Es ist angeheizt

FassadeDie Batterien mit Sonne und Kaffee aufgetankt und dann ab Richtung Kranenkai. Dort den Weg vom Parkplatz unter die Friedensbrücke nehmen und den kleinen idyllischen Fußweg am Main entlangschlendern. Und dann — Schwupps! — ist man auf der Treppe des Heizkraftwerks gelandet. Und was für eine Treppe!

Um diese Treppe herum wurde am Samstag die Neugestaltung des Heizkraftwerks am Alten Hafen in Würzburg gefeiert. Und es waren doch viel mehr Besucher da, als es das furchtbar gestaltete Plakat vermuten ließ. Aber das Wetter war auch wie gebacken dafür. IMG_7889Das Ambiente des Areals war im Sonnenschein wirklich wunderschön, so wurde aus einem „mal kurz hinschauen“ ein „spät nachts heimkommen“.

Man konnte auch mal einen Rundgang durch einen Teil des Inneren des Heizkraftwerks machen. Aber sehr spektakulär war das nicht. Viele farbige Rohre, viele geheimnisvolle Kästen mit Elektrik, viele verschlossene Türe. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wo 60% des Würzburger Stroms herkommt. Nämlich irgendwo aus diesen vielen Rohren, Kästen und Türen. Angeblich. Ich muss mal in die Steckdose schauen …

Fassade silberViel interessanter als das Innen ist das Außen des Kraftwerks. Das hat das Architekturbüro Brückner & Brückner schon sehr gut hinbekommen. Die Fassade wirkt mit ihrer kupfer- und silberfarbenen Lamellenstruktur recht locker und aufgeräumt. Je nach Blickwinkel, Sonnenstand und Jahreszeit sieht das Heizkraftwerk etwas anders aus. Die Hohlkehle, die noch nachträglich an den Bau angehängt wurde, schafft eine optische Verbindung in Richtung Kulturspeicher und wirkt gleichzeitig als „Dach“ für die Freifläche- und treppe.
Ja, die Treppe. Dort lässt sich famos sitzen. Und einfach vor sich hin gucken. Oder ein Schöppchen trinken. Oder Roger’s People zuhören, einer Cover-Band, die zwischen den Extremen „sehr geil“ und „furchtbar“ pendelte.

IMG_8251Oder man schaut von der Treppe aus einer tollen Lasershow zu. Einer wirklich tollen Lasershow — mit integriertem Feuerwerk. Ich muss natürlich fairerweise erwähnen, dass ich kaum jemals eine Lasershow gesehen habe und somit die Sache an sich schon recht spannend fand. Aber in dieser Kulisse am Alten Hafen kam die Show einfach gut. Dramatische Musik, Laserfäden ziehen ihren Weg durch das vernebelte Hafenbecken, Feuerwerke im Hintergrund … es war einfach viel zu schnell wieder vorbei.

Würzblog am Alten HafenAlles in allem war es ein Tag, an den ich gerne zurückdenken werde. Und wohl auch die Stadt Würzburg. Denn durch die Neugestaltung des Heizkraftwerks wurde der Alte Hafen durch den Fußweg an die Innenstadt angebunden, ein ganz neues und orginelles Areal für Veranstaltungen geschaffen und der Stadt einen ungewohnt mutigen Hingucker in Sachen Architektur geschenkt. Und eine große Zahl von Besuchern hat sich dafür interessiert. Sogar so viele, dass am frühen Abend schon das Essen alle war.

Viele, viele Fotos gibt es im passenden Flickr-Set.

5 Gedanken zu „Es ist angeheizt“

  1. Hey, ist das nicht (wenn ich mich an die letzten Jahre erinnere) das erste Bau- (eigentlich Sanier-) Projekt, dass in Würzburg NICHT schiefgelaufen ist. Boah, das es so was noch in Würzburg gibt… Naja, bleibt nur noch zu hoffen dass sie das mit dem Petrini-Bau, der Fertigstellung des Hotelturms, dem CCW plus und vor allem den Würzburg Arcaden auch noch gerade so hinbekommen… (scheiß Jürgen Weber;-))

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  2. War am Freitag Abend aufm Boot und da haben die Heizkraftwerkler schon mal die Lasershow ausprobiert. Leider war ich am Samstag Abend leicht verhindert zu der nächtlichen Eröffnungsparty zu kommen 😉

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  3. Ich fand das Feuerwerk – das ich in einer Dachwohnung in der Zellerau nur hören konnte, weil die Dachfenster in die falsche Richtung gingen – aber ganz schön lang und gar nicht schnell vorbei. Wir haben uns alle gewundert, dass das Geböllere so lang anhält!

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