Moz-Gezicke

Oh, das Gezicke um das Mozartareal. „Erhaltungswürdig“ wird es genannt. Diese 50er-Jahre-Barracke, als würde die Stadt nicht in Bauten aus dieser Zeit ersticken, dem Zweiten Weltkrieg sei kein Dank. Also will man die Schule abreißen und etwas Neues an die Stelle bauen. „Mischnutzung“, heißt es. Was soviel bedeutet, dass die Stadt keinen Schimmer hat, was da hin soll.

Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen, den Bau so zu lassen, wie er ist. Nur soll man nicht irgendwelche erfundenen ästhetische Gründe bringen. Die Schule ist ein profanes Gebäude seiner Zeit, da hat sich kein Architekt überschlagen. Und das optische Zusammenspiel mit dem Unesco-Weltkulturerbe Residenz ist auch nicht so weit her. Aber nutzen kann man es natürlich weiterhin. Schulklassen, VHS-Kurse, FH-Seminare, Kulturveranstaltungen – warum nicht? Bevor man irgendeinen Neubau hinstellt, ohne sinnvolles städtebauliches Konzept, nur damit was Neues da steht. Das kann es nämlich auch nicht sein.

Falls ein solches Konzept vorliegt, ist es ok. Wenn man weiß, was die Stadt braucht – wirklich braucht – und die Finanzierung für das Areal abgesichert ist; wenn man eine architektonische Einbindung des Neubaus in den Bestand gefunden hat – dann weg mit dem alten Teil.

Überlegte Konzepte statt blinder Aktionismus, das muss die Stadt mal lernen. Keine Angst vor Veränderungen, aber auch kein sinnloses „Nur-damit-irgendwas-gemacht-wird“.

10 Gedanken zu „Moz-Gezicke“

  1. Ich kann bei der Wahl nächste Woche nur empfehlen, neue Gesichter zu wählen, egal welche Partei, um am besten den ganzen Stadtrat auszuwechseln. Menschen wie Jürgen Weber, Klaus Zeitler,… muss und will ich gar nicht mehr sehen. Mit der Baumarktentscheidung heute hat der Stadtrat schon wieder bewiesen, dass er keine Ahnung hat, wohin die Reise gehen soll. Oder ist es zuhause doch am schönsten?

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  2. @matthias:

    So „riesig“ soll das Einkaufszentrum ja gar nicht werden, auf jeden Fall deutlich kleiner als die Arcaden. Zwei Fliegen mit einer Klappe könnte man vielleicht schalgen, wenn man das Mainfranken Theater (muss ohnehin dringend saniert und modernisiert werden, das scheitert aber bisher am Veto des Architekten) an Stelle der Mozartschule neu baut und das Einkaufszentrum und alles andere auf den Kardinal-Faulhaber-Platz und das jetzige Mainfranken Theater setzt. Voraussetzung natürlich, dass das alles mit ungefähr gleichem finanziellen Aufwand zu machen ist.

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  3. Der Punkt ist doch: Wenn man dieses Gebäude richtig saniert, kostet es soviel wie ein Neubau. Nur hat man dann eine saniertes Schulgebäude, das nicht als Schule genutzt wird.
    Da ist es doch wirklich sinnvoller das Ding abzureißen und etwas Brauchbares hinzustellen. Da die Mehrheit scheinbar der Meinung ist, die Attraktivität einer Innenstadt hinge an einem riesigen Einkaufscenter, muss das wohl da gebaut werden.

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