Das Hochhaus in der Augustinerstraße

Das alte Hochhaus (ok, das hohe Haus) in der Augustinerstraße wird nun bald den Weg alles Zeitlichen gehen. Denn gestern wurde die Arbeiten des Architektenwettbewerbs für den Neubau veröffentlicht. Gewonnen haben die Architekten hofmann keicher ring, die exakt ein Jahr zuvor den Petrinipreis für das Weingut am Stein erhalten haben.

Hochhaus AugistinerstraßeNun bin ich natürlich sehr befangen, da die Architekten mit mir das Büro teilen. Aber ich fand, dass sie verdient gewonnen haben. An die Stelle des alten Hauses kommt wieder ein Hochhaus, welches im Entwurf allerdings etwas schlanker und leichter als der Vorgänger wirkt. Neben dem Hochhaus — das auch hier wieder eher ein hohes Haus ist — entsteht ein zur Augustinerstraße geöffneter Hof, den man auch für Geschäfte und Büro nutzen kann. Das gefällt mir eigentlich besondern und könnte die Lage deutlich aufwerten.
Geplant ist auch eine normale Putzfassade. Wohl zum einen, um die Verbindung zu den umliegenden Häusern zu schaffen. Zu anderen vielleicht auch, weil viele Würzburger auf Muschelkalk nicht gut zu sprechen sind — siehe das Zebrahaus am Marktplatz. 😉

Modell Hochhaus (c) hofmann keicher ringDer Inverstor, die Informica Real Invest auch Reichenberg, hat für das Gebäude den Namen Tricyan Tower vorgesehen, was ich in Franken für etwas riskant halte — „Drizian Dauer“. Aber gut, damit kann man leben. Ich hoffe nur, das der Entwurf in den Grundzügen auch so umgesetzt wird, denn damit besteht die Chance, dass Würzburg mal endlich wieder ein schönes Stück Architektur erhält.

Bilder von der Preisverleihung gibt es hier (Tut mir leid wegen der schlechten Qualität, es war nicht meine Kamera).

Bei den Plänen und dem Modellfoto bitte beachten, dass das Copyright bei den Architekten liegt, die Visualisierungen sind von Matthias Braun; Bilder klauen ist nicht nett. (Ich habe gefragt :-))

13 Gedanken zu „Das Hochhaus in der Augustinerstraße“

  1. Respekt, solche Gebäude seh ich in all den Städten um mich rum andauernd. Austauschbar. Und in 50 Jahren wird mans wohl abreißen, weil es einem anderen „hohen Gebäude“ weichen muss, das dem zukünftigen Zeitgeist entsprechen wird. Und dann wieder in 50 Jahren…. und dann wieder… Sehr schade für Würzburg. Ist ja so schon nicht die schönste Stadt. Und wenn man bedenkt, wie die Stadt vor 45 aussah…. Oh je, ich muss schlafen und auf andere Gedanken kommen.

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  2. Ach hier lesen auch Architekten …

    … bin zugezogen… .. aber ich verstehe die Stadtplanung hier auch nicht. Die ganze Innenstadt ist zerrissen. Über den Glasklotz auf dem Markt rede ich besser gar nicht. Der schönste Blick ist immer noch der in Richtung Festung.. das war’s auch schon !! Ich frage mich wer in den Ämtern sitzt. Auch ich bin für NEUES offen aber dass der historische Kern so zerstört wird ist ein Verbrechen. Überall ( Dresden, Berlin Rostock ) pflegt man die alten Fassaden. Die alten Häuser werden total entkernt und das Innenleben wird neu und modern gestaltet. Eine gute Kombination die Allen gerecht wird. Das Stadtbild bleibt erhalten und der Anspruch der Besitzer wird bedeutend verbessert. Vielleicht bemüht sich die Stadtverwaltung mal um Kontakte zu genannten Städten. Wenn ich auf dem Markt stehe und mich einmal um meine eigene Achse drehe, tut  mir  weh was ich da sehe. Der schönste Blick ist immer noch der in Richtung Festung.. das war’s auch schon !! Bin ja mal gespannt wann der ,,verbaut“ wird. Habe mir während der Bauzeit des Marktes die Bilder von früher betrachtet und verstehe bis heute nicht warum der Wiederaufbau so planlos verlief.
    Fazit:
    Schade um Würzburg !!!

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  3. Liebe Leute: Denkt mal an die Gesetzeslage! Erst soll ein Denkmal mit fadenscheinigen Gutachten beseitigt, dann ein Hochhaus hingestellt werden, welches den Rahmen des Baugesetzbuches massiv sprengt. Was soll das denn hier. Auch die Fenster in der Grenzwand sind unzulässig…. Kennen die Planer und die Verantwortlichen bei der Stadt keine Gesetze?
    Oder geht das nach dem Prinzip: Wo kein Kläger, da kein Richter. Seht zu, liebe Leute, daß der Altbau saniert wird. Würzburg wird es Euch danken.
    Oje

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  4. Sorry, ich find’s einfach häßlich – errinert mich an die Verschandelung a la Marktplatz, Teil II. Das arme schöne Haus links daneben…

    Kann man heute nicht mehr irgendwas bauen, was einigermaßen ins klassische Stadtbild passt? Ist das soo zu teuer?? Find’s schade, das WÜ anderen Städten auf die Weise immer ähnlicher wird. Bin wohl einfach zu altmodisch, obwohl erst 25…

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  5. okay – man kann natürlich überall etwas hinbauen, das den augen wehtut, nicht nur am marktplatz – aber nu würden mich doch mal die nichtganzsoerfolgreichen anderen vorschläge interessieren…

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