Web 2.0-Event in Würzburg

YouTube, Wikipedia, Blogs, Podcasts — das so genannte Web 2.0 ist schon allgegenwärtig. Da war es für die Werbeagentur Buena la Vista an der Zeit einen Vortrag mit Podiumsdiskussion über das Thema „Marketing mit Web 2.0“ zu veranstalten.

IMG_9167Da bin ich natürlich als Blogger und freiberuflicher Webdesigner in doppelter Hinsicht angesprochen. Und darum bin ich gestern durch den Nebel des Grauens in die Zellerau zum neuen Vogel Convention Center gelaufen, was ziemlich gruselig war (der Nebel, nicht das Center). Von der Arbeit ziemlich geschafft habe ich mir erst mal einen leckeres Glas Riesling gegönnt, das ich gleich an das Glas des Geburtstagskindes Phil stoßen durfte. Und Luzi gesellte sich auch dazu. Die Räume waren erst recht mäßig gefüllt, was ein Reisebus mit Studenten der FH Mannheim schnell änderte.

IMG_9172Der Vortrag über das Web 2.0 wurde von Patrick „Werbeblogger“ Breitenbach gehalten, freier Mitarbeiter bei Buena la Vista. Und ich muss offen gestehen — ich habe mich gelangweilt. Nicht das Patrick ein schlechter Redner wäre, aber er erzählte im Großen und Ganzen nur, was es für Anwendungen von Web 2.0 gibt. Von YouTube, Weblogs, Podcasts, Wikis, etc. Als Einführung im Prinzip nicht schlecht, aber das Publikum setzte sich meines Erachtens zum großen Teil aus Leuten zusammen, die diese Dinge direkt oder über diverse Medien kennen. Vielleicht war die eigentliche Zielgruppe die Welt der unwissende Geschäftsführer von Firmen, also potenzielle Kunden von Buena la Vista als Werbeagentur. Was an und für sich nicht schlimm ist, aber dann hätten die Veranstalter das doch auch schon so bei der Einladung zu diesem Abend vermitteln sollen.

Auch kam der Vortrag bei mir so an, als wolle er das Web 2.0 als das messianische Medium anpreisen. Mit Web 2.0 wird alles gut. Inhalte kategorisieren (taggen) und sie werden sofort gefunden. Ein Firmen-Blog aufziehen und ich gründe eine glückliche Familie mit meinen Kunden. Ein Wiki zu einem Produkt aufsetzten und die Bedienungsanleitung und die Supportfunktion dafür schafft sich von selbst.
Das Web 2.0 (wobei ich immer noch nicht sagen kann, was damit genau gemeint ist) ist sicher keine schlechte Sache. Noch immer steckt die Technik letztendlich in den Kinderschuhen und der Überraschungsfaktor Mensch spielt in jeder Hinsicht eine immense Rolle.

Der Vortrag ging über in eine Diskussion mit Podium, an dem Veruschka Götz (Dozentin an der FH Mannheim), Rainer Thome (Professor für Wirtschaftinformatik an der Uni Würzburg und mit noch vielen weiteren Posten in Wirtschaft und Politik), Peter Tischler (Geschäftsführer der Main Media GmbH) und nochmal Patrick Breitenbach.

IMG_9175Thematisch war auch bei der Diskussion nicht soooo viel zu holen. Allerdings war sie recht unterhaltsam, vor allem der ständige Schlagabtausch zwischen Frau Götz und Herrn Thome. Er kam mir wie ein absoluter Technokrat zu, der dem Menschen am liebsten in den Hintern treten wolle, damit der der Technik endlich hinterherkommt.
Die Zusammensetzung des Podiums war mir etwas zu rosarot, Veruschka Götz etwas ausgenommen. Als es über das Thema des Generationsproblems ging, zauberten alle fitte Renter und technikinteressierte Senioren aus der Tasche. Da habe ich mich schon gefragt, ob ich den falschen Umgang. Meine Eltern — durchaus intellegente Menschen — wissen bis heute nicht wirklich, womit ich als Webdesigner mein Geld verdiene. Wenn ich meine älteren Nachbarn in Grombühl fragen würde, wie sie den neuen Firefox finden, sähe ich bloß große Augen. Sicher gibt es auch technophile Renter, keine Frage. Es werde vermutlich sogar mehr. Aber nach meiner Erfahrung hat das Gros der Älteren keinen Zugang zu den neuen Medien (räumlich, sozial und sprachlich) und auch kein Interesse daran.
Auch wurde von einer Demokratisierung des Internets gesprochen. Sicher kein völlig falscher Begriff. Aber man sollte doch im Auge haben, das man damit das Volk (demos) auf die Internetnutzer beschränkt. Im Netz finden vielleicht wirklich Revolutionen und Evolutionen statt, hier wird Wissen und Kultur gesammelt und ausgetauscht. Ein Teil davon sickert in die herkömmlichen Medien durch. Aber die Menschen, die nicht am Netz teilhaben direkt können, aus sozialen, finanziellen oder intellektuellen Gründen, sind von diesen Dingen ausgeschlossen. Ihren Stimmen fehlen.

So richtig interessant wurde als aber beim Stehempfang. Da wurde wirklich diskutiert. Da kam ich mit Mainpostlern in Gespräch, mit einem Professor für BLW (der meine letzte Zigarette geschnorrt hat), mit Mediengestaltern und Medienmanagern. Hier wurden auch die kritischen Fragen gestellt, aber auch die Möglichkeiten des Web 2.0 benannt. Lange bin ich da aber dann doch nicht geblieben, denn wichtiger als das Web 2.0 ist das Leben 1.0. Und so bin ich in den Pleicherhof um mit ein paar Bloggern und Nichtbloggern Phils Geburtstag zu begießen. Das zählt!

Das Fazit für den Abend? Ich kann und will ihn überhaupt nicht schlecht reden. Die Veranstaltung war gut — bloß der Titel war vielleicht falsch gewählt. „Web 2.0 für Dummies Einsteiger“ wäre besser gewesen. Dafür wäre der Vortrag sehr gut gewesen. Aber für mich, beruflich und privat in Web 2.0 nicht ganz unbedarft, hat der Event nicht viel hergegeben.

Über die Verstanstaltung kann man auch z. B. hier und hier lesen. Es gibt auch Podcasts vom Vortrag und von der Diskussion.

