Bürgerentscheid FH-Neubau — das Ergebnis

Tja, die Stimmen sind abgegeben, jetzt sitzen wir hier im Sitzungssaal des Würzburger Rathauses und harren auf die Zahlen. Vor allem die Presse ist da, alle anderen sitzen lieber bei dem schönen Wetter in der Sonne. Auch vernünftig.

Sorry, haben Unsinn gebloggt, ist hier ein wenig schwer zu lesen und vor allem zu verstehen. Jetzt die richtigen Zahlen!

18.39 Uhr Bürgerentscheid Ja 6.17%, Nein 10.31%
Ratsentscheid Ja 20.75, Nein 4.21%

18.46 Uhr 34 von 78 Bezirke ausgezählt. Der Bürgerentscheid gegen den Neubau hat 6.06% Ja-Stimmen und 10.08% Nein-Stimmen und ist damit zumindest relevant. Aber das Ratsgegehren für den Neubau am SHL-Weg hat 20.22% Ja-Stimmen und 4.13% Nein-Stimmen.

18.49 Uhr Bürgerinitiative 6.48% Ja, 9.96% Nein, damit wäre der Bürgerentscheid nicht gültig. Pro-FH 20.03% Ja, 4.49% Nein. Wahlbeteiligung 26.31 %

18.52 Uhr 45 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 6.35% Ja, 9.86% Nein, damit wäre der Bürgerentscheid nicht gültig. Pro-FH 19.90% Ja, 4.35% Nein. Wahlbeteiligung 26.08 % Stichfrage 26,17% zu 73,83%

Ein Trend zeichnet sich deutlich ab, aber die großen Wahlbezirke brauchen noch.

18.52 Uhr 52 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 6.30% Ja, 9.83% Nein, damit wäre der Bürgerentscheid nicht gültig. Pro-FH 19.74% Ja, 4.35% Nein. Wahlbeteiligung 25.92 %, Stichfrage 25,78% zu 74,22%

19.01 Uhr 56 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 6.26% Ja, 9.99% Nein, damit wäre der Bürgerentscheid gerade so nicht gültig. Pro-FH hat 20.04% Ja, 4.33% Nein. Wahlbeteiligung 25.92 %, Stichfrage 25,35% zu 74,65%

Ah, Herr Rosenthal ist auch erschienen — ohne Krawatte!

19.11 Uhr 63 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 7.95% Ja, 10.28% Nein, damit wäre der Bürgerentscheid gültig. Pro-FH 20.33% Ja, 4.92% Nein. Wahlbeteiligung 27.57 %, Stichfrage 27.13,% zu 72,87%. Der Bürgerentscheid wäre also gültig, aber abgelehnt.

Der OB spricht, aber ich verstehe nix. Macht vermutlich auch nix.

19.16 Uhr 65 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 6.76% Ja, 10.11% Nein, damit wäre der Bürgerentscheid gültig. Pro-FH 20.27% Ja, 4.77% Nein. Wahlbeteiligung 27.01 %, Stichfrage 26.83,% zu 73,17%. Der Bürgerentscheid wäre also immer noch gültig, aber abgelehnt.

19.26 Uhr 71 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 6.40% Ja, 9.94% Nein. Pro-FH 19.91% Ja, 4.50% Nein. Wahlbeteiligung 26.28 %, Stichfrage 25.77,% zu 74.23%. Der Bürgerentscheid wäre also nicht gültig, aber sowieso abgelehnt.

Noch 7 Wahlbezirke fehlen, nämlich aus der Zelleraus, Dürrbachau, Frauenland, Sanderau und Heidingsfeld.

19.36 Uhr 73 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 6.72% Ja, 9.91% Nein. Pro-FH 19.77% Ja, 4.77% Nein. Wahlbeteiligung 26.49 %, Stichfrage 26.89% zu 73.11%. Der Bürgerentscheid wäre also nicht gültig und abgelehnt.

Tja wenn kein mathematisches Wunder passiert wird die Kiste am SHL-Weg gebaut.

19.46 Uhr: Lalalalalaaaaa … wir warten noch auf die Dürrbachau, das Frauenland und vor allem auf die Heidingsfelder mit zwei Stimmbezirke …

19.59 Uhr 76 Bezirke ausgezählt. Bürgerinitiative 6.75% Ja, 9.82% Nein. Pro-FH 19.57% Ja, 4.89% Nein. Wahlbeteiligung 26.41 %, Stichfrage 27.29% zu 72.71%. Der Bürgerentscheid wäre also immer noch nicht gültig und abgelehnt.

