U&D 2007: Toll. U&D 2008: Ungewiss

[Update: Wer den Veranstaltern des U&D seelische Streicheleinheiten geben will, der darf das gern in den Kommentaren tun.]

Nun ist es vorbei, das Umsonst & Draußen in Würzburg. Und hoffentlich wird es im nächsten Jahr wieder eines geben. Denn dieses Jahr waren nur ca. 55000 Besucher auf dem Platz, ungefähr halb so viel wie im letzten Jahr. Schuld war wahrscheinlich das eher schlechte Wetter vor allem am Samstag. Und dieser verdammte Regen hat auch dafür gesorgt, dass der Platz nun aussieht wie Sau. Damit könnten auf den U&D-Verein noch die Kosten für die Wiederinstandsetzung zukommen. Hier könnte Frau Schäfer doch anfangen, ihr Versprechen umzusetzen, das sie bei der Eröffnung des U&D gegeben hat. Nämlich alles dafür zu tun, dass es das Festival auch weiterhin geben wird. Denn wenn die Veranstalter auch diese Kosten voll übernehmen müssten, könnte es beim Kassensturz recht eng werden.

Ich habe dieses Jahr wirklich mein Bestes gegeben, um das U&D ins finanzielle Plus zu bringen; die netten Damen am Weinstand hatten mir schon einen eigenen Namen verliehen „(Herr Müller“). Und überhaupt habe ich die Würzburger Blogosphäre recht häufig gesehen. Am Samstag gab es sogar sowas wie ein zufällig und spontan entstandenes Bloggertreffen mit Frau Schaaf und Herrn Schaaf, Al Gore, Daylight und mir. Da haben wir gleich die Gunst der Stunde genutzt und die Würzmischung #5 gepodcastet.

Bon's BallsViele tolle Bands hab ich am Samstag gehört, aber eine hat den Vogel wirklich abgeschossen: Bon’s Balls. Eine „poplige Coverband“ hat es wirklich geschafft, den schlammigen Platz vor der D-Bühne zum Kochen zu bringen und alle Singer/Songwriter alt aussehen zu lassen. Die Band wurde noch unterstützt von Mitgliedern von AB/CD und Barock, zwei weiteren AC/DC-Coverband aus der Region. Björn hat es schon richtig auf der Bühnen angekündigt: es war ein All-Star-Treffen.

Sonntag ist der Tag des Herrn, auf das U&D übersetzt heißt das immer: den Nachmittag im Schatten verbringen und entspannen. Ein bisschen hier mal reinschauen und mal dort reinhören. Und möglichst wenig bewegen. Außer mal ein wenig beim Kinderzelt jonglieren. Und recht erschöpft die Würzmischung #6 aufnehmen.

The Robocop KrausDann aber kam als Beinah-Abschluss des Festivals noch ein richtiger Konzert-Kracher. The Robocop Kraus. Die Band habe ich ja schon mal im Cairo gehört, wo sie auch fantastisch waren. Aber was auf einer kleinen Bühne gut klappt, muss ja auf einer großen Open-Air-Bühne nicht unbedingt gut gehen.
Aber es ging gut. Mehr als gut. Es ging unglaublich gut. Die D-Bühne war zwar nicht brechend voll mit Zuhörern (lag’s an Bananafishbones?), aber die waren alle um so voll er dabei und ließen die Mittelfranken erst nach drei Zugabeliedern gehen. Großartige Musik vom Allerfeinsten.

Ein grandioses 20. Umsonst & Draußen, aber leider unter einem schlechten Stern. Noch sind die Jungs am Abrechnen, aber es sieht wohl nicht sehr gut aus. Höchstens wenn sich die Pro-Kopf-Getränke von 0,7 auf 7,0 gesteigert hätten … ;-(

Ich würde mir die Augen rausheulen, wenn es im nächsten Jahr kein U&D geben sollte. Kann da nicht die Stadt mal aushelfen um eine der größten kulturellen Veranstaltungen in Würzburg am Leben zu erhalten?

