Dass! Was?

Der Zug in der Frage eines Einkaufszentrums im Würzburg wirft mal wieder Kohlen in den Kessel und nimmt langsam Fahrt auf. Gestern hat sich der Stadtrat mit dem Mozartareal beschäftigt. Relativ klar war ihm, dass mit dem Gelände des ehemaligen Mozart-Gymnasiums und dem Kardinal-Fauhaber-Platz etwas passieren soll. Aber was?

Mal sehen, was die Mainpost zur gestrigen Sitzung schreibt.

Aus dem Rathaus kommt der Vorschlag einer Mischnutzung von Einzelhandel, Büroflächen und Wohnfläche. Die Arcadengegner wollen an die Stelle ein großes Einkaufszentrum setzen. Frau Bötsch (man beachte auf ihrer Webseite den schönen Titel „Willkommen bei Adobe GoLive 6“ ;-)) schließt aus den Arcaden-Abstimmungen, dass Würzburg überhaupt kein Einkaufszentrum will (wurde das so gefragt?), der Rest legt sich noch nicht so wirklich fest.

Tja, leicht ist das nicht. Das Hauptproblem, das ich sehe, ist die Verkehrsanbindung. Ich wüsste nicht, wie ein großes Einkaufszentrum verkehrstechnisch dort funktionieren soll. Für Ex-OB Jürgen Weber ist das Verkehrsproblem aber laut Mainpost „nicht beweisbar“ und damit scheinbar auch nicht existent. Das Dumme ist nur, dass das Problem oder die Problemlosigkeit wohl nie wirklich beweisbar sein werden, außer man probiert es in der Praxis aus. Aber man kann ja schon mal Vermutungen anstellen.

Mozartareal
Bild von Google Earth

Auch architektonisch wird jegliche Baumaßnahme bestimmt eine Herausforderung. Das Mozartareal ist eingekeilt zwischen sehr unterschiedlichen Stilen. Da wäre die Sparkasse im Westen, das Mainfrankentheater im Norden und die Residenz im Osten, auf die die UNESCO bestimmt ein Auge haben wird. Ein harmonisches Architekturbild zu schaffen wird vermutlich nicht einfach werden.

Gestern war am Abend auch eine Bürgerinformation zum Mozartareal (ja, ich weiß, ich habe vergessen es zu bloggen ;-)), ich bin gespannt, was da noch rauskam. Es bleibt spannend …

9 Gedanken zu „Dass! Was?“

  1. Es bewegt sich also was. Nur was die Würzburger wirklich wollen und was sie brauchen, das versteht offensichtlich keiner aus dem Rathaus. Es fragt auch keiner und keine. Eines bleibt: Die Stadt ist und bleibt gespalten und polarisiert. Das erschwert eine vernünftige Diskussion oder macht sie schlechterdings unmöglich. Und ich möchte @Alex oder auch @doom mehr als recht geben: die Qualität der Entscheidungsträger dort ist meiner Einschätzung nach eher Bescheiden.

    Deshalb Hätzfeld Helau – Giemaul

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  2. Zunächst werden mehrere Monate lang Stadtverwaltung, die Parteien(Stadtrat) und der Einzelhandel sich das Maul über die Nutzung des Mozartareals aufreißen. Dann dauerts noch mehrere Jahre bis überhaupt ein brauchbares Konzept vorliegt. Ist nach weiteren Jahren vlt irgendein Investor gefunden, gefällt irgendwelchen hinterwäldlerischen Hardcore-Würzburgern die Architektur wieder nicht, da diese „fürchterliche, 08/15 Glasarchitektur“ wieder mal unser schönes, im 50er, 60er-Jahre-Stil gehaltenes, „liebenswertes“ Stadtbild verschandelt. So entsteht eine „Rettet unser bedrohtes Innenstadtbild“-Bürgerinitiative und bevor der Begriff „Baugenehmigung“ überhaupt in den Mund genommen wird, hat der Invester längst das Weite gesucht. ….Mhmmm, vlt gibt es ja dann (wenns schnell geht) 2012 einen zweiten Anlauf….

