Der Freundeskreis Geschichtswerkstatt Würzburg lädt wieder einmal ins Rathaus zu einer Ausstellung von alten Würzburger Fotografien unter dem Namen „Ruinen — Notunterkünfte — Wiederaufbau. Ein neues Würzburg entsteht“. Und ich bin der Einladung gefolgt und habe mir mal Bilder von der Stadt in den Jahren nach der Bombardierung vom 16. März 1945 angesehen — sowas finde ich wahnsinnig interessant.
So trostlos und traurig es ist, die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes in Trümmern liegen zu sehen, so interessant und faszinierend ist es, Bilder vom Wiederaufbau zu betrachten. Geschäfte wurden unter abenteuerlichen Umständen neu eröffnet und ebenso abenteuerlich waren die provisorischen Unterkünfte der Einwohner. Die Oberbürgermeister gaben sich die Klinke in die Hand, in den ersten fünf Nachkriegsjahren gab es ebenso viele Stadtoberhäupter in Würzburg — die bei der Ausstellung anwesenden Mitglieder der Geschichtswerkstatt konnten dazu auch nette Geschichten erzählen.
Überhaupt kann ich nur empfehlen, mit den „Ausstellungsaufsehern“ ein bisschen zu plaudern. Das sind ganz helle, alteingesessene Würzburger, die einem die eine oder andere Neuigkeit über die Stadt berichten können. Oder wusstet ihr, dass es kurz nach dem Krieg ein großes Passionsspiel auf dem Domplatz gab? Ich nicht.
Die Ausstellung im 1. Stock des Rathauses geht noch bis zum 25. März 2007 und hat Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, am Sonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr.
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