Bilder vom U&D gibt es hier. Die Podcasts bei der Würzmischung.

16 Gedanken zu „U&D 2007: Toll. U&D 2008: Ungewiss“

  1. Das Umsonst und Draussen muss auf jeden Fall weitergehen. Wir tingeln schon fast 15 Jahre lang aus dem Norden nach Würzburg und freuen uns immer wie die Bieber auf das Festival. Gebt nicht auf.

    P.S. Sehe schöne Internetseite übrigens

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  2. Das U&D darf nicht sterben. Wir sind Jahrgang 1951 und 1955 !!!! und gehen jedesmal hin, egal welches Wetter. Die Musik die Leute das Feeling ist immer super und wenns regnet, was solls. Da trinken wir eben Kaffee und so. Die jungen Leute erinnern uns immer an unsere eigene Jugend. Wir gehen meist mit Sohn + Freundin und Tochter weil wir etwas Beratung brauchen, welche Band wir uns als nächstes anhören sollen.

    Macht weiter – sonst fehlt uns was auf das wir uns freuen können.

    Alles Gute

    Geli und Goggy

    ps: mal ne gothic Band wäre nicht schlecht 😉

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  3. Meiner Erachtens liegt das nicht nur am Wetter und den massiv fehlenden Besuchern. Das Geschäftsmodell und das Image ist irgendwie nicht auf Geld-verdienen ausgerichtet und nur von Getränkebons und Standgebühren kann sich das offensichtlich nicht tragen.

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  4. So, da muss ich doch noch einen kleinen Bericht von hinter/auf/unter der Bühne liefern. Ich war einer der Helfer, die die Bands verkabelt haben. Von unserer Seite aus sah das Festival richtig gut aus! Die Stimmung der Zuhörer war echt super und erstaunlich war die Mitmachbereitschaft – ein großes Lob an alle Hüpfer/Klatscher und Tänzer.
    The Robocop Krauss waren auch noch so lieb mir eine Autogrammkarte für einen Kollegen vollzukritzeln (normalerweise lasse ich die Musiker in Ruhe mit solchen Anfragen 🙂
    Zuletzt noch das größte Lob an den Schlagzeuger von Sushifarm (Wolfram Kellner), der es in 2 Minuten geschafft hat sein Schlagzeug aufzubauen (Ist aber auch kein Wunder – als Schlagzeuger von JBO hat er bestimmt schon ein bisschen Erfahrung 🙂

    Ich freue mich aufs nächste U & D!

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  5. Das U&D bleibt eine Würzburger Institution.
    Eine Idee für kommende Jahre, was man fast noch als „umsonst“ bezeichnen kann: 3 € Eintritt, incl 3€ Getränkegutschein.
    Wäre sehr fair und es hätte dann wirklich jeder Besucher „sein“ Getränk…

    Aber lasst euch net unterkriegen, U&D MUSS weiterleben!

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  6. Vor 2 Jahren war ich ich das erste Mal bei Euch und hab mich total in Euer Festival verliebt! Bin am Freitag Abend mit meinem 6jährigen Sohnemann aus dem schönen Hesseland angereist und hab mich auch vom Platzregen nicht abschrecken lassen. Wir musten zwar die erste Nacht in meinem winzigen Polo verbringen, aber auch das haben wir (dank Kaffee und lecker Rührei am nächsten Morgen im Gemeinschafts-Zelt auf dem Campingplatz!) gut überstanden. Ich wäre tief-traurig wenn es das U&D nächstes Jahr nicht mer gäbe! Was ihr da auf die Main-Wiesen zaubert ist doch ein Traum!