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  3. Hier dauert alles und dauert und dauert. Am besten, der ganze Stadtrat geht geschlossen und es ist sichergestellt, dass nach einer Neuwahl keiner dieser jetzigen „Volksvertreter“ mehr dort landet. Da scheinen oft persönliche Eitelkeiten eine größere Rolle zu spielen als die eigentliche Stadtentwicklung. Die Idee mit dem EKZ auf diesem Gelände sollte jedem einzeln ausgetrieben werden. Und wenn Herr Weber glaubt, es gäbe keine Beweise für Verkehrsprobleme, dann soll er mal im Berufsverkehr quer durch die Stadt fahren. Neue Kunden aus dem Umland soll das anziehen? Eher abschrecken. Schweinfurt ist auch noch da, die leben nicht so hinterm Mond!

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  4. Ich war gestern auf der Bürgerinfo und Diskussion und geb gerne meine Sicht der Dinge dort mal wieder: Zuerst hat Frau Beckmann etwas zur Geschichte der Planungen seit 1993 erzählt und dann Herr Baumgart ca. 30-40 min (ich hab nicht auf die Uhr geschaut) die Geschichte des Areals und die technischen Eckdaten erläutert. Da hat sich für mich wieder mal gezeigt, dass ich Herrn Baumgart für einen fähigen Mann halte, den man einfach mal machen lassen müsste, der sich aber mittlerweile mit Blick auf die Nörgler auch sehr vorsichtig ausdrückt. Danach kamen dann in Wortmeldungen die Bürger zu Wort: Da kann man prinzipiell mal festhalten, dass die Meinungen wieder mal völlig auseinandergehen, wer häts gedacht. Zum einen war da ein Herr (ich glaube ehemaliger Lehrer des MOZ-Gym.), der sich für den Erhalt des Schulgebäudes ausgesprochen hat und im Falle eines geplanten großen EKZ die Gründung einer BI (*gg*, ob es spasseshalber war, kam so nicht genau rüber) angedroht hat. Er und andere haben auch gesagt, dass die Ablehnung der mfi-Arcaden kein Votum für ein EKZ am Moz-Areal sei (insofern hat Frau Bötsch also recht). Andere begrüßen den Bau eines großen EKZ mitunter mit Erhalt einiger Elemente der alten MOZ-Schule, da Würzburg sonst ins Hintertreffen gerät. Wohl klargeworden ist, dass die Fläche, wie in der Mainpost dargestellt, wenn man eine etwas lockere Bebauung haben will, die 15.000 qm Gesamtnutzfläche nicht überschreiben kann. Problematisch bleibt wohl die Verkehrssituation, das wurde auch deutlich. Daneben gab es einige lustige Vorstellungen bzgl. des Baues eines geologischen oder Naturkundemuseums oder so etwas, oder die Einrichtung einer neuen Touristenattraktion mit Verlegung der Touristinfo vom Falkenhaus. Einige meldeten sich auch nur zu Wort um allgemein über die OB und das Rathaus zu maulen, die hätten auch draußen bleiben können.
    Im Gesamten war das nicht besonders ergiebig, wieder viele Vorstellungen wie im Stadtrat. Ich meine, dass auch das wieder länger dauern kann und wie der Inhaber von Obitz-Abendmoden sagte, Würzburg noch weiter zurückwirft, was den Einzelhandel anbelangt.

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  5. Bitte eine neue HP für Frau Bötsch! Bitte, bitte, bitte! Und wo wir gleich bei Wundern sind: Bitte lasset keinen Architekten auf die Idee kommen sich nach dem Theater oder der Sparkasse zu richten, das sind zwei absolut unansehnliche Gebäude.

    Ein Einkaufszentrum im Stile der Residenz hingegen wäre doch sehr zu wünschen.

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