Politisch korrekte Weißwürste schmecken besser

Kommunalpolitik kann schon absurde Züge an sich haben. Gestern gab es in der Mainpost eine Anzeige des SPD-Kandidaten Georg Rosenthal, der eine Liste mit Unterstützern beigefügt war. Eine dieser Unterstützerinnen war Monika Schubert, Ehefrau des CSU-Stadtrats und Ratskellerwirts Kurt Schubert.

Ok, kann man sich denken, da kreuzt die Frau morgen halt etwas anderes auf dem Stimmzettel als ihr Mann. Kommt vor und ist nicht weiter schlimm.

Die CSU in Würzburg findet das schon schlimm. So schlimm, dass sie ihr am Montag dort vorgesehenes Weißwurstfrühstück (denn eine Wahlparty am Sonntag gibt es aus Rücksicht auf den Jahrestag der Bombardierung nicht) kurzerhand abgesagt und in die Alte Mainmühle verlegt hat.

Ich hoffe nur, dass sich die CSU vergewissert hat, was der Wirt der Mainmühle morgen wählen wird. Und seine Frau. Und die Angestellten.

So. Haussegen schief, Parteisegen schief, und fast wartet man schon darauf, dass Frau Beckmann im letzten Moment doch wieder den Ratskeller bucht. Im Wahlkampf wundert man sich über nichts.

(Via Mainpost)

5 Gedanken zu „Politisch korrekte Weißwürste schmecken besser“

  1. das mit dem Weißwurstfrühstück wird etwas schwach ausfallen, nach der überraschenden Niederlage von Frau Beckmann – Herr Schubert steht ja schon irgendwie als Pseudonym für die Unveränderlichkeit des Würzburger Stadtrates und für die immer wieder erquicklichen Sitzungsergebnisse aus dem Rathaus. Ich erinnere nur dabei mal an die wundersame Umwandlung von 4 Behindertenparkplätzen zu einer Gastronomie innerhalb kürzester Zeit.

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  2. @sigi: ja, das war unmöglich von schubert, aber was hat das damit zu tun?

    @alex: wie du schon sagt, sie kann wählen was sie will. egal was ihr mann macht und tut. und die csu gibt sich unglaublich kindisch und bockig. und sie lässt ihren parteikollegen schubert ganz schön blöd dastehen

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  3. Wie war das mit Herrn Schubert im Sommer 2006 mit der Negermusik?

    Main-Post zitieren:

    http://www.mainpost.de/3649959

    Viele Misstöne bei Jazz in der Sommernacht

    Altstadt (wolf) „Jazz in der Sommernacht“ hat es am Montagabend im Efeuhof des Rathauses gegeben, und einen Eklat dazu. Über 200 Konzertbesucher empörte, was ihnen der Musiker Markus Geiselhart mitteilte. Kurt Schubert, der Wirt vom Ratskeller gegenüber, gestatte ihnen nicht, die Restaurant-Toiletten zu nutzen. Schubert habe außerdem gesagt, dass er bei „so einer Negermusik“ nicht ausschenke.

    Das Publikum musste seinen Durst mit warmem Bier und warmer Limonade löschen, eilends beigeschafft von den Werkstattbühnen-Leuten, die dienstags bis sonntags „Dame Kobold“ im Efeuhof spielen. Wen die Notdurft plagte, musste schauen, wie er hinter die Bühne kam, um dort den Eingang zum WC im Rathaus zu finden.

    Werkstattbühnen-Chef Dr. Wolfgang Schulz hat das Unheil kommen gesehen. Er habe überhaupt keine Probleme mit dem Ratskeller-Wirt. „Man muss den Schubert auch verstehen“, sagt er. Und dröselt den Vorlauf der Ereignisse auf. 60 Euro pro Tag zahle die Bühne für den Efeuhof an die Stadt. Da sei die Jazz-Initiative als Untermieter am spielfreien Montag willkommen gewesen, wie schon vor einem Jahr. Damals, so Schulz weiter, sei’s recht laut und Schubert ziemlich unglücklich gewesen. Die Jazzer hätten dem Wirt die Gäste vertrieben.

    Als Schubert gehört habe, dass wieder eine Jazz-Attacke drohe, sei er grantig geworden. Also, berichtet Schulz, habe er dem Musiker Geiselhart geraten, vorher den Wirt aufzusuchen, um gutes Wetter zu machen.

    Zehn Minuten lang, sagt Geiselhart, habe ihn Schubert angeschrieen, ihm die Verweigerung des Toilettengebrauchs angekündigt und auch, dass er die Gäste auf dem Trockenen sitzen lassen wolle. Aber hat Schubert, immerhin Stadtratsmitglied der CSU, wirklich über „Negermusik“ schwadroniert? Geiselhart: „Ich bin mir sehr sicher, dass dieses Wort gefallen ist.“
    Musik stört Gäste

    Im Ratskeller klingelt das Telefon, die MAIN-POST ist dran und will’s wissen. „Das habe ich nicht einmal im Ansatz gesagt!“, erbost sich Schubert und zitiert fluchend eine Kellnerin herbei, die Zeugin der Szene gewesen sei. Sonja Riecher bestätigt ihren Chef: „Überhaupt keine Rede“ sei von Negermusik gewesen. Schubert habe nur gesagt, die Musik werde zu laut und störe die Gäste beim Speisen.

    Ob dem Wirt am Sonntag der Gaul durchgegangen ist oder ob ihn der Musiker am Montag reintunken wollte, bleibt ungeklärt. Der Theatermacher Schulz gesteht ein wenig Mitverschulden am Schlamassel ein, findet alles „ein bisschen unglücklich“ und fasst weise zusammen: „Das ist alles ziemlich Pipifax. Aber so sind sie, die Menschen.“

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