18 Kreuze und Ziffern später

So, fertig. Nach einem kurzen, sonnigen und sehr windigem Spaziergang betrat ich das Klassenzimmer in der Josefs-Schule. Wahlschein vorgezeigt, einen kleinen gelben und einen riesigen pinken Stimmzettel in die Hand gedrückt bekommen und gewartet, bis eine Wahlkabine frei wurde.

Das Kreuz für den Posten des Oberbürgermeisters war schnell gemacht. Dann weiter zum Stadtrat. Da trat schon mal das Problem auf, das der Stimmzettel größer als die Tischfläche in der Wahlkabine war. Aber dank etwas Erfahrung in Origami kam ich dann zurecht. Den Spickzettel rausgeholt und dann ging das große Suchen nach den Namen los — vielleicht hätte ich mir außer Name und Liste auch noch den Listenplatz notieren sollen.

Die Namenssuche wurde erst erschwert durch eine Oma, die sich bei den Wahlhelfern über Eisbahnen, Straßenbahnen, Zellerau und Zeuch aufgeregt hat, und das in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Zum Glück wurde sie dann doch mal sehr höflich, aber bestimmt des Zimmer verwiesen.

Siebzehn Zahlen auf dem Zettel verteilt — fast jede Liste hat wenigstens eine bekommen –, das Papier wieder schön zusammengefaltet und dann habe ich die Sperrholz-Wahlkabine wieder verlassen. Den Wahlschein nochmal vergezeigt und gewartet, bis die nette alte Dame die Schlitze der Wahlurne freigibt, die Stimmzettel einwerfen — und das war’s. Und den Wahlschein wieder entgegennehmen und schön brav wieder einstecken — denn es könnte ja eine Stichwahl geben. Und davon gehe ich aus.

Jetzt habe ich meine Bürgerpflicht erfüllt und damit das Recht erworben, die nächsten sechs Jahr über die Stadtpolitik in Würzburg zu schimpfen und mich aufzuregen. 🙂

4 Gedanken zu „18 Kreuze und Ziffern später“

  1. ihr hattet es gut. wir aufm land draussen mussten vier zettel ausfüllen. auf dem größten durften wir 70 stimmen verteilen. der war sooo groß, das er gar nicht in die „Wahlkabine“ gepasst hat. zum glück war mein alte dame neben mir anscheinend genauso überfordert wie ich. 😀

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  2. Pingback: Pegasus' Traum

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