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  7. Das U&D ist eines der schönsten und auch intimsten Festivals, das ich kenne. Seit Jahren bin ich ein treuer Gast und immer wieder überrascht über die musikalischen und kulturellen Entdeckungen, die man hier sammeln kann. Gäbe es das U&D nicht, hätte ich vermutlich nicht den wunderbaren Teitur, den unglaublich kreativen Sioen, die großartigen Belasco, den fantastisch rockenden Ian O’Brian-Docker, die umwerfende Rachel Morrison und viele andere großartige Bands und Musiker kennengelernt. Und das ist, was mich Jahr für Jahr auf die Mainwiesen treibt, ganz gleich bei welchem Wetter. Hier kann man noch wirkliche Entdeckungen machen, weiß oft nicht, was einen erwartet und kann die liebevolle Gestaltung und das Herzblut, das die Macher hier einbringen an jeder Ecke spüren. Umso schmerzlicher habe ich den Medien entnommen, dass es ein finanzielles Debakel geworden. Dass es nur halb so viel Besucher wie letztes Jahr gewesen sein sollen, ist mir gar nicht aufgefallen, eher im Gegenteil: Es war teilweise doch echt schwer durchzukommen. Ich hänge an diesem Festival und kann und will mir gar nicht vorstellen, dass es nächstes Jahr keines geben soll. Auch dieses Jahr bin ich unglaublich begeistert, hatte riesigen Spaß, hab mein Bestes dafür gegeben, um der Bitte gerecht zu werden, das Festival in die schwarzen Zahlen zu trinken und hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder ein schönes WE auf den Mainwiesen erleben darf. Das U&D ist fantastisch und muss bestehen bleiben! Ich würde meinen vollsten Einsatz dafür geben. Vielen Dank an die Macher, ihr bewegt mich immer wieder!

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  8. Das Wetter war gar nicht schlecht sondern manche Menschen hatten einfach nur die falschen Klamotten an…
    Bei diesen genialen Bands ist es völlig wurscht obs regenet oder nicht, hauptsache es rockt!
    Ein ganz fettes Lob an Stede und Co. für die Musikauswahl und an alle Helfer die dieses Wochenende zu dem gemacht haben was es war: Unbeschreiblich schön. Einfach wunderbar. Vielen Dank!

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  9. das mit dem bons fand ich nicht schlimm. die preise waren für ein festival auch ok. nur das wetter war fr und sa kacke, aber da konnte keiner was für. fände ich blöd wenn es deswegen nächstes jahr keine u&d mehr geben würde.

    ich hoffe auch die stadt unterstützt die veranstalter, die konnten ja nichts für den regen. das u&d ist schließlich ein aushängeschild der stadt, das kannte sogar ich schon bevor ich nach würzburg gezogen bin. ^^

    was mich in sachen weblogs wundert ist, daß bei den unabhängigen (also v.a. hier und bei liveh8) echt viel lustig-informatives zu lesen war. was das offizielle u&d-blog sollte ist mir bis jetzt nicht klar, ich hab da nichts verstanden. die videos konnte ich mir kaum anschauen weil das über isdn so lahm ist. ich hoffe dafür ist kein oder wenig geld ausgegeben worden. ^^

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  10. Das mit dem Bonsystem fand ich ab dem zweiten Tag gar nicht mehr so schlimm. Und lang anstehen musste ich eigentlich nie. Hatte ich einfach Glück?

    Und ja, das mit den Cocktails ist natürlich nicht clever, wenn man dringend an den Getränken was verdienen muss. 5 € für einen Mojito wären immer noch günstig gewesen.

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  11. die veranstalter können froh sein, dass es geregnet hat. bei richtig ordentlich sonnenschein hätte das mit dem bonsystem nie und nimmer geklappt…

    lernzielkontrolle fürs nächste jahr: mehr bonverkaufsstände! und für die rückgabe der leeren becher was einfallen lassen.

    und: cocktails für 4 euro sind super, aber preispolitisch unklug. da trink ich doch lieber nen ordentlichen mojito als ein bier für 3 euro. und bin schuld, wenn das u&d nächstes jahr pleite ist…

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  12. Waren das wirklich die hälfte weniger Besucher als letztes Jahr? Kam mir gar nicht dermassen wenig vor. O.K., ausser der Zeit wos geregnet hatte. Ich fands geil und würde es traurig finden, wenn es nächstes Jahr nicht mehr gibt.

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