61 Gedanken zu „Web 2.0-Event in Würzburg“

  1. Danke für die Links.
    Sie haben Recht mit dem was Sie sagen. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Ich finde es sehr interessant, daß diese Debatte auf philosophische Art und Weise ausgetragen wird. Da ich mit Herrn Schneider noch nicht beim Schafe hüten war, kann ich ihn nur aus meinem Blickwinkel sehen, eben in dieser Diskussion über das Web 2.0. Es mag daher sein, daß ich in einem völlig anderen Zusammenhang anders denken würde. Hier aber nicht. Aber das Thema heißt nicht Herr Schneider sondern Web 2.0.
    Ich muss wirklich zugeben, daß ich froh bin, daß hier keiner so richtig eine Antwort hat, was Web 2.0 eigentlich ist. Da habe ich das Gefühl nichts verpasst zu haben. Wenn Sie mehr wissen, werde ich es über Ihre Blogs erfahren. Vielleicht auch erst im Web 3.0, wenn man zurückblicken kann auf das Alte. Vielen Dank für die Antworten, es war interessant hier im Web 2.0 zu sein. Ich verschwinde jetzt wieder in meine alte Web 1.X Seite ohne Blog, mit vielen Analogen Dingen und jeder Menge Kabel.

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  2. Das verstehe ich unter Web 2.0:
    http://www.werbeblogger.de/2006/11/07/das-ist-fur-mich-web-20/

    Das Marketing profitiert vom Web 2.0 in dieser Hinsicht:
    http://www.buenalog.de/2006/11/29/markenfuehrung-im-web-20-community-management/

    Ich hoffe Ralf (seine Aussagen unterschreibe ich voll und ganz) erlaubt mir diese Verlinkungen.

    @Mayerhofer:
    Der Mensch ist nicht perfekt und jeder Mensch hat einen anderen blickwinkel, ein anderes Bewusstsein und einen anderen Bezug zu Dingen. Einige etwas harsche (durchaus nicht beleidigende) Kommentare von Dieter Schneider auf die ganze Agenturleistung zu beziehen ist mir persönlich etwas zu heftig. Aber das ist im Endeffekt ihr Blickwinkel, ihre Denkweise und ihr Bewusstsein der Lage.

    Kommunikation wird sich langfristig erst dann weiterentwickeln, wenn wir Menschen in der Lage sind, in mehrere Blickwinkel zu schlüpfen. Dann wird es allgemein etwas friedlicher zugehen.

    Im Übrigen möchte ich noch anmerken, dass wir als eine der wenigen Agenturen ohne Visir auftreten. Und ich bin mir sicher, dass Sie in einem völlig anderen Zusammenhang von Herrn Schneider als Mensch und Profi absolut überzeugt wären.

    Ohne Reibung keine Energie. In diesem Sinne danke für die Diskussion.

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  3. Ich würde nicht sagen, dass es Web 2.0 nicht gibt und dass die Veranstaltung von Buana la Vista reine Eigenwerbung betrieben hat.

    Web 2.0 gibt es. Bloß was darunter zu verstehen ist, darüber scheiden sich die Geister.

    Ich würde dieses Blog als ein Stück Web 2.0 betrachten. Sicher wäre ich absolut in der Lage, alle Artikel, Feeds und Verknüpfungen von Hand zu pflegen, das Blog könnte also als statische HTML-Site laufen. Dann hätte ich vor 8 Jahren schon ein Weblog gehabt. Was das Blog in meinen Augen zum Blog macht, ist die Möglichkeit, dass andere kommentieren können, die einfach Erstellung der Artikel und Blogstruktur, und die Verknüpfung über den Tellerrand hinaus per Track- und Pingback.
    Anderer Blogger könnten ohne die Web 2.0-Blogs gar nichts im Netz veröffentlichen. Wenig Menschen können vernünftig (X)HTML, so dass sie nicht mal die Möglicheit hätten, statische Seiten mit ihren Inhalten zu füllen. Im Falle der Blogs war die Einfachheit der eigentliche Web 2.0-Gewinn.

    Dingen einen Namen zu geben ist glaube ich ein Urtrieb des Menschen. Alles muss benannt sein, damit man damit umgehen kann oder Macht darüber hat. Ein wichtiger Teil eines Exorzismus ist die Ansprache des Dämons mit seinem Namen, damit hat man Macht über ihn. Und so muss auch der aktuelles des Technik- und Nutzerverhaltens im Netz einen Namen haben, damit man diesen Dämon im Griff hat … 😉

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  4. Vielen Dank @Ralf.

    Ich verstehe das Web 2.0 oder 1.4 oder 1.8 dahingehend, daß es sich durch anderes Userverhalten auszeichnet. Bedingt durch schnellere Verbindungen. AJAX und PHP sollten seit Ende der 90iger ein Begriff sein, Abo-Dienste (RSS) ebenfalls. Die Antwort von Ralf bestätigt mir, daß Web 2.0 im angesprochenen Blog von Buenalavista als Eigenwerbung (ohne negativen Beigeschmack!) betrieben wird. Fraglich dabei ist, warum man allem einen Namen geben muss. In aller Konsequenz müsste ich dann ein Konsument 3.5 sein, weil ich nur noch Eier aus Freilandhaltung kaufe, also aktiv versuche mich einzubringen. So wie ich es jetzt sehe, gibt es keine technische Änderung, sondern basierend auf der zunehmenden Anzahl von Internetnutzern einfach ein größeres Interesse am Netz. Für mich ist die Frage geklärt…und es kann so einfach sein!
    Vielen Dank Ralf. Web 2.0 ist ein „entwickeltes“ Verkaufsargument für Agenturen. Sicherlich Legitim, denn wir alle wollen verkaufen. Ich dachte aber bei der ganzen Disskussion hier, mit nun 52 Beiträgen steckt mehr dahinter als der Versuch ein Produkt zu entwickeln, daß es eigentlich gar nicht gibt.

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  5. Das Web 2.0 ist nicht nur eine Sache der Technik. Ein großer Faktor des Web 2.0 ist es, die Nutzer des Internets mit ins Boot zu holen. Sei es als Kommentatoren der Blogeinträge, als Schreiber von Artikeln für ein Wiki oder als soziale Teilhaber an einer Community — der gemeine Internetnutzer kann sich an den Inhalten des Webs beteiligen.

    Die technische Seite erleichtert (meist) die wie auch immer geartete Beteiligung am Web. Eine Seite mit AJAX auszustatten macht diese komfortabel, setzt allerdings auch gleichzeitig eine neue technische Hürde, die genommen werden will. Einen semantischen Code schreiben sollte man eigentlich schon seit 1994, als CSS1 das Licht der Welt erblickte.

