Dodal normal

[Update: Für die Dauer des CSD gibt es auch einen Regenbogen-Kilian im Blogheader. So! 😉 ]


Was ist normal? Wer ist normal? Welche Lebensweise ist normal? Diese Frage versucht der diesjährige Christopher Street Day in Würzburg zu beantworten. Wie in den letzten Jahren wird für die verstärkte Akzeptanz von Homosexuellen in Gesellschaft geredet, demonstriert und gefeiert.

Sind Lesben und Schwule „total normal“ in Würzburg? Ja und Nein.
Normal ist, dass ich tagtäglich mit vielen Homosexuellen zu tun habe. Von manchen weiß ich es, von vielen nicht. Stört mich auch nicht. Ich käme gar nicht auf den Gedanken, mir darüber Gedanken zu machen. Ich mache mir ja auch keine Gedanken darüber, ob jemand Linkshänder ist. Oder ein Knüller, Wickler oder Falter. Was juckt es mich, wen diese Person küsst oder mit wem sie Sex hat?

Normal sind Homosexuelle in der Gesellschaft aber noch nicht. Zwar dürfen sie inzwischen heiraten. Aber wo? In Würzburg ist es nach wie vor nicht möglich, dass ein homosexuelles Paar im Trausaal im Rathaus heiraten darf. Warum? Mit einer katholischen Argumentation zu kommen, ist selbst in einer Bischofsstadt fehl am Platz. Das Standesamt und der Trausaal ist eine Sache des Staats und der Stadt, da spielen Glaubensfragen keine Rolle. Woran scheitert es dann?
Der Stadt Angst vor einer „Kontamination des Trausaals“ vorzuwerfen schießt meiner Meinung nach weit am Ziel vorbei. Ich glaube eher, dass ein Teil des Stadtrats dem Phänomen Homosexualität unsicher und etwas misstrauisch gegenüber steht.

Und um genau solche Unsicherheiten und solches Misstrauen abzubauen, dafür ist der CSD in Würzburg auch da. Auf den politischen Kundgebungen, auf dem Straßenfest, bei der Demonstration und bei den Partys kann man Schwule und Lesben kennenlernen. Und auch Heterosexuelle (Ja, da gibt es beim CSD auch einen signifikanten Anteil!). Und das witzige ist: man kann beide oft nicht auseinander halten. Gut, man sieht Männer, die sich weiblich geben. Aber hey, wir Leben in der Zeit einer Werbeikone namens David Beckham, der mehr Make Up verwendet als meine Frau! Sicher, ein „tuntiger Schwuler“ kann mich tierisch annerven. Aber das kann ein machomäßiger Heterosexueller auch. Dann liegt es an der Person und nicht am Gehabe. Ich kenne und mag sowohl auch einige „Tunten“ als auch einige Machos. Und manche eben nicht, unabhängig von ihrer sexuellen Neigung.

Der CSD beginnt an diesem Freitag, 28. Juni 2007 mit dem politischen Empfang um 19 Uhr im Rathaus. Eröffnet wird er durch die Schirmfrau Marion Schäfer, als Gäste sprechen noch die Bundesvorsitzende der Grünen und Bald-Tirili-DJane Claudia Roth (da kann man bestimmt schon Zettel mit Liedwünschen abgeben ;-)) und Simone Tolle.

Freitag Abend ist dann csd.volution im Zauberberg mit Livemusik von Kim Davis. Samstag findet von 14.00 Uhr bsi 22.00 Uhr das Straßenfest auf dem Paradeplatz hinterm Dom statt und um 15.00 Uhr der Demozug durch die Würzburger Innenstadt. Um 22.00 Uhr ist CSD-After-Show-Party (bitte erspart mir die alten Scherze) im Art am Berliner Ring. Sonnatgs ist langer Brunch im Fuege an der Juliuspromenade und ab 19.00 Uhr rollt der Schoppen-Express verkleidet als Prosecco-Express über Würzburgs Straßenbahngleise.
Das genauere Programm und weitere Informationen finden sich hier.

Wer sich akustisch auf den CSD in Würzburg einstimmen will, kann das gerne mit der Würzmischung #2 tun. Reinhören lohnt sich! 😀

6 Gedanken zu „Dodal normal“

  1. Ich glaube, die Seite ist sowas ähnliches wie die blogschleuder und sammelt bestimmte berühmte Namen bzw Einträge in denen diese vorkommen 😉

    Ich hoffe, es gibt nicht wieder Pasta … oder zumindest andere 🙂

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