Habemus Weinkönigin

Was wäre das Frankenland ohne Wein? Und was wäre der fränkische Wein ohne Weinkönigin? Ok, nach wie vor ein sehr feiner Tropfen. Aber sie gehört nun mal seit über 50 Jahren einfach zum Weinbau- und -marketing dazu, die Wahl zur fränkischen Weinkönigin.

IMG 3117-1Die Amtszeit von Jennifer Herbert, der 51. Fränkischen Weinkönigin, ging zu Ende. Und die neue Königin wurde heute im Vogel Convention Center in Würzburg gewählt. Ich bin eher spontan dazu gekommen. Mich hat es eigentlich gewundert, dass so eine prestigeträchtige Veranstaltung während der Woche an einem Nachmittag durchgeführt wird. Aber der große Saal war komplett voll mit Menschen, die scheinbar nichts dagegen haben, zu dieser Zeit etliche Schoppen zu trinken.

Die drei Kandidatinnen wurden im ersten Durchgang zu ihrer Person befragt. Da standen also die jungen Frauen im Abendkleid und mussten versuchen, sich witzig, charmant und weinkompetent zu verkaufen — was manchmal etwas einstudiert klang. Aber ok, sie waren sicher auch recht aufgeregt und wenig bühnenerfahren.

In der zweiten Runde wurden den Anwärterinnen Fragen rund um den Wein gestellt — von anwesenden Politikern. Ich weiß nicht, ob die sich die Fragen selbst ausgedacht haben, aber man muss den drei Damen fast Respekt zollen, zu den teilweise recht seltsamen Fragen überhaupt ein paar halbwegs sinnvolle Sätze herauszubekommen. Ein bisschen erinnerte es mich an die gute, alte Herzblatt-Sendung, bloß ohne Zusammenfassung von Susi.

IMG 3142Dann wurde geheim abgestimmt und schon im ersten Wahlgang hat eine der Kandidatinnen die 50 %-Hürde genommen — die Gaibacherin Eva Barthelme wurde zur 52. Fränkischen Weinkönigin gekürt. Und ich bin richtig erschrocken, als ca. 30 Gaibacher direkt vor mir bei der Bekanntgabe aufsprangen und wie die Verrückten in Jubel ausbrachen. Ich sehe schon den Autokorso in Gaibach vor mir.

Bilder „in scharf“ gibt es nicht. Entweder war ich zu weit weg oder vor mir war ein Horde von Presseleuten, die einer Oscar-Verleihung würdig gewesen wäre.

Interessanter Nachmittag mit leckeren Wein und Häppchen. Prost Eva.

11 Gedanken zu „Habemus Weinkönigin“

  1. @Sandra: Nur zur Information: Das hier ist keine Zeitung. Das ist ein Blog. Hier gibt es auch keinen Redakteur. Hier gibt es nur mich und meine objektive Subjektivität. Siehe hier.

    @sigi: Aha.

    @Juhnke: Aha.

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  2. So schlimm ist das doch nicht.
    In unserem Alter macht das eben Spaß so jungen Hpfern ab und an einen Klapps auf den Po zu geben.
    Und die jungen Hühner steigern dadurch ja ihr Selbstwertgefühl.

    Prost

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  3. eine weinkönigin und ihre wahl ist eine rein sexistische angelegenheit. die gewählte darf nun mit einer horde älterer männer von weinfest zu weinfest ziehen und ist schäbigen sprüchen und plumpen bemerkungen ausgesetzt. furchtbar. dabei ist das schicksal selbst gewählt, als marketinginstrument für eine altherrenriege, die zum alkoholismus neigen könnte.

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  4. So schlecht wie die Veranstaltung von dem oben genannten Redakteur dargestellt wird, war sie wirklich nicht…Die Mädels die an der Wahl zur Fränkischen Weinkönigin mitmachen leisten wirklich enormes und es ist eine große Leistung daran teilzunehmen…..Vielleicht sollte man das nächste mal einen Redakteur schicken, der sich für die Veranstaltung interessiert und einen objektiven Bericht schreibt….

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  5. toll, du hast gleich den wikipedia-eintrag upgedatet. das nenn ich web2.0. ^^ aber an den eintrag über die neue weinkönigin hat sich noch keiner ausm fanblock hingetraut.

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