Filmkommune, WG-Film und die Pudel des Todes

Tja, hier sollte am Samstag ein Beitrag über den 2. Tag des Filmwochenendes (also über den Freitag). Doch leider hat mich an eben jenem Samstag ein böser Grippevirus überfallen und in Kopf, Nase und Lunge gebissen. Und das tut er bis heute noch.
So hat das Filmwochenende für mich ein jähes Ende gefunden, um die Filmparty hat es mich besonders geärgert. Nun, nächstes Jahr findet das Filmfest ja wieder statt.

Trotzdem ein kurzer Rückblick auf den Freitag beim Filmwochenende in Würzburg

Freitag, 16 Uhr, Corso — Die kritische Masse. Ein Film über die Hamburger Filmcooperative. Sehr interessant. IMG 0240
Die eher zufällig entstandene Bewegung von jungen Filmemachern lehnte den kommerziellen Film ab und versuchte in den Jahren 1968/69, frei von allen Regeln und Zwängen, den Film neu zu erfinden. In dieser Atmosphäre aus Spaß, Kunst und Politik entstanden Filme jeglicher Ausrichtung und jeglichem Niveaus. Es wurde experimentiert und improvisiert was das Zeug hielt.
Um so interessanter war es, dass auch drei Vertreter der Filmcooperative bei der Vorführung anwesend waren und vor und nach dem Film noch nette Anekdoten aus der Zeit zum Besten gaben. (So nebenbei: Ich finde, dass man ein klein wenig Parallelen von dieser Zeit beim Filmemachen mit der jetzigen Blogszene ziehen kann. Klingt komisch? Ja, tut es. Ich gehe darauf bei Gelegenheit mal näher ein.)

Freitag, 19.45 Uhr, CinemaxX . Der Saal war voll, aber auf der Treppe war noch Platz. Da der Beamer gestreikt hat, durften wir die ersten 5 Minuten nochmal sehen — umsonst. Der Film war der beste, den ich beim diesjährigen Filmwochenende sehen durfte (waren ja leider nicht viele). Die Geschichte über eine superlinke WG, die in den 80ern gegründet wurde und die nun an den Persönlichkeiten und an der Zeit ohne Revolution zu zerbrechen droht.
Sehr gute Schauspieler, ein Humor, der aus der Geschichte selbst kommt, schöne Bilder in Grau-Rot und einen netten Soundtrack (nicht zu vergessen „Ich bin der König vom Gebärmutterland“ :-)). Nur der Hintern tat mir nach dem Film weh, das lag aber an der Treppe.

Freitag, 21 Uhr, Cairo — Trashfilmnacht. IMG 0246
Mein Hintern schmerzte immer noch und niemand wollte ihn massieren. Aber im Cairo konnte ich mich gut davon ablenken lassen, denn es waren viele Besucher da. Sehr viele Besucher. Denn die Trashfilmnacht hat mittlerweile Kultcharakter. Die Karten waren so schnell ausverkauft, dass man wirklich Glück haben musste, um eine zu ergattern. An der Abendkasse kamen nur noch eine paar Mutige hinein. Und als Besitzer eines Presseausweises habe ich den zahlenden Gästen den Vortritt gelassen und habe die Filme durch den Türrahmen angeschaut.
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Es gab eine große Bandbreite an Stilen, Aufnahmequalität und Dauer, Grusel und Horror haben etwas dominiert. Spaß haben alle Filme gemacht und die Stimmung im Saal war großartig. In der Pause gab es Bontempi-Rock im Spielhallen-Sound vom Keyboardorchester Würzburg/Bautzen (Ace of Spades — wundervoll! :-D). Gewonnen hat die Trashfilmnacht der Doku-Grusel-Film „Minas Pudel“ — meiner Meinung nach völlig zu Recht.

Toller Abend, nur sollte man im nächsten Jahr die Veranstaltung in Sachen Raumgröße und Vorverkauf überdenken. Ich würde auf jeden Fall wieder ins Cairo gehen, aber die Filme vielleicht auf zwei Stockwerken zeigen. Oder — kein Scherz — im Hof eine Open-Air-Traschfilmnacht machen. Und die Karten würde ich verlosen, damit auch diejenigen eine Chance haben, die nicht bei Stunde Null zur Vorverkaufsstelle rennen können.

8 Gedanken zu „Filmkommune, WG-Film und die Pudel des Todes“

  1. Hallo Ralf,

    als kleine Entschädigung für viele verpasste Filme:
    Am Samstag, den 3.2. um 17:20 Uhr kommt der Doku-Gewinnerfilm „Monks“ noch mal im Cinemaxx.

    lbgs

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  2. Hof, Bastion, das ist doch egal. Irgendein (Zelt)Dach drüber und fertig. Wenn wieder soviel Leute kommen, dann muss man sich über eine Heizung keine Gedanken machen … 🙂

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  3. Im Hof is halt heftig um diese Jahreszeit. Nächstes Jahr werden wir definitiv größere Räume haben, dann ist es auch nicht mehr so krass mit dem Vorverkauf.

    … man munkelt ja schon von einem „trashmountain“ auf der Bastion 😉

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