    Meiner Meinung nach ist es nach wie vor schwierig zu sagen, was zum Web 2.0 gehört und was nicht. Und die Meinungen gehen da weit auseinander, da es fast schon eine gefühlte Zugehörigkeit ist (ich überzeichne das ganze da etwas, ok). Der Name Web 2.0 ist sicher auch etwas euphorisch gewählt. Technisch würde ich es Web 1.4 bezeichnen, sozial als Web 1.8.

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  6. Vielen Dank für die Info Herr Breitenbach,
    ich habe den Buenalog gelesen und muss dazu sagen, dass ich zwar mit Ihnen gerne in Verbindung treten kann, es mit buenalavista allerdings nicht vorhabe. Das geht in keinem Fall an Sie als Person. Mir erscheinen die Reaktionen auf manche Kritiken wenig sachlich und sehr unhöflich. Es zeichnet für sich für mich durch die Beiträge des Herrn Schneider meine Vermutung ab, es handele sich beim Web 2.0 um genau die Werbemöglichkeit, die ich oben beschrieben habe. Aber an diesen Beiträgen möchte ich nicht teilnehmen.
    Das mit dem Quellcode ist klar. Dies lasse ich in PHP und AJAX realisieren. Ist also nichts Neues. Was mich interessiert ist die Frage, was eine Seite für zusätzliche Funktionen haben kann/sollte/müsste um als Beispielseite für ein Web 2.0 Projekt angesehen zu werden. Keine Angst, ich möchte keine individuelle Beratung von Ihnen die sicherlich zurecht kostenpflichtig wäre. Sie beschreiben oft in Ihren Blogs den kleinsten Nenner. Klären Sie mich auf. Wo liegt der? Was ist er? Daher die vielleicht laienhafte Frage nach dem Umfang einer Web 2.0 Seite. Wenn es schon ein Wort für eine Sache gibt, muss diese Sache doch auch definierbar sein. Wenn auch nur oberflächlich und mit dem kleinsten gemeinsammen Nenner.

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  7. Hallo Herr Mayerhofer,

    wenn Sie wirklich Interesse an dem Thema haben so würde ich Sie bitten persönlich mit uns in Kontakt zu treten. (patrick.breitenbach@buenalavista.de)

    Falls ihnen das zu „eng“ sein sollte, verweise ich Sie auf unser Weblog bueanlog.de und dem werbeblogger.de dort setze ich mich intensiv mit dem Thema auseinander.

    Im Grunde genommen gibt es nicht DAS web 2.0 und auch nicht jedes Unternehmen muss gleich in Panik verfallen wenn es keine Web 2.0 Elemente hat. Aber die Unternehmen die sich enger mit dem Web vernetzen wollen, bieten die neuen Entwicklungen jede Menge Zusatznutzen.

    Für mich beginnt Web 2.0 übrigens schon unter der Haube. Sauberer Quellcode (der in Zukunft auf allen Browsern funktionieren wird) Semantischer Code, also Code der von Suchmaschinen besser erfassbar ist usw. Es ist ein komplexes Thema was man eben mit dem verbalen Container „Web 2.0“ so schön zusammenfassen kann.

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  8. Ein guten Morgen in die Runde.
    Ich darf eine Frage stellen und entschuldigen Sie meine Unwissenheit. Ist es möglich, das jetzt alle auf die große Entdeckung warten, was WEB 2.0 wirklich ist? Kann es nicht sein, das WEB 2.0 DAS Verkaufsargument für Agenturen ist, einem Kunden nicht nur Seiten zu pflegen sondern für viel Geld neu zu erstellen, nochmal zu verkaufen? Für mich ist klar, daß hier keiner weiß, was WEB 2.0 eigentlich sein soll und schlichtweg ein neues Trendwort entstanden ist. Ich bitte Herrn Schneider oder Herrn Breitenbach (oder wer sich sonst in der Lage dazu sieht) mir zu erklären, was meine Internetseite beinhalten muss, um im WEB 2.0 angekommen zu sein. Ich bitte Sie mir es als Laien zu erklären. Gerne lasse ich mich von Ihnen überzeugen, wenn man mir erklären kann, was genau eine WEB 2.0 Seite ist/hat/braucht.

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  9. @Zerr: Pubertät bedeutet nach meinem Verständnis „erwachesen werden“ bzw. „Reifephase“ und ist für mich nicht negativ besetzt. Wer wie wir in einem kreativen Job tätig ist, weiß dass wir bei fast jedem kreativen Prozess so eine Phase durchmachen. So steckt nach meiner Einschätzung das Medium Weblog in Deutschland mitten in der Pubertät.

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  10. @tilman: „weblog-kompatible – Kommunikation“ wäre nach meinen jungen Erfahrungen mit diesem Medium eine Diskussion wert. Wer legt die Kriterien für „kompatiblen“ Stil, Ausdruck und Wertschätzung fest? Wer ist für die Qualität der Kommunikation verantwortlich: Sender oder Empfänger? So bin ich z.B. weder beleidigt noch brüskiert, obwohl es bei Dir, Tilman, so angekommen ist. Wir hoppeln vielleicht doch mehr dem technisch Machbaren hinterher als wir meinen.
    http://www.buenalog.de/2006/11/02/prof-veruschka-goetz-immer-noch-hoppeln-wir-mit-unseren-motorisierten-kutschen-durchs-netz/
    Vielleicht ist es an uns Werbern – vorausgesetzt wir verstehen uns als Kommunikations-Profis – eine Stilkunde fürs Web zu entwickeln. Du, lieber Tilman, hast in Deinem Kommentar indirekt bereits damit angefangen. Keep on running!
    Sicherheitshalber weise ich darauf hin, dass ich nicht beleidigt oder in irgend einer Form mißmutig bin. Im Gegenteil, der Dialog macht mir Spaß. Ein persönliches Gespräch würde mir jedoch mindestens genauso viel Spaß machen, vor allem wenn man sich bereits seit Jahren kennt.

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  11. @giemaul: Ich nicht. Zum einen weiß ich nicht wie die Vielen vor dem Internet kommuniziert haben und wie die Vielen es jetzt tun. Zum anderen weiß ich nicht, warum ich darüber nachdenken sollte. Im besten Fall wüßte ich, früher war es so, jetzt ist es so. Und?
    Oder hab ich da was falsch verstanden?

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  12. Ich glaube schon, dass das Internet das Kommunikations-Verhalten vieler geändert hat. Ich würde gerne mal darüber mit anderen nachdenken.

