Das Ding mit Mantelsonntag und Allerheiligen

Nun kommen wieder diese seltsamen Tage in Würzburg. Am Sonntag ist Mantelsonntag, ein Tag, an dem eigentlich die Geschäfte geschlossen hätten, wenn nicht die Bauern einmal im Jahr einen Mantel kaufen wollten. Und am Mittwoch — eigentlich ein Arbeitstag — ist Allerheiligen, ein Feiertag. Und dazwischen ist noch Halloween, mit dem ich ja so gar nichts anfangen kann.

Am Mantelsonntag regen sich manche auf, dass es immer mehr zum Volks- und Straßenfest wird; an Allerheiligen, dass da Tanzverbot ist. Komischerweise regt man sich nur über das Tanzverbot auf, nicht darüber, dass überhaupt ein Feiertag ist. Den nimmt man auch als Atheist gerne mit. Kein Wunder, dass man gerne nach Bayern zieht, mit 12 Feiertagen (in Augsburg sogar 13) ist es Spitzenreiter in Deutschland.

Ich finde das Tanzverbot einerseits nicht weiter tragisch. Es gibt so viele Tage an denen ich zum Tanzen kann, da tun mal ein paar Tage nicht weiter weh. Und mich darüber echauffieren, dass ich damit in meiner Freiheit eingeschränkt werde, kann ich auch nicht so richtig. Denn dann muss ich über Ladenöffnungszeiten jammern — ich darf nicht einkaufen, wenn mir nachts um 3 Uhr danach ist.

Andererseits lässt das Tanzverbot tiefe Einblicke auf das Verständnis des Gesetzgebers für das Tanzen. Denn es ist ja nicht so, dass alle Lokale und Discos geschlossen haben. Es darf nur nicht getanzt werden. Als ob ich durch den Tanz Satanismus bezeugen würde — Hühner schlachten kann ich auch am Feiertag im Keller.

3 Gedanken zu „Das Ding mit Mantelsonntag und Allerheiligen“

  1. Genau…als ob durch Tanz und Feier, welche die Öffentlichkeit eigentlich gar nicht mitbekommt, in irgendeiner Form Satanismus bezeugt. Aber warum klammert man sich so an das „Tanzverbot“? Wer aufmerksam Internet und Nachrichten studiert, wird sicher merken, dass die katholische Kirche erhebliche Bedenken gegen dieses „heidnische“ Fest hegt und sogar Kindergärten und Schulen empfiehlt, den Kindern „so etwas“ nicht beizubringen. Importierter Schwachsinn oder nicht, jedenfalls haben die Leute und die Kinder einfach Spaß daran.

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  2. Tja, man lernt eben jeden Tag etwas neues. Heute habe ich z.B. gelernt woher der „Mantelsonntag“ seinen Namen hat. Aber so gesehen ist er doch genauso überflüssig wie das Tanzverbot, ich meine vom Tanzen lässt sich doch keiner abhalten und wenn er nicht gerade Trecker fährt, kommt der Bauer doch auch mal mit dem Auto unter der Woche zum Einkaufen.

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