Uniradio Würzburg geht auf Online-Sendung

Seit gestern sendet es — das Uniradio Würzburg. Abgekürzt UR Würzburg. Ausgesprochen Ju Ar Würzburg, was klingt wie das englische You Are Würzburg — Du bist Würzburg. Wortspiele zum Niederknien.
Das Uniradio Würzburg ist eine Privatproduktion, aber mit dem Wohlwollen und Webspace der Uni Würzburg. Vier Studenten bringen alle zwei Wochen eine Sendung heraus.

Das Uniradio ist nicht über Radiowellen zu empfangen, Medium ist das Internet. Es selbst bezeichnet sich als Podcast, wobei ich (und viele andere bestimmt auch) da anderer Meinung sind. Bei einem Podcast ist ja gerade der Gag dabei, dass er in einem Newsfeed eingebunden ist. Eigentlich ist UR Würzburg „nur“ eine Website, auf der man ein MP3-File manuell herunterladen kann.

Nachdem ich die URL http://urwuerzburg.de (die erst mal klingt als würde sich dahinter ein Würzbuger Traditionsverein verbergen ;-)) in den Browser eingegeben hatte, wollte ich das Fenster gleich wieder schließen. Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann wenn mich Webseiten gleich nach dem Öffnen mit einem Jingle anplärren. Vor allem wenn die Lautstärke hochgedreht ist.

So, über den Link „Erste Sendung“ die MP3-Datei heruntergeladen und mit Foobar geöffnet. Begrüßt wurde ich erst mal von Otto Waalkes, dem Soul-Funk-Jingle von UR Würzburg, eine kurze Begrüßung auch vom Moderator und dann noch ein paar O-Ton-Worte von Maddin Schneider. Kurzes Gewinnspiel für Freikarten für „Die 7 Zwerge“. Dann Uni-News aus Würzburg — nicht unbedingt superfrisch. Danach ein Bericht über Oliver Pochers Auftritt in Würzburg. Dann darf Ralf Schmitz noch kurz was sagen. Es folgt eine Bandvorstellung von Paúl Álvarez Löblich, dem Macher von Gepodkast. Danach ein paar Veranstaltungshinweise. Manni der Mensamann kommt zu Wort. Schlussworte über den UR-Jingle mit kurzen Gesängen von Oliver Pocher und Ralf Schmitz.

Wie kam die erste Sendung bei mir an? Fangen wir mal mit den Kritikpunkten an.

Ich leide unter eine attestierten Seh- Blasen- Promi-Schwäche. Ich bin schon im Fernsehen und Kommerzradio von ihnen verfolgt, gelangweilt und genervt, jetzt müssen sie auch noch auf einem regionalen Onlineradio ihr Unwesen treiben. In die selbe Ecke geht für mich der Bericht über Oliver Pochers Auftritt. Davon abgesehen, dass ich Herrn Pocher nicht sehr witzig finde, ist das nichts wirklich regionales. Der Bericht hätte fast identisch auf Antenne Bayern, SWR3, Radio Bremen oder einem anderen Sender laufen können.

Ja, mir ist klar, dass es bestimmt viele Menschen toll finden, dass die Zwerge-Darsteller im Cinemaxx waren. Aber von einem Radio, dass alle zwei Wochen 15 Minuten auf Sendung ist, hätte ich doch mal Themen erwartet, die nicht ständig sowieso im Fernsehen flimmern.

Jessica Urban, die die Meldungen verliest, hat eine sehr schöne Stimme, doch verfällt sie in diesen Radiomeldungen-Singsang, der immer meine Augenlider schwer werden lässt. Ich weiß nicht, warum man im Radio immer so sprechen muss. Und ein Problem der Nachrichten ist bei einem zweiwöchentlichen Senderhythmus natürlich, dass die Meldungen irgendwann man mindestens zwei Wochen alt sein werden. Und die in der aktuellen Ausgabe sind teilweise schon bei der Erstveröffentlichung drei Wochen alt (z. B. Eliteuni).

Mit Paúl Álvarez Löblich — der übrigens einen sehr guten Podcast macht — hat sich das UR Würzburg natürlich auf lateinamerikanische Musik eingeschossen. Das gefällt aber leider nicht jedem uneingeschränkt. Mir, um nur einen nennen.

Die Sendung soll scheinbar professionell wirken. Nur leider schafft sie das nicht immer. Starke Lautstärkeschwankungen zwingen den Hörer die Maus bzw. Hand in der Nähe des Lautstärkereglers zu lassen.

Auf der Webseite fehlt mir ein bisschen die Interaktion über Kommentare zu den Sendungen. Auch kleine Textinfos und Links zu den Themen in der Sendung wären nett.

Ok, nun aber genug der meiner subjektiven Kritik. Fairer halber muss ich bekennen, das ich wohl gar nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehören. Ich bin weder Student noch in einem Studentenalter (das gilt zumindest für die Masse der Studenten).

Sehr gut fand ich den Bericht über Manni den Mensamann. Solche „Promis“ will ich lieber hören als jeden Pocher, Schmitz oder Waalkes.

Gut finde ich, dass das UR Würzburg überhaupt gemacht wird. Sicher wird noch viel zu verbessern sein, aber hey — da muss ein Blogger wie ich gar nicht das Maul aufreißen. 😉

Update: Ob es jetzt die Kritik hier bewirkt hat oder nicht — es gibt den RSS-Feed. 🙂

4 Gedanken zu „Uniradio Würzburg geht auf Online-Sendung“

  1. stimmt. der grosse wurf ist j.r.würzburg ^^ äh ur würzburg nicht geworden. teilweise klingts wie sam am mittag suf pro7. promigejubel. und wenn da wirklich nur latinomucke kommt find ich das auch uncool, da sollte auch was anderes kommen. besser fänd ichs auch wenn das nich so klingt wie radio gong ein lässigeres flair wär cooler. und ein rssfeed wär auch cool, dann könnte man das zeug auch bequem auf dem ipod hören.

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  2. Die ganze Seite könnte man eigentlich (fast perfekt) mit WordPress realisieren. Aber jedem das Seine…

    Ich hab grad mal in die erste Sendung rein gehört und bin da ziemlich deiner Meinung… 😉

    Sicher wird noch viel zu verbessern sein
    Ähm ja. Wann kommt die neue Version von RioGrande? 😉 *g*

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