*** Vorsicht Satire! *** 😉

„Willkommen in der Friedhofs-Stadt Würzburg!“

So, oder so ähnlich, sollte jetzt wohl der täglich am Hauptbahnhof durch die Lautsprecher krächzende Begrüßungsspruch an die eintreffenden Reisenden geändert werden … das wäre als Vorab-Information für den Fremden, der sich in diese Metropole des Stillstands verirrt hat wohl hilfreicher, als die Aufgeschlossenheit suggerierende jetzige Parole einer „Universitätsstadt“. Das klingt zu sehr nach Offenheit — und VERÄNDERUNG.

Und genau diese Bereitschaft zur Veränderung, zum Mut auch einmal etwas zu wagen, wurde heute mit dieser Abstimmung erneut in Würzburg zu Grabe getragen. Der Stillstand zementiert, die Ängste und Egoismen der Gegener eines modernen, urbanen Lebens dafür kräftig honoriert. Die Sektkorken der scheinheiligen BI zur vermeintlichen „Rettung“ von was-weiß-ich-nicht-was-alles können knallen, man ist in Feierlaune.

Recht so! Würzburg hat bekommen, was diese Stadt seit Jahrzehnten auszeichnet und verdient hat: Weiteren Stillstand, den Ruf die provinziellste „Europastadt“ und Hauptsitz aller Bedenkträger der Republik zu sein. Wobei die Bürger sich ganz nebenbei noch das Armutszeugnis ausstellten, dass fast 20% der abgegebenen Stimmen obendrein ungültig waren … alles in allem eine reife Leistung für diese „Möchte-Gern-Metropole“ Unterfrankens.

Fazit: Würzburg wird nach diesem kurzen Sturm im Wasserglas jetzt wieder in seinen geliebten Dornröschenschlaf versinken, am schäbigen Aushängeschild Bahnhof oder sonstwo in der Stadt wird sich wieder auf viel zu lange Zeit nichts tun, der hochflexible und ach-so-kunden-engagierte Einzelhandel nebst seines Verbandes kann sich auf seine althergebrachten Blockade-Positionen zurückziehen und die Mehrheit der Bürger wird das auch noch mit Wohlwollen oder schlichter Gleichgültigkeit begrüßen.

Den Menschen aber, die in den „Arcaden“ einen Versuch ein paar Tore in eine modernere Stadtentwicklung aufzustoßen gesehen und ihre Stimme gegeben haben, bleibt entweder nur wieder einmal die altvertraute Resignation, oder doch den lange schon gehegten Wunsch, dieser erstarrten Provinzialität doch schlußendlich den Rücken zu kehren und abzuwandern. Wie viel vor ihnen es getan haben 🙁

Ach ja … ich hätte da noch einen Vorschlag für’s nächste Quorum, der sicher eine fast 100%-ige Zustimmung der Würzburger, die dann noch hier wären, finden dürfte: Einen riesigen Sargdeckel für das moderne „Grab am Main“, das einst nach den verherenden Zerstörungen des 2. Weltkrieges mit so ganz anderer Aufbruchs-Mentalität aus totalen Ruinen und Bergen von Schutt wieder auferstanden war und zu neuem Glanz erblühen sollte.

Wo ist dieser Mut, diese Zuversicht, diese Kraft zur Veränderung nur verloren gegangen auf dem langen, steinigen Weg ins 21. Jahrhundert?

Mit sehr enttäuschten Grüßen
Life Explorer