Treppen, Musik und Film

Vor lauter Arbeit und Podcasts komme ich erst jetzt dazu, von der Eröffnung des Würzburger Hafensommers zu berichten.

Das Wetter war wie gebacken für eine Open-Air-Veranstaltung und gebacken wurde man auch erst mal auf den Treppen des Heizkraftwerks. Naja, es ist ja auch ein Heizkraftwerk, was sollte man erwarten. Aber als die Sonne unterging, war es doch recht angenehm auf dem Gelände.

Eine Veranstaltung der Stadt muss natürlich mit ein paar Reden eröffnet werden, diesen Gefallen taten uns Frau Beckmann und Herr Al Ghusain. Bei der Rede der Oberbürgermeisterin hab ich nicht so weirklich zugehört, bloß beim Versprecher, dass die Sitzkissen von Möbel Neubert gesponsert wurden, musste ich doch sehr grinsen. Sie verbesserte sich zwar gleich mit der Nennung von IKEA, aber der Zuwachs an Möbelhäusern scheint ihr doch schwer zu schaffen zu machen. 😉 Muchtar Al Ghusain sagte vor allem allen Beteiligten Dank. Und das tat er trotz der Menge recht sympathisch und kurzweilig — und irgendwie recht gut gelaunt.

Zu Beginn war das Areal noch gut besucht mit wichtigen oder wichtig wollenden Menschen. Doch als das Freibier und die Reden beendet waren, da verschwand ein guter Teil der Krawatte wieder. Kein schönes Bild.

MusikstudentenAber der Hauptteil war die Kultur. Die Musikstudenten durften das Sommerfestival auf der schwimmenden Bühne eröffnen. Die Band um Dennis Schütze — frischgebackener Tränger des Kulturförderpreises der Stadt Würzburg — spielte routiniert Jazz-, Swing- und sonstige Klassiker auf. Aber man die verdiente gute Stimmung kam nicht so richtig hoch, was wohl sehr an den wenigen Besuchern oder deren weiter Verteilung auf der sehr große Treppe lag. Ich fand sie gut.

LeinwandAls die Sonne dann unterging und die Nacht den Alten Hafen umfing, da wurde der Film „Bessere Zeit“ auf der Leinwand gezeigt. Der hat auch nochmal etliche weitere Gäste zu späten Stunde angelockt. Manche Freunde fanden diesen Film ums Erwachsenwerden und Heimatliebe langweilig. Ich fand ihn sehr schön, leise und laut, witzig und gefühlvoll. Irgendwie wollte man wieder 17 Jahre alt sei — und gleichzeitig überhaupt nicht mehr. 🙂

Ein schöner, aber etwas schleppender Anfang für den Hafensommer. Aber definitiv weitere Besuche wert.

(später mehr, jetzt muss ich zur Diplomfeier von diemarlene :-))

KranEin wenig nervig war das Pfand- und Zahlsystem. Man musste für Essen und Trinken Euros in Hafentaler umtauschen, also Wertbons. Auch das Pfand. Und damit konnte man dann an den Ständen einkaufen. Leider gab es bloß eine Umtauschkasse und Bons vorzukaufen ist auch riskant, da ein Rücktausch nicht möglich ist. Was das Tauschsystem für Vorteile haben soll ist mir schleierhaft. Ob die Leute am Getränkestand meine Euros nachzählen müssen oder meine Wertbons, das ist doch ziemlich egal. Und so muss ewig am Umtauschhäuschen warten, nur um mal einen Schoppen trinken zu können. Lästig.

Bilder von der Eröffnung gibt es hier.

2 Gedanken zu „Treppen, Musik und Film“

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