Impro-Trash und Frank, der Schuhputzhase

Als Raucher ist man in Nichtraucherräumen einfach benachteiligt. Da ich noch schnell ein Nikotinpolster aufbauen musste, das mindestens eine Stunde hält, kam ich gestern relativ spät zum Improtheater auf der oberen Bühne im Cairo an — und musste mit einem Platz hinten an der Theke zufrieden sein.

Wie erwartet ging es nicht absolut pünktlich um 20.00 Uhr los, aber die zehn Minuten lass ich gerne mal unter den Tisch fallen. 😉 Auf dem Programm stand Impro-Trash mit dem Namen „Die Wette gilt“, gespielt und durchgekämpft von den Mitorganisatoren des Festivals, den Kaktussen. Die traten an diesem Abend gegeneinander an um herauszufinden, wer der beste, klügste, mutigste, stärkste und charmanteste Improspieler ist.

So sah ich unter anderem lustige Kurzszenen, kein Garp und wie er die Welt sah, ein quiziges Quiz, das der schwächste Teil des Abends war, The Great Toppini, Nadine Wasserbauch Antler, Frank und die Metallstange mit Kuscheltieren, eine Schüssel Reis aus dem Kahm gegen Nicht-Singen und Nicht-Reimen, Frauen, die leichtfertig ihre Handynummern vergeben und sich dabei fotografieren lassen, einen erotischen, unsichbaren Tanz an der Ampel vor dem Cairo, Standup-Poesie vom Feinsten und Reimsten, Bügel-Breakdance und ein Highspeed-Märchen.

Gewonnen hat Toppi, Zweite wurde Nadine — aber das war fast nebensächlich. Denn verloren hat Frank, der nun zur Strafe gestern Abend und an der Festivalfete am Samstag im Hasenkostüm herumlaufen muss. Das allein wäre natürlich viel zu luschig, darum muss er auch jedem, der will, die Schuhe putzen und auf Wunsch auch die Füße massieren, was bei der Party nach ein paar durchtanzten Stunden ein hartes Schicksal sein wird. 🙂

Es war ein toller und sehr lustiger Start ins Improfestival. Hut ab vor den Kaktussen, die sich bei allem Organisationsstress so ein Programm gleich am ersten Festivalabend aufgeladen haben. Und ein Lob am Rande für den DJ, der nicht nur vor der Veranstaltung gute und passende Musik aufgelegt hat, sondern auch die Improstücke nett unterlegt hat. Und ein noch größeres Lob an den Moderator des Abends (wie hieß er eigentlich?), der schon ein Programm für sich war und spontan, souverän und witzig durch den Impro-Trash führte.

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