    Also warum nicht? So Anfang Dezember würde ich mal einen Mittwoch oder Donnerstag vorschlagen. Keine große Sache. Einfach mal 1 Stunde austauschen. wer macht mit?

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  13. @Tilman: Wie du weisst habe auch ich Erfahrung mit Blogs und Foren. ich sehe das nicht ganz so streng. Kritik wurde ja auch angenommen oder zur Kenntnis genommen. Es kann auch durchaus vorkommen, dass man etwas „ruppig“ werden kann, wobei ich das bei deinen Beispielen noch sehr erträglich finde. Da sind manche Kritiken weitaus schliomnmmer was die Gangart angeht. Das wird aber oft sehr gerne vergessen.

    Also der Ton gilt auch auf beiden Seiten. Das ist erst Kommunikation auf Augenhöhe.

    Zum Thema Barcamp: Gerne. Ich teile übrigens deine Befürchtung nicht, da es sich hierbei um keine Verkaufskonferenz handelt sondern eine Ad-Hoc-Unkonferenz, wo jeder Teilnehmer auch aktiv beisteuert. So war meine Erfahrung aus Berlin.

    Klar gibt es ein Orgateam aber das muss sich erstmal finden. Jetzt warten wir erstmal das Barcamp in Nürnberg ab. 🙂

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  14. Das will ich gern tun. Patrick.

    Wer länger in Foren, Mailinglisten und eben auch Blogs unterwegs war, weiss, wie sich Kritik in geschriebener Form von der im Gespräch geäußerten unterscheiden kann. Vieles wirkt „schwarz auf weiss“ härter als mit den mannigfaltigen Untertönen, die Stimme, Gestik und Mimik bieten be“bildert“. Deshalb sollte der Kritisierte sich vor dem Absetzen einer brüskierten oder beleidigten Antwort immer fragen, ob diese in der Diskussion so weiterführt. Das hat auch Helene oben schon erwähnt. Ich beziehe mich z.B. auf diese beiden Beispiele:

    http://wuerzblog.de/2006/11/17/web-20-event-in-wurzburg/#comment-9052
    http://www.buenalog.de/2006/11/17/danke/#comment-583

    Es war Eure Veranstaltung, mE war sie in bezug auf Besucheranzahl und allgemeine Orga ganz sicher ein Riesenerfolg. Wenn hier oder anderswo daran Kritik geäußert wird, dann ist es ganz genau das Wesen von Kommunikation im heutigen Web, daß man damit umgeht. Ich finde es da persönlich nicht zielführend, einerseits Verständnis dafür einzufordern, daß man im Vortrag Berufsgeheimnisse oder bestimmtes Knowledge nicht kostenlos preisgibt, andererseits aber SwarmKnowledge bei den Teilnehmern (oder Kritikern) erwartet. Auch ein „Machts doch besser“ ist als Gegenargument eben nicht tragfähig, wenn Du mich fragst.

    Deine Idee, ein BarCamp in Wü zu organisieren, finde ich jedoch ziemlich reizvoll, habe (auch was mich selber angeht, da bin ganz ehrlich) ein wenig Bedenken, dass die lokale Nähe der Mitmacher Scheuklappen nicht ganz ablegen läßt und dann doch ein wenig mit dem eigentlichen Wissen und den Ideen hinterm Berg zu halten, wäre aber gern in einem Kreis verschiedener Veranstalter (BarCamps sollen ja gerade nicht von einer Person organisiert werden) mit von der Partie. Als Thema könnte ich „lokale Werbung im Internet, geht das?“ vorschlagen und auch Erfahrungen und Tests beisteuern.

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  15. Nein. Ich war nicht auf der Veranstaltung.
    Nein. Ich habe rein gar nichts mit der Werbebranche zu tun, oder mit Webdesign.
    Allenfalls als Rezipient.
    Ich hatte das Stichwort „Arcaden“ in die Wundertüte namens Google eingegeben und hier aufgeschlagen. Nachdem ich die Tondateien herunter geladen und angehört habe, hat sich meine Meinung nicht geändert:
    Es gibt kein web 2.0! Wo soll es sein? Seit btx zu Datext-J mutiert war, bin ich, was man „online“ nennt. Und seit es das Internet gibt, seitdem ändert es sich. Es sind neue Formen hinzugekommen, die ich auch gern nutze, mehr passiv als aktiv, weil ich mich persönlich nicht so gern exponiere und ich leider so eine Art Datenspuren-Paranoia entwickelt habe.
    Angesichts schneller DSL-Zugänge muß man nicht mehr lange warten, bis Inhalte übertragen sind. Die gewonnene Zeit setzt man fürs Triagieren an, um Informationsmüll auszusondern. Man bietet Energie auf, um nervige Werbung auszuschalten. Werbung ist notwendig. Wie soll ich sonst von neuen Produkten oder Verbesserung bei bekannten erfahren?
    Ja. Her mit den Informationen! Aber warum haut man auf die Internetgemeinde mit derselben plumpen Werbekeule wie im Fernsehen eine? Wie wäre es, wenn sich die Werbegemeinde mal was sensationell Neues einfallen lassen würde? Die eingefahrenen Wege, die bei uns haptisch-geilen Buchlesern in der Diskussion vorgeworfen werden, verlassen, emotional und intellektuell ansprechende Werbung in völlig neuer Form präsentieren. Martschreier gab es schon im Mittelalter…

    Jeder, der schon mal eine Email hinsichtlich eines Firmenproduktes an eine Firma geschickt hat und über dem Warten auf Antwort alt und grau geworden ist – der wird dem Blödsinn, dass interaktive blogs von Firmen für Kunden das segensreiche Instrument der Zukunft sind, keinen Glauben schenken. Ein anderes, altes bewährtes Medium des Feedbacks hat man doch gerade erfolgreich geschleift. Mittels Callcentern.

    Deine älteren Nachbarn haben keinen Bezug zum Internet: Dann brauchen sie es schlichtweg nicht! Warum sollten sie Geld für Computer, Programme und Verbindungsentgelte locker machen, wenn es ihnen keinen ins Auge springenden Vorteil bietet? Es fehlt halt die sg. Killerapplikation für Betagte. Die Werbung, die für die Nutzung des Internet betrieben wurde und wird, zielt auch nicht gerade auf Herz und Hirn von Leuten jenseits der 35. Das ist sicher systemimmanent in der Werbebranche.
    Des Weiteren wäre sicher zu überdenken, ob man bestimmte Abläufe konstant halten müsste. Jüngere hungert es nach ständiger Veränderung, ältere Leute benötigen schlicht mehr Konstanz. Ich war letztens mit meiner hochbetagten Mutter zum x-ten mal am Bankterminal, um mit ihr die Überweisung ihrer Kleinstrechnungsbeträge zu trainieren. Ein Relaunch der Oberflächenführung hatte sie geistig an den Anfang aller Bemühungen zurückgeworfen.
    Dank an meine ansonsten so hochnäsige Bank, dass bei ihr die Benutzerführung schlüssig ist.

