INETBIB2008 – Bibliotheken gehen 2.0 – oder wohin auch immer

Im Hörsaal 216 der Uni Würzburg mühen sich Lambert Heller und Patrick Danowski, der Sascha Lobo der Bibliothek-2.0-Welt, damit ab, den Bibliothekaren Deutschlands die schwammige Idee des Web 2.0 nahe zu bringen.


Das Web 2.0 als ergänzende Kompetenz für Bibliothekare, als „Metakompetenz“ für die Informationserschließung. Wir werden sehen, wie sich das auf die Stadtbücherei und Unibibliothek Würzburg auswirken wird. Ein StaBüWü-Blog? Neue Bücher als RSS-Feed? UB-Community mit Lerngruppen-Twitter? Experten-Tagging-Seminare von den Bibliotheken für Blogger und Social Communities?

Prof. René Schneider von der FH Genf versuchte, einen Ausblick aus das Web 3.0 zu geben, in der die Semantik eine große Rolle spielt, die automatisierte Bündelung und Zusammenführung von Informationen — oder so ähnlich, der Begriff ist noch schwammiger als Web 2.0.

Soweit ganz kurz von der INETBIB-Tagung, ich gebe zurück ins Funkhaus

8 Gedanken zu „INETBIB2008 – Bibliotheken gehen 2.0 – oder wohin auch immer“

  1. „Gerade im Bereich
    Ideenfindung/Brainstorming für potenzielle Web20-Nutzung für
    Bibltiotheken wäre eine Außensicht in meinem Sinne unverzichtbar.“ – Da hast du recht, aber das spricht nicht unbedingt dafür, externe Berater zu zahlen, sondern in meinen Augen eher dafür, sich „branchen-übergreifend“ zu vernetzen. Bibliothekare profitieren von den Ideen der Informationsarchitekten, von Entwicklungen aus den diversen Open-Source-Communities etc., und umgekehrt können sie auch wertvolle eigene Erfahrungen und Know How einbringen.

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  2. Das ist ganz sicher AUCH ein Generationsproblem, gar keine Frage. Aber
    die neue Generation des Internets darf nicht an von der Bequemlichkeit
    der Mitarbeiter ausgebremst werden. Gerade die Stadtbibliotheken müssen
    auch um ihre „Kunden“ ringen und dort sehe ich die GEFAHR (ich kann es
    nicht belegen), dass dort potenzielle Nutzer nicht erreicht werden, die
    in Sachen Mediennutzung einfach „Besseres“ gewohnt sind. Wer OPAC-Suchen
    mit Suchmaschinen im Web vergleicht, weiß was ich meine. 😉

    Ich sehe die Hinzuziehung von externen „Berater“ nicht un unkritisch,
    sonder unverzichtbar. Es gicht sicher kompetente Mitarbeiter innerhalb
    der „Bibliotheksszene“, aber die extensiven Web20-Nutzer sind doch oft
    weiter und wissen eher „was geht“. Gerade im Bereich
    Ideenfindung/Brainstorming für potenzielle Web20-Nutzung für
    Bibltiotheken wäre eine Außensicht in meinem Sinne unverzichtbar.
    Idealerweise gekoppelt mit einem „internen“ Experten.

    Dass in anderen Bereichen das Generationsproblem ebenfalls vorhanden
    ist, ist unzweifelhaft richtig, entschuldigt aber nichts. 😉

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  3. Die recht zähe Adaption von „Web 2.0“-Anwendungen durch Bibliotheken ist aus meiner Sicht vor allem eine Generationenfrage. Viele Bibliotheken rechnen außerdem eher in Jahrzehnten und längeren Zeiträumen, da ist die Bereitschaft, auf jeden Hype aufzuspringen, gering (vor allem wenn die Pensionierung in einigen Jahren ansteht ;-). Die diesjährige INETBIB zeigt aber, dass es endlich im Bibliothekswesen angekommen ist, dass sich im Netz mit Blogs, Tagging, sozialen Netzwerken etc. Dienste etabliert haben, um die man nicht herumkommt. Berater von Außen sehe ich eher kritisch. Es gibt inzwischen auch in Deutschland genügend Aktive, die ihren Kollegen die neuen Dienste beibringen könn(t)en. Bibliotheken müssen sich schon selbst aus dem Sumpf der digitalen Unmündigkeit ziehen. Und dass sich auf Leitungsebene zu viele überalterte Technik-Dummies befinden, die den Fortschritt bremsen dürfte auch in anderen Branchen vorkommen, oder?

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  4. Und hier ein sichtbarer Beweise der Vorteile des Web20 — direktes
    Feedback! 🙂
    Ich kann nur den Würzburgern — Sie sind doch Würzburger? — an Herz
    legen, dass sie da investieren, auch in das „Spinnen von Ideen“.
    Dasselbe lege ich auch meinen Bochumern ans Herz. Es wird soviel Geld
    sinnlos vergeudet, statt ein paar Tausend Euro für solche Zwecke zu
    verwenden.

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  5. Ich weiß nicht, ob sich die Bibliotheken dem Medium verweigern. Sicher ist in dem Bereich — soweit ich da überhaupt Einblick habe — noch ein großer Aufholbedarf. Aber, und das wurde auch in dem Vortrag angesprochen, muss für Fortbildung und für das Spinnen von Ideen auch erst mal Zeit da sein.

    Externe „Berater“ ins Boot zu holen ist sicher eine Möglichkeit. Aber auch die muss man zahlen. Ich — zum Beispiel — bin sicher bereit, beratend oder in Sachen Fortbildung zu hellfen, und die Zahl an kompetenten Leuten dafür sich sicher groß. Aber bei aller Liebe und Sympathie für die Bibliotheken — für einen Bocksbeutel biete ich Leistungen dieser Art nicht an, von irgendetwas muss ich auch leben. Und da vermute ich, liegt eines der Probleme. Das Know-How muss wohl oft(?) von Außen kommen, und das kostet einfach Geld. Geld, das wohl an anderer Stelle in eine Bibliothek auch gut gebraucht werden kann.

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  6. Den Bibliotheken und gerade den Stadtbüchereien stünde es nicht schlecht
    an, sich endlich diesem „neuen“ Medium anzunehmen. Ihre Vorschläge sind
    gut, aber die technische und mediale Kompetenz der Angestellten und
    Veranwortlichen hinkt der gegebene Realität meist viele Jahr hinterher.
    Warum sich die Bibliotheken keine externen Web20-Fachleute heranholen,
    seiene es Blogger, Betreiber von Communities oder social Networks,
    verstehe ich nicht ganz; Leute einfach, die das schon seit Jahren
    betreiben und verfolgen.. Es ist das Eine, sich in einem
    Medium nicht auszukennen und zu betätigen und das Andere, dieses einfach
    zu verweigern oder sich dem nicht anzunehmen.

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