Ein fränkischer Krimi? Und auch noch aus Rimpar? Kann das gut gehen?
Es kann. Zumindest gut genug. Gestern Abend sind Biffo und ich in die Kinopremiere (die Gastwirtschaftpremiere war schon) des Films „Dadort Würzburch — Töchter und Söhne„. Dem Streifen merkt man natürlich an, dass er weder in Hollywood, Babelsberg oder mit einem Millionenbudget gedreht wurde. Aber ebenso merkt man dem Film das Herzblut an, mit dem er geschaffen wurde. Die Geschichte ist keine Ausgeburt von Genialität, muss sich aber hinter vielen (oder den meisten?) Krimis in Kino und Fernsehen nicht verstecken. Und die schauspielerischen Qualitäten der Darsteller schwanken sehr. Teils waren Theaterleute dabei, die aber auch wie im Theater wirkten und teils Laiendarsteller, denen man den Status auch deutlich anmerkte. Ok, auch von denen gibt es im professionellen Fernsehen genug. 😉 In welche Kategorie fällt dann eigentlich Adolf Bauer, der sich selbst spielte, und das sehr gut? 🙂 Aber der Film nahm sich zum Glück eh nicht ernst genug, so dass das alles gestört hätte.
Was wirklich störend war, war die Sprache. Immer wenn Unterfranken sich bemühen Hochdeutsch zu sprechen oder betont deutlich, dann ist das eine Katastrophe. Und leider war das oft in dem Film so. Und ich frage mich warum das sein musste? Die Handlung spielt in Würzburg, da müssen doch 98% aller Rollen einem breiten fränkischen Dialekt haben. Das hört sich einfach besser an. Zumindest für Franken! 😉
Der Film dauerte zwei Stunden, gefühlsmäßig hätte man ihn vielleicht auf 90 Minuten raffen können. Aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Ein Krimi in Würzburger Kulisse, in der Festung, am Bahnhof, im Hofgarten, das lässt sich genussvoll anschauen. Und Hut ab vor den Machern des Streifens, dem Team von Radio Rimpar, die diese enorme Arbeit geleistet haben. Respekt!
Biffo und ich wollten danach eigentlich noch Dennis und Markus im Theatercafé huldigen, aber die tauchten dort nicht auf. Da haben wir uns auch so einen beinahe rauchfreien Abend gegönnt.
Update: Ach ja, eine weitere Folge ist auch schon unter dem Titel „Tod im Wengert“ in Planung und soll 2010 in die Kinos kommen. Für Nichtfranken: „Wengert“ ist der Weinberg.
War gestern mit ein paar Leuten in dem Streifen und hatte Glück überhaupt noch Karten zu kriegen, so voll war es. Doch, war echt amüsant der Film. Die haben sich echt viel Mühe gegeben und zeigen damit, dass es nicht immer Hollywood oder Kopfkino sein muß. Vor allem die vielen hinterfotzigen Gags und Sprüche, da muß man als Amateur erst mal draufkommen!
Tom
Dennis.
Zitat: „Biffo und ich wollten danach eigentlich noch Dennis“ – und ich als Unterfranke habe beim Lesen erst gedacht jetzt kommt ein Themenwechsel und es geht um Tennis. Peinlich!
jepp, dem kann ich nur Zupflichten, die Veranstaltung gestern war klasse