Würzburg intrigiert?

Die Stadt Würzburg will ihre Verwaltung modernisieren — mit dem Projekt „Würzburg integriert“. Abläufe und Strukturen sollen im Rathaus verbessert und eine zentrale Plattform im Internet auch für Verwaltungsvorgänge geschaffen werden. Das läuft unter dem ebenfalls modernen Namen eGovernment.
Dem Würzburger soll das Zeit und Nerven sparen, der Stadt selbst viel Geld — man rechnet mit einer Einsparung von 27 Millionen Euro in zehn Jahren — die allerdings nicht komplett an die Stadt gehen. Frau Beckmann dementierte laut Mainpost Gerüchte, dass „Mitarbeiter verkauft werden“ und auch der Datenschutz sei gewährleistet. Es werden zwar Stellen abgebaut werden, aber nur durch die normale Fluktuation in der Verwaltung.

Das klingt alles ganz toll.

Ich hätte dabei auch wenig Bauchweh, wenn nicht die Bertelsmann-Tochter Arvato das Projekt „Würzburg integriert“ (klingt eher wie Mathenachhilfe) mit der Stadt durchführen würde. Muss denn Bertelsmann, nachdem es mir schon den Großteil meines Lese-, Fernseh- und Musikangebots liefert (ich lehne das Angebot meistens dankend ab), auch noch die Finger in der Verwaltung meiner Stadt haben? Weiß ich, welchen Einfluss es dort haben wird? Wird Bertelsmann den Fuß, den es zwangsweise in das Würzburger Rathaus setzt, dauerhaft in der Tür behalten?

Ok, im Fall Würzburg geht es — scheinbar — vor allem um eine Softwarelösung, die wahrscheinlich, vermutlich, vielleicht meine Paranoia nicht rechtfertigt. Aber ein seltsames Gefühl hinterlässt die Sache doch bei mir. Und ob das bis 2011 zerstreut ist? Ich bin gespannt.

3 Gedanken zu „Würzburg intrigiert?“

  1. Autsch. Du hasts zur Zeit mit Wortspielen, oder?
    Das tut ja weh… 😉

    eGovernment ist doch was feines. Geht das dann auch wirklich alles ohne Unterschrift oder muss man dann doch nochmal zum Unterschreiben „aufs Amt“. So wirklich kann ich mir das ja nicht vorstellen…

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