20.02 Uhr Hey, Pfarrsaal Hl. Familie in Heidingsfeld, ihr seid die letzten, macht mal hin, wir warten auf euch. 77 Bezirke sind ausgezählt. Bürgerinitiative 6.70% Ja, 9.83% Nein. Pro-FH 19.64% Ja, 4.84% Nein. Wahlbeteiligung 26.42%, Stichfrage 27.03% zu 72.97%. Der Bürgerentscheid wäre also immer noch nicht gültig und abgelehnt.

20. Uhr: So, das vorläufige Endergebnis liegt vor. Alle 78 Stimmbezirke wurden ausgezählt. Die Bürgerinitiative erhielt 6.63% Ja-Stimmen und 9.87 % Nein-Stimmen. Das Ratsbegehren für den Neubau am SHL-Weg erhielt 19.64 % Ja-Stimmen und 4.78 % Nein-Stimmen. Die Stichfrage ging 26.80 % zu 73.20 % aus, aber ist ohnehin nicht relevant. Der Bürgerentscheid hat die 10%-Hürde nicht erreicht und ist damit eh hinfällig. 26.35 % der Würzburger Stimmberechtigten haben sich an der Wahl beteiligt.

Der FH-Neubau wird also wie geplant am Sanderheinrichsleitenweg gebaut werden, die 50.000 Euro für den Bürgerentscheid hätte man sich also sparen können. Ja, ich weiß, ein Bürgerentscheid ist ein legitimes demokratisches Element, aber wenn nach so einer Wahl recht deutlich klar wird, das es so bleibt wie es war, dann kann man sich mal fragen, ob man diese Klarheit nicht hätte leichter haben können.

29 Gedanken zu „Bürgerentscheid FH-Neubau — das Ergebnis“

  1. Und auch noch ein großes Dankeschön an Ralf für das Life-Blogging ausm Rathaus! Da die Stadt es ja wie zu erwarten nicht geschaft hat die Ergebnisse zeitnah ins Internet zu stellen konnte man von unterwegs wenigstens den Sieg der Vernuft mit verfolgen.

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  2. @Michael: Ja, so ein Student, der gerade mal 4 Jahre in Würzburg bleibt….Aber stellen Sie sich vor, wenn der weg ist, kommt ein neuer! Und der alte bleibt vielleicht hier, gründet eine Firma, und wenn die gut läuft, wird er vielleicht ihr Nachbar im Alandsgrund!
    Ja, und die Arkaden..meine Meinung: Das Bürgerbegehren (und es war ja extrem knapp) wäre gescheitert, wenn die Frau Beckmann nicht OB gewesen wäre, mehr Studenten mobilisiert worden wären (allein jetzt in der Semesterpause fast 8000 Briefwahlstimmen…) oder einige Leute nicht mit einem dilettantischen MOZ-Modell auf die Straße gegangen wären.
    Auch die nächste Verhinderer-BI wird scheitern, wenn die Studenten „Aktien“ drin haben (Beispiel StraBa)!

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  3. Schon an der Wortwahl kann man ablesen, wer „Michael“ sein dürfte. Schlechter Verlierer, Herr K.

    Ein paar Autos, zahlreiche Fahrräder und Busse mehr kann der Sanderheinrichsleitenweg locker verkraften, ohne dass man im Alandsgrund etwas davon bemerkt. Da sind die zahlreichen Schwarzbauten in unmittelbarer Biotop-Nähe (oder drin?), die ja auch nicht von Fußgängern bewohnt werden, sicher das größere Problem.

    Die Bahnhofsentwicklung ist das nächste große Thema, da dürfte auch mfi wieder versuchen, mitzumischen. Problem: Noch keine Projektentwicklung auf dem Mozart-Areal in Sicht, aber das ist der BI „Ringpark in Gefahr“ trotz anders lautender Versprechungen nach dem Bürgerentscheid ja offenbar egal.

    Ob es auch eine BI samt Bürgerentscheid gegen die neue Straßenbahn durchs Frauenland geben wird? Es wird wohl besser sein, die Strecke nicht am Haus von Herrn Braun oder anderen BI-Aktivisten vorbeizuführen. Sonst wird der St. Florian wieder rausgeholt.