    Wenn sich der Würzblogger wieder mal in die nebelumwogte Zellerau verirrt: Komm auf ein Heißgetränk bei uns vorbei.

    P.S.
    Eigentlich wollte ich mir mal die persönliche Homepage von Frau Götz anschauen, leider bin ich nicht fündig geworden. Bin ich wieder mal zu blöd?

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  16. hallo an alle!

    also ich habe eure zeilen ja mangels zeit nur überflogen aber irgendwie kommt hier das oben angeführte thema zu kurz …so scheint es mir zumindest. 😉

    also ich war bei der veranstaltung, hatte leider anschließend keine zeit für den schoppen (sh..!) und kannte natürlich als webbelasteter mensch schon den großteil des themas. nichts desto trotz war es interessant zu sehen, wie patrick es präsentierte und wie hier schon mal erwähnt wurde reichen manchmal wenige prozent, die man mitnehmen kann aus, um einen besuch für mich als lohnend erscheinen zu lassen. genau das war bei mir der fall.

    buena la vista (bei denen ich kein kunde bin) und herr schneider kann ich für ausrichtung der veranstaltung nur danken. sonst hätte ich ja auch meine wenigen prozente nicht mitnehmen können.

    ich denke so etwas sollte es ruhig öfters geben, gerne von firmen oder sponsoren initiiert, die sich auch etwas davon versprechen. und wir besucher nehmen sich auch gerne einen kurzen „werbeblock“ in kauf um kostenfrei zuhören und ein schlückchen nehmen zu können.

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  17. @ Danke Marlene für den Gag – am Ende eines Netzwerks angelangt zu sein. Wie im Irrgarten. Und der Apparat macht „TILT“

    Empfehlenswert über die Funktion und Macht der Blogger ist der SPIEGEL-Artikel in der aktuellen Ausgabe vom 20.11. Nr. 47, S. 150 ff. Das ist auch Web 2.0. Unter der Überschrift „Die Macht der Blogger“ berichtet der Artikel über die Tatsache, dass das Netz zum Alptraum staatlicher Zensur und Diktatur wird. Die „blogs“ vernetzen auch die Regimegegner.

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  18. So, jetzt atmen wir alle mal tief ein … und wieder aus! 🙂

    Die Veranstaltung war so, wie sie war. Und jeder nahm von ihr verschiedene Dinge mit. Ich halt wenig inhaltliches, dafür ein paar nette und interessante Gespräche danach und einen leichten Rausch! 😉
    Andere haben vielleicht viel über das Web 2.0 gelernt oder es wurde ihnen erst mal bewusst, dass hier etwas geschieht.

    Was aus dem Web 2.0 als Marketinginstument werden wird, bleibt abzuwarten. Man sollte es nicht hochjubeln, aber auch nicht gleich abwatschen. Entspannte Spannung sollte angesagt sein.

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  19. @Dieter Schneider: Ich war auf der Veranstaltung, allerdings hat sich meine letzte Kritik nicht auf die Veranstaltung bezogen sondern auf die Aussage zuvor.
    Mit dieser Aussage begebe ich mich nun aufs Glatteis, da ich selbst mache was ich eben noch kritisiert habe.
    Im Netzwerk, bzw. Web 2.0, hat jeder die Möglichkeit seine Meinung kund zu tun, in einer Form, die allein seinem persönlichen Stil und Geschmack entspricht. Jedoch hat niemand das Recht, Aussagen der anderen als nicht qualifiziert zu betrachten, bzw. als unkonstruktiv. Genauso wenig sollte eine Diskussion von einer einzelnen Person die ganze Zeit torpediert werden und auf deren Ende gedrängt werden.
    Es ist zu akzeptieren, dass es im Web 2.0 keinen Diskussionsmoderator, oder sonstige Kontrollinstanz gibt. Oft ist es schon schwer ein Ziel auszumachen, oder wohin hätte uns ein „konstruktiver“ Beitrag gebracht? Welchen Zweck hätte er erfüllt? Was ist das Ziel dieser Diskussion?
    Ich las und lese die Kommentare um ein Feedback darüber zu erhalten, was andere von der Veranstaltung gehalten habe und ob sie ähnliche Schlüsse daraus gezogen haben. Was mich nicht interessiert, blende ich einfach aus, sowie den Schrei nach einem Ende der Diskussion. Der einzige Grund, wieso ich mich am Ende auf diese Diskussion erst eingelassen habe, ist die Tatsache, das in meinen Augen der Grundgedanke des Web 2.0 noch nicht wirklich verstanden ist, aber gleichzeitig schon versucht wird, Kapital daraus zu schlagen.

    P.S.: Ich gestehe meine Schuld ein; Ich habe oben schon mal als mojak gepostet, stehe aber auch zu dieser Aussage.

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  20. Lieber Dieter!

    Begründet durch persönliche Nichtanwesenheit bei besagtem Event möchte ich mich mit Deiner gnädigen Zustimmung der Bewertung enthalten.

    Meine oben formulierte Kritik richtet sich auch nicht gegen das Web 2.0 als solches sondern in erster Linie an die aberwitzige Diskussion, die hier geführt wird und deren primärer Inhalt sich aus den Gruppen der „Wir haben uns den Arsch aufgerissen, um Euch was zu bieten“-Vertretern und „Wir haben was mords-tolles erwartet (durch Mißinterpretation der Ankündigung) und wurden enttäuscht“-Community rekrutiert.

    An dieser Stelle muss die Bitte um einen Themenwechsel gestattet sein. Ganz grundsätzlich (um Dich zu guter Letzt noch mit ein bischen Inhalt zu beglücken) halt ich das Web 2.0 für ne tolle, jedoch noch ausbaufähige Geschichte, die jedoch den neuerdings entfachten Tumult in keinster Weise rechtfertigt. Es macht ja geradezu den Eindruck, als könnte man damit zum Mond fliegen.

