dem es nicht auf das Gewinnen ankam, sondern darum, den Göttern der Gitarren Tribut zu zollen!

IMG_3609Danach musste ich erst mal eine Pause einlegen und kam erst am frühen Abend wieder aus das Gelände — gerade rechtzeitig, um von Franz Kasper noch etwas mitzubekommen. Und der hat wirklich Spaß gemacht, selbst durch meinen Dunst von Antibiotika. Da gab es keine große Bühnenshow oder ausgeflippte Typen, einfach nur eine kleine Band und ein Sänger, der schöne Lieder von sich gab. Toll!

IMG_3671Dann kam für mich der musikalische Höhepunkt des Abends, nämlich das Konzert von Korridor. Obwohl ich den Saxophonisten locker kenne, so habe ich die Band doch nie gehört. Dank der kleinen Verspätung im Zeitplan der Zelt-Bühne konnten wir die Musiker noch beim Soundcheck anhören, was manchmal auch recht unterhaltsam sein kann.
Korridor schafft einen Mix auf Jazz und Elektronik. Das Trio aus Gitarre, Schlagzeug und Saxophon wird durch einen Mann am Computer ergänzt und kreiert so einen ganz eigenen Sound. Die manchmal in einen scheinbar chaotischen Freejazz abgleitenden Stücke wirken auf Körper und Seele und reißen beide mit. So muss Musik sein.

Danach ging es mit meiner Kraft doch rapide bergab, da halfen alle Tabletten nichts. Nach einem kurzen Schlenker zu Turnmeister an der U-Bühne, die mir außer einem Schmunzeln wegen ihrer „kraftwerkartigen“ Ansagen nichts gaben, bin ich vernünftigerweise heim ins Bett — und dort werde ich wohl den ganzen Sonntag verbringen müssen. Eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier musste ich auch schweren Herzens knicken. Aber ich tat es für mein Blog! 😉

6 Gedanken zu „Umsonst & Delirium“

  1. ja korridor war echt geil. die hab ich im pleicherhof schon mal gehört. supi. aber turnmeister fand nich fast noch besser, das könnte aber auch an den vielen biers gelegen sein ^^

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  2. „Bloggen trotz Krankheit“ Medaille

    Wenn man allerdings geistige Krankheiten auch dazuzählt, hab ich wohl nen Lifetime Award verdient
    :))

    Jedenfalls gibts für Ralf das Purple Heart
    😉

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