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  4. Der A-Grund ist lediglich 200 Meter eintfernt. Da kann man durchaus von FH am Alandsgrund sprechen. Naja, bin mal gespannt wieviel Autos dann ausserhalb der Garage parken müssen, wieviele von der B13 aus durch den Alandsgrund abkürzen und ob die neue FH dann alte FH doch 2020 in die Leigton zieht. Wenn sich die ersten Studenten über den weiten Weg zur Hubland Mensa beschweren. Aber da werden dann viele wohl der Ja Stimmer nicht mehr in WÜ sein. So und jetzt mach ich wieder eine BI auf zum Thema „Endlich Arkaden am Bahnhof“. Nachdem 1000 neue zahlungskräftige Studenten in der Stadt sind, will ich auch die Porsche Fahrer aus TBB, MSP und KT in den Bahnhofsarkaden haben. Die sind ja ein größerer Wirtschaftsfaktor als die Studenten mit gerade mal vier Jahren Aufenthalt in WÜ.

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  5. Es ist aber schon eine Irreführung der Gegner des jetzigen Neubaus, immerzu vom Alandsgrund zu sprechen. Der ist dort nämlich gar nicht. Aber der Alandsgrund schockt dann auch gerne mal ältere Herrschaften, die dort gerne spazieren gehen.

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  6. dann kann man sich mal fragen, ob man diese Klarheit nicht hätte leichter haben können.

    Nein. Hätte man nicht. Weil es eben auch Leute gab (und gibt!) die GEGEN den Neubau am Alandsgrund sind, und wir auch das Recht haben zu versuchen unsere Meinung „durchzubringen“.
    Und weil es schon ein wenig ein Armutszeugnis für einige der „JA am Alandsgrund“-Stimmer ist, dass sie auf Nachfrage nicht mal sagen können, wo genau dieser Alandsgrund denn nun eigentlich ist… was dann wiederum zum Nachdenken anregt, hm?

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  7. *lach* ja, so ist es leider. Aber wie dem auch sei, scheinbar freuen sich alle, dass es wohl jetzt an den Alandsgrund geht. Ob das ne gute Wahl ist kann ich nicht sagen – aber ich muss da ja auch nicht hin. Und besser als die komische FH in der Münzstraße (die ich auch nur von den Feiern dort kenne) wird es schon werden 🙂

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  8. Vielleicht die Frage stellen „Soll die FH am  Alandsgrund gebaut werden?“ stellen.
    Dann kreuzt man an „ja“ wenn man dafür ist oder „nein“ wenn man dagegen ist.

    So einfach könnte Demokratie sein – dann käme es wohl auch nicht zu den ungültigen Stimmen.**

    ** Dass das natürlich aus Gründen der Vorschrift für solche Verfahren nicht geht, weiß ich. Dennoch wird man ja wohl das Verfahren kritisieren dürfen.

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  9. Man muss für den Fall 2mal abstimmen, der ja jetzt wohl gar nicht eingetreten ist. 

    NÄMLICH, DASS BEIDE BEGEHREN ÜBER DIESE OMINÖSEN 10 PROZENT KONMMEN WÜRDEN UND MAN DANN NICHT WEISS WELCHER DENN JETZT ANGENOMMEN BZW. ABGELEHNT WERDEN SOLL. DESWEGEN “ STICHFRAGE“.

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  10. Das Ergebnis hätte ich ehrlich gesagt so nicht erwartet. Ja, es war in den letzten Tagen spürbar, dass die BI nicht so stark dastand wie befürchtet. Ich hätte aber doch mit einem Kopf an Kopf Rennen gerechnet. Ich finde es ehrlich gesagt relativ deutlich. 

    JUHHHHUHHHH!!!! Das wird für die ganze Stadt ein Signal sein. ES WURDE EIN BÜRGERENTSCHEID ABGELEHNT. Und das in Würzburg. 😉

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  11. @ghostbiker – soweit ich das sehe ja. 
    Warum man aber – obwohl das Ergebnis ja das gleich ist – 2mal abstimmen muss, ist mir unklar.
    Auch Ralfs Berichterstattung- die ich ja sehr schätze – ist irgendwie etwas zu politisch formuliert. Viele Zahlen, wenig Aussagekraft. 😉

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  12. Ich finde das ganze System derart irreführend – selbst das Diagramm auf der Seite der Stadt erschließt sich einem ja erst nach 18maligem lesen…

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  13. hmm, welche Zahlen nennst du da genau? Da das ja im Grunde zwei unterschiedliche Bürgerentscheide sind und theoretisch auch für (oder gegen) beide gestimmt werden kann (wie ja damals bei den Arkaden auch geschehen 😉 ), ergeben die jeweiligen Pro-Stimmen zusammen sicher keine 100%.

    Sind das also die Zahlen der „Stichfrage“?

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