    Aber wie heißt es so schön? „Soyons les enfants de notre ciècle.“ Seien wir Kinder unserer Zeit. Und deshalb nennt man Müsli jetzt Cerealien, auf die man einen Jieper hat und das Dilemma via Web 2.0 verbreiten kann. WOW! 😉

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  21. Schau dir Wikipedia an, Dieter, dann wirste moedahoes Aussage besser verstehen.
    Swarming auf Firmen loszulassen ist mE keine gute Idee.
    Aber das ist nunmal Web2. Jeder darf was sagen.
    die logischen Filter dafür mußte selbst basteln..

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  22. Konstruktive Beiträge im Web 2.0?
    Steht Web 2.0, nicht für Beiträge jenseits der erzwungenen Konstruktivität? Handelt es sich hierbei nicht um gesamtgesellschaftiges Brainstorming, wobei die Verantwortung, das Konstruktive vom Unkonstruktiven, die Wahrheit von der Lüge, die Tatsache vom Witz zu unterscheiden, beim mündigen Nutzer liegt?

    Antworten
  23. *GÄHN* Web 2.0 langweilt! NEIN! Natürlich nicht. Sonst wär ich ja nicht hier 😉

    Schreib doch bitte bald wieder was neues, Ralf und lass die traurige Debatte um einerseits fürsorglich organisierte, von der Gegenseite mißverstandene und letztlich dann doch von allen Teilnehmern mit Gratiswein begossene Veranstaltungen hinter neuen Schilderungen Deines spektakulären Lebens im Strudel der Geschichte versinken 😉

    PS.: Ja, man kann mich als Texter oder Gastredner *räusper* buchen 😉

    Antworten
  24. Übrigens wenn tatsächlich Interesse an einer intensiveren und Wurzelhaften Auseinandersetzung mit dem Thema Web 2.0 besteht, wäre ich dabei ein Barcamp (barcamp.org) in Würzburg zu starten. Kann ich aber aus Zeitgründen nicht alleine auf die Beine stellen. Helfe aber gerne wo ich kann.

    Antworten
  25. @Helene: Nicht nur Inhalt zählt bzw. der Inhalt wird schärfer umrissen, wenn man weiß welche Person dahinter steckt. Du hast ja sofort den Bezug von Namen auf Unternehmen hergestellt. Daher ist das schon wichtig zu wissen, mit wem man es zu tun hat. Fakt ist, jeder hat das Recht sich so zu nennen wie er es für richtig hält. Ich habe z.B. den Grundsatz niemals anonym zu kommentieren, jeder darf wissen wer ich bin und warum ich so argumentiere.

    Ich habe bei Kritik schon oft erlebt, dass der anonyme Zeitgenosse durch die Offenlegung seiner IP plötzlich ganz andere Intentionen hatte zu kritisieren. Ist ja auch logisch, weil jeder Mensch ein anderes Bewusstsein hat. Der eine hat nur schlechte Erfahrungen mit der oder der Sache gemacht, also wird er eher dazu neigen die Sache zu kritisieren usw. Gibt übrigens einen wunderbaren Artikel dazu in der aktuellen Brand eins. Es geht dabei um Vorurteile und wie sie uns bremsen. LESENSWERT!

    Schön dass wir uns beim Berufsbild Blogtexter, Blogcoach oder wie auch immer einig sind. Nur so kann es auch langfristig funktionieren.
    Wichtige Voraussetzung: Sich in alle Blickwinkel der Menschen versetzen können. Ihre Ängste wahrnehmen und sie an die Hand nehmen.

    Siehe auch:
    http://www.werbeblogger.de/2006/09/12/das-kleine-community-fibel-nicht-nur-fur-openbc/
    Wen der Umgang mit Communities interessiert. Nicht dass mich Ralf noch wegen Spammens verdonnert! 😉

    Antworten
  26. @patrick: Ich kann natürlich meinen vollen Namen angeben (eine Website hab ich leider nicht), aber ich kann auch einen völlig anderen Namen angeben. Es hilft keinen was. Mir ist es egal wie die Kommentatoren heißen und was sie arbeiten. Der Inhalt ist es, der mich interessiert. Und Herr Schneider diente mir, er möge es mir verzeihen, nur als Beispiel. Ich glaube Ihnen jedes Wort, daß Sie über Herrn Schneider sagen. So sehr, daß ich fast mal mit ihm Kaffee trinken gehen würde. 😉

    Und auch bei dem 2. Punkt sind wird uns eigiger als Sie glauben. Natürlich sollen (und können) keine Werbetexter Weblogs schreiben. Mir fiel bloß kein besserer Name ein. Blogcoach wäre auch das, was ich meine. Jemand der mit Worten umgehen kann und Erfahrung mit Web 2.0 hat begleitet ein Unternehmen beim Blog schreiben.

    Antworten
  27. @Giemaul:

    Kritik ist immer gut. Alles eine Frage des Rahmens. Ich denke wir haben verstanden und die Kritik zur Kenntnis genommen. Die Anregung „Web 2.0 in der Praxis“ behalten wir übrigens im Hinterkopf. Allerdings dürfen die Kritiker auch nicht den unterschiedlichen Blickwinkel vernachlässigen. Wenn die Intention des Veranstalters eine andere ist als die eines Besuchers kann es natürlich nur zur Kritik führen.

    Ansonsten wurde die Veranstaltung vom Rahmen her ja als für gut befunden. Selbst meine Präsentationsart wurde nicht als gähnend langweilig wahrgenommen. Lediglich die Inhalte haben der Erwartung einiger nicht entsprochen, einfach weil sie schon so viel wussten. Das sollte sie doch eigentlich stolz machen. Meiner Schwester (20) musste ich am Wochenende zum beispiel erklären was „browsen“ ist. Also auch da bitte fair bleiben und gegebenenfalls die Blickrichtung mal ändern.

    Danke!

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  28. @Helene: Ich glaube es ist schon ein Unterschied, ob man sich mit vollem Namen zu erkennen gibt und als Vorstand des Unternehmens bekannt ist oder nicht. Aber jedem das Seine. Will ich auch gar nicht darauf rumhacken. Übrigens ist Dieter Schneider tatsächlich ein symphatischer, toleranter und weltoffener Mensch. Einer der Wenigen die Vertrauen der Blogkommunikation gegenüber schenken und damit letzendlich auch mir und meiner Arbeit. Einer der wenigen Unternehmer die den Mut haben dem Medium einmal anders gegenüberzutreten. Daher muss ich ihn wirklich mal mit Zähne und Klauen verteidigen.

    Bedenkt nicht jeder wächst auf Anhieb da hinein. Auch ich musste am Anfang Federn lassen. Jeder lernt dazu. Wenn wir die Menschen an die Hand nehmen lernen sie schneller als wenn wir sie umgehend heftig bestrafen.

