Zwiebeln und Pilger

Gestern sind, wie jedes Jahr am 20. August, die Wallfahrer von der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz in Würzburg und weitere „Mitläufer“ in Richtung Kreuzberg losgezogen.

Selbst die Würzburger, die mit dem katholischen Brauchtum nicht viel anfangen können, wissen was nun vor der Tür steht: die Zwiebelkirchweih in der Semmelstraße. Dort werden immer am 24. August so gegen 14 Uhr die zurückkehrenden Wallfahrer wieder willkommen geheißen – und das auf vielfältige Weise.
Oft wird den Pilgern ein Blumensträußchen — selbst geplückt oder selbst gekauft (an diesem Tag gibt es in vielen Blumenläden eigene Wallsträußli zu kaufen) — in die Hand gedrückt.
Öfters wird wohl auf das Wohl der Wahllfahrer getrunken und gegessen. Nur leider sind die Pilger unter den Feiernden eher rar, die meisten sind nach dem Fünf-Tages-Marsch wohl zu müde.

Mit der Zwiebelkirchweih wurde das kulinarische Herbstprogramm in Würzburg eingeläutet. Da gab es neben Wein den ersten Zwiebelblootz und den ersten Federweißen. In den letzen Jahren ist diese Tradition leider ein wenig eingeschlafen, sowohl Zwiebelblootz als auch Federweißen muss man mittlerweile schon suchen – manchmal sogar erfolglos. (Wobei ich gar nichts sagen will, wenn der Federweiße noch nicht fertig ist. Aber mir ist ein sehr junger Federweißer lieber als gar kein Federweißer)

Ich finde es schade, dass diese fränkischen Grundnahrungsmittel immer mehr den — zugegebenermaßen auch leckeren — Cocktails, Prosecci und Asia-Nudel-Pfannen weichen müssen. Aber gerade zu solchen Traditionsanlässen sollte es auch traditionelle Leckereien geben.

8 Gedanken zu „Zwiebeln und Pilger“

  1. Dieser Artikel ist zwar schon über ein Jahr alt, habe ihn halt heute erst gefunden. Ich frage mich nur, wie der gute Ralf bereits am 21. August wissen konnte, dass am 23. August alles teurer ist.
    Die Zwiebelkirchweih in der Semmelstrasse findet nämlich seit eh und je am 23. August statt!!!

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  2. Jedes Jahr dasselbe, die Wanderer kehren zurück, in der Semmelstrasse ist alles überlaufen, und zum Schluß ist noch der Zwiebelblootz doppelt so teuer wie im Vorjahr 🙂

    Und Federweißen, igitt .-) Lieber ein Bier….

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