Gespräche am Stadtstrand

Weil ich gerade in der Nähe war, habe ich dem Würzburger Stadtstrand heute abend mal einen kurzen Besuch abgestattet. Und da der Abend noch mild genug für einen kleinen entspannten Absacker war, wollte ich mir ein Gläschen Rotwein gönnen. Also bin ich zu dem jungen Mann an die Theke.

„Was kann ich für Sie tun?“

„Ich bekomme einen Merlot.“ (Korrekt als [mÉ›rˈlo] ausgesprochen.)

„Einen Merlu?“

„Merlot.“

„Merlu?“

„Merlot!“ Ich zeige es ihm in der Karte. Die junge Thekenfachkraft dreht sich um zu den Kühlfächern und beginnt darin zu wühlen. Ein paar Minuten später gesellt sich ein weiterer junger Mann hilfsbereit zu ihm und flüstert ihm zu

„Was suchst du?“

„Einen Merlu.“

„Was ist das?“

„Ein Wein.“

„Ist der in der Karte?“

„Ja, da!“ Er zeigt es seinem Kollegen.

„Ein … Merlott“ Er spricht das „T“ wirklich doppelt aus. Die beiden suchen verzweifelt zusammen weiter.

Ich habe dann den Rosé genommen.

7 Gedanken zu „Gespräche am Stadtstrand“

  1. Pinot Grigio ist auch gut. Ich hätte dann vielleicht an Ralfs Stelle boshafterweise einen Chivas Regal bestellt. Das kommt auch immer gut an bei jungen Thekenkräften.

    Antworten
  2. Alleine die Tatsache, dass statt schnuckliger Damen dort ein „junger Mann“ arbeitet, ist bitter genug – aber dann noch diese Story. Wahnsinn. Ich werde dem Strand heute das erste Mal für dieses Jahr einen Besuch abstatten. Mal sehen, was da auf einen zukommt…

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu isnochys Antworten abbrechen