    Einen Unternehmensblog als Blogtexter zu führen wäre fatal. Das ist nichts anderes als der Werbetexter und am Ende werden die Leute den Braten riechen. Aber ein Berufsmodell könnte der Blogcoach oder der Community Manager sein. Denn einen Umgang mit Bloglesern bzw. Menschen im Medium Internet will und kann gelernt sein. Also tatsächlich ein Begleiter eines Unternehmensblogs. Aber auch das ist nur ein mögliches Modell von vielen, wie ein Unternehmen ein Blog einsetzen könnte. Im Übrigen gibt das Web 2.0 für Unternehmen wesentlich mehr her als einfach nur Blogs zu führen.

    Ralf könnte ich mir übrigens auch gut darin vorstellen. Bzw. alle die mit Blogs und ihren Lesern erfolgreich umgehen können.

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  29. @patrick: „verbaler Floretttich“? Wird hier das Stilmittel des Euphemismus angewandt? 😉 Aber auf jeden Fall ein schöner Begriff! 🙂
    Übrigens ist der Unternehmensvertreter mir genauso anonym wie ich ihm. 🙂

    Zu deinen Antworten: Ja, du hast recht! Und ich würde den menschlichen Faktor nicht unterschätzen. Man muss auch persönlich mit Kritiken (und auch Lob) umgehen könnne. Und diese Gabe ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Dir, Patrick, traue ich auf jeden Fall zu, ein Unternehmensblog zu führen und zu begleiten. Dem Würzblog-Ralf, den ich nicht persönlich kenne, mindestens genauso. Dieter Schneider, den ich auch nicht kenne, traue ich das nach einem gelesenen Kommentar nicht so sehr zu. Das ist nicht persönlich gemeint. Es kann sein, daß er ein toleranter, netter und sympatischer Mensch ist. Vielleicht kann er einfach nur nicht mit der neuen literarischen Gattung „Weblog“ nicht umgehen und den gewollten Ton treffen. Das können ganz viele nicht.

    Und so müsste eigentlich eine ganz neue Berufsgruppe erschaffen werden (oder zumindest fortgebildet oder neu ausgesiebt): Der Blogtexter. Locker und seriös schreiben. Die Sprache der Blog nutzen und trotzdem allgemein verständlich bleiben. Mit dem Medium Web (2.0) umgehen können. Auch viele klassischen Texter werden da Schwierigkeiten haben.

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  30. Ihr habt mich noch nicht beleidigt erlebt! O.k. Zwei Stunden ist nicht viel Zeit für ein so komplexes Thema. Ich bin der Meinung, dass wir das beste daraus gemacht haben. Anyway: Jetzt würden mich Eure konstruktive Vorschläge, Prognosen, Konzepte, Ideen Chancen/Risiken zum dem Thema (mit Marketing-Relevanz) interessieren. Bin gespannt!

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  31. @Helene: Also eine „Beleidigung“ kann ich nicht so ganz rauslesen. Ich sehe das höchstens als verbalen Florettstich. Man muss ja nicht dauernd Kreide fressen, zumal hier auch keiner ein Blatt vor den Mund nimmt. Ist ja okay. Auch Unternehmensvertreter können durchaus mal selbstbewusst auf „Kritik“ reagieren, das ist nicht nur den anonymen Blogkommentatoren vorbehalten.

    Zu deiner Frage:
    Die meisten Firmen können damit natürlich nicht umgehen, da ihnen die Voraussetzung (noch) dazu fehlt bzw. sie davon noch gar nichts wissen. Es erfordert ein Umdenken in Teilen der Unternehmenspolitik. Daher war auch eine Einführung in das Thema wichtig. Wer mich und meinen Blog kennt, weiß, dass ich nicht einfach allen ein Blog verkaufen will, das wäre fatal und das würde ich am Ende auch nur einmal machen und dann nie wieder.

    Im Übrigen machen es viele Blogkommentatoren Unternehmen auch nicht gerade einfach auf Augenhöhe zu kommunizieren, ganz einfach weil viele Konsumenten dazu ebenfalls nicht bereit sind. Sie wollen eigentlich einen Rollentausch und endlich mal von oben herab verbalisieren. Die Problematik liegt also durchaus auf beiden Seiten, wie ich hier schonmal geschildert habe:

    http://www.werbeblogger.de/2006/11/07/das-ist-fur-mich-web-20/

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  32. @dieter schneider: Ich hoffe nicht, daß Sie Ihren Kunden so Web 2.0 verkaufen wollen: In Blogs beleidigt auf wenig Kritik reagieren!

    Wenn ich den Padcast korrekt im Ohr habe, dann sind Weblogs Chancen für Unternehmen, mit den Kunden in Kontakt zu treten, auf Augenhöhe. Chancen also auch für Imagebewahrung und -steigerung. Dazu gehört, dass man Kritik richtig wahrnimmt und richtig mit ihr umgeht. Sie haben in dem von Ihnen geschaffenen Beispiel beides nicht geschafft. Sie fühlten sich angegriffen, wo Sie keiner angriff. Und Sie konnten darauf nur mit Gegenangriffen antworten. Und in diesem Moment haben Sie das Image Ihrer Marke beschädigt.

    Das ist auch mein Frage an das Marketing mit Web 2.0. Können die Firmen damit umgehen? Auf Augenhöhe mit dem Kunden zu sein? Wenn ja, dann ist das eine gute Sache. Wenn nein, dann kann der Schaden enorm sein.

    Über Marketing war in den Podcasts übrigens auch wenig zu hören. Ich weiß aber nicht, wie vollständig diese sind. So richtig in Erinnerung geblieben ist mir eigentlich nur die Aussage, dass Menschen nicht lesen können. 🙂

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  33. *buhuu*
    Nivh weinen;)

    Naja, bin mal gespannt, wann die DotCom Blase 2.0 platzt..
    Spitzt sich ja alles schön daraufhin zu.
    Man hätte aber meinen können,dass einige Leute aus der ersten Blase gelernt hätten.

    *Schäfchen ins Trockene bring*

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  34. Tut mir Leid, wenn viele von Euch sich gelangweilt haben. Ich möchte nur mal darauf hinweisen, dass es sich primär um eine Marketing-Veranstaltung gehandelt hat. Stand übrigens auch so in der Einladung. Über Marketing kann ich aber recht wenig in den Kommentaren lesen.
    An alle Freaks: Organisiert doch mal selbst einen reinen Web 2.0 Event, bevor ihr meckert. Bitte für den Besucher kostenlos, und so dass es den Schoppen hinterher kostenlos gibt. Der hat Euch ja offensichtlich geschmeckt.

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  35. Also ich war am Donnerstag in Veitshöchheim beim Vollplaybacktheater „Die ??? und der Teufelsberg“. Das war zwar ganz nett, ich habe 90% schon gekannt un 10% neues erfahren. Die „???“ sind ja quasi auch „2.0“, nachdem sie jetzt offiziell in „Die Dr3i“ umbenannt wurden. Die wirklich wichtigen Dinge wurden allerdings auch nicht geklärt. Warum haben die ??? keine Fragezeichen mehr und warum sind Justus (Jupiter), Peter und Bob immer noch auf der Schule, obwohl sie mindestens so alt sein müssten wie ich und noch gute 4-5 Jahre älter…
    Im grossen und ganzen war`s bei mir wohl so ähnlich wie bei euch, nur habe ich durchaus Spass gehabt. Bei mir hats aber Eintritt gekostet. Vielleich hat meine Oma doch recht gehabt: „Kost nix taugt nix“.
    Grüße,
    Alex

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  36. Man muss bei derartigen Veranstaltungen und Seminaren einiges bedenken:

    1. Informationsgehalt: Meistens weiß man schon 90 % dessen, was gesagt wird. Aber die 10 % sind es wert, dass man hingeht.

    2. Kontakte: Man geht doch nicht nur hin, um sich zu informieren, sondern auch um ein „Sehen-und-gesehen-werden“.

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  37. Sauber Ralf,

    gut zusammengefasst.
    War halt ne Werbeveranstaltung und ich bin mir nicht sicher, ob ein bezahltes „Seminar“ mehr Weisheiten ans Tageslicht gebracht hätte.
    Jedoch war es schön zu beobachten, wie viele Leute so ein Vortrag im Moment doch anzieht. Web 2.0 ist anscheinend wirklich in den Köpfen angekommen.

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  38. War die Präsentation eigentlich O’reilly zertifiziert?
    :))

    Weshalb ladet ihr Provokateure zu solchen Veranstalltungen ein?

    Je mehr ich WIler kenne umso häufiger trifft folgendes zu:
    „DeppenBWL, Kindergarteninformatik. Bost of both worlds“

    Ganz normal wie Radio ist auch sehr wage.
    Glaub kaum, dass mein Vater auf einer Baustelle anfängt zu blogen, wenn er ein en Rohrbruch repariert.

    Immer den Menschen nach..hin zum Ausgang..bloß weg von hier

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  39. Ich kenne seine Vorlesungen leider nicht. Kann ich daher nicht beurteilen, schon gar nicht da ich nicht weiß, in welchem Kontext er diesen Satz gesagt hat. Ich habe ihn gestern nämlich als bewussten Provokateur wahrgenommen. Provokation ist eine sehr schöne Form, Menschen zum Nachdenken zu bewegen (allerdings auch immer der Gefahr mitschwingend die Fronten zu verhärten)

    „Seiner Zeit voraus ist“ ist also hiermit frei interpretier- und bewertbar. Was ja sowohl Zeit als auch Raum betrifft. 😉

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  40. ist seiner Zeit voraus?

    habe ich in seiner Vorlesung anders erlebt. Menschenverachtender Heuschreckenkapitalist würde es eher treffen.

    Sinngemäß (es ist schon ein paar Jahre her) sagte er in seiner Vorlesung dass er stolz darauf sei, dass wegen seiner Arbeit als Computerspezialist Menschen ihre Arbeit verlieren würden, weil es der Wirtschaft nutzt.

    Da hat er allerdings die Elementarste Regel des Wirtschaftens nicht begriffen.

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  41. Also erstmal schön den Würzblogger persönlich kennengelernt zu haben.

    Zur Kritik kann ich auch nicht viel mehr hinzufügen. Die Veranstaltung war so geplant, dass ich alle mitnehme und zunächst einmal kläre was Web 2.0 ist. Ich habe diesen Begriff ja als Container vorgestellt, den ich eben nicht nur mit Inhalten und Anwendungen aller Art füllen kann, sondern auch mit Assoziationen. Das Statement war ja ganz klar: Web 2.0 ist nix neues, wir sind alle drin.

    Offensichtlich war der erste, erklärende Teil für manche zu ausführlich (habe aber etliche dankbare Stimmen gehört, die es gut fanden diese Dinge so zu erklären), denn speziell auf das Marketing bin ich im zweiten Teil intensiver eingegangen. Vermutlich haben die Web-affinen da schon abgeschaltet (bis sie der K-Fee-Spot wieder gewckt hat). Denn da ging es tatsächlich konkret um neue Ansätze im Marketing und Veränderungen im Marketing. Das ich hier nicht all zu konkret wurde, dürfte verständlich sein, denn schließlich wollen wir diese Form der Beratung ja letztendlich als Agentur verkaufen. Daher hielt ich den Vortrag für eine ausgewogene Mischung aus Information, Impulsgebend und eben auch anschließendem Networking. Es war eben ein Impulsreferat kein Lösungsvortrag.

    Prof. Thome ist übrigens äußerst fit und eben seiner Zeit voraus. Die Angst der Menschen muss man eben immer mit einbeziehen. Und wir alle werden nicht von heute auf morgen zu Internetnutzern, aber der Trend dahin zeichnet sich sehr stark ab und schon bald wird das so normal sein wie das Fernsehen und Radio.

    Dass beispielsweise deine Eltern nicht wissen was ein Webdesigner macht, würde ich nicht auf die „Unfähigkeit“ deiner Eltern beziehen, sondern vielleicht auch auf die fehlende Kommunikation zwischen euch zu diesem Thema. Schließlich könntest du ihnen ja sehr wohl erklären was das ist, ich glaube nicht, dass sie zu dumm oder zu alt sind das zu verstehen oder? Und genau für diese Menschen war der Vortrag zum Teil gedacht. Aufklärung und Barrieren abbauen.

    Übrigens diese Platitüde „Wo bleibt der Mensch?“ von Veruschka Götz fand ich ja herzallerliebst. Genau an diesen Punkten war ich für einen leidenschaftlichen Prof. Thome mehr als dankbar.

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  42. Die Bemerkung über Thome als Technokrat – typischer von der Informatik begeisterter – möglicherweise nicht kritisch genug. Fachmann. Man sollte sich mal seine „Grundzüge der Wirtschaftsinformatik“ zu Gemüte führen, da geht er doch etwas weltoffener und interdisziplinärer an die Informatik ran.

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