Dirk Nowitzki vertritt mich als Fahnenträger in Peking

Der Deutsche Olympische Sportbund wollte unbedingt einen Würzburger haben, der bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking die deutsche Fahne tragen soll. Einen Würzburger! Nein, nicht ich, ich habe am Freitag keine Zeit, da will ich mit Alex eine Würzmischung machen. Außerdem weiß ich gar nicht, ob ich in Peking das Würzblog erreichen kann — und bloggen würde ich von dort schon gern.

Dirk Nowitzki wird mich stattdessen vertreten. Die Pressemitteilung musste der DOSB dann ein wenig hindrehen, von wegen „olymische Idee“ und „sportliches Vorbild“ uns so. Ist ja auch ok. Hauptsache, ich muss nicht hin. Wer hofft, Dirk dann auf YouTube zu sehen, der wird allerdings enttäuscht werden.

Irgendwie bin ich ganz froh, dass ich am Freitag keine Zeit habe, die Fahne zu tragen. Genauso froh wie dass ich am 1. August 1936 auch keine Zeit hatte. Es gibt Olympische Spiele, die will man gar nicht eröffnen.

13 Gedanken zu „Dirk Nowitzki vertritt mich als Fahnenträger in Peking“

  1. wenn man die Liste der Funktionäre des IOCs durchgeht, befinden sich doch darauf so manche Halunken. Teilweise mit üblen Vorstrafen, obskuren Gesinnungen oder einer empfindlichen Nähe zu Diktaturen oder sonstwie fiesen Regimes… warum also sollte das IOC mit China als Olympia-Austragungsort ein Problem haben?
    Schade für die Sportler und Fans, die einfach gerne sportliche Wettkämpfe austragen, bzw. anschauen….

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  2. @alex: Die Eröffnung in Salt Lake City mit der Fahne des World Trade Centers, militärisch-nationalistisch präsentiert — das war für mich auch eine Propaganda-Eröffnung. Gruselig.

    Und klar bin ich schon wach. Senile Bettflucht. 😉

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  3. Auf Sotschi 2010 kann ich aber gerne wieder verzichten. Aus einem Badeort am Schwarzen Meer wird mit russischen Öl-Milliarden ein Wintersportort gemacht. Die Entscheidung, Spiele nach Russland zu vergeben, finde ich ähnlich problematisch wie die Entscheidungen für China (Olympia 2008), Südafrika (WM 2010) und Polen/ Ukraine (EM 2012).

    Hoffentllich lernen die Verbände.

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  4. Was war am 8.2.2002? Wurde da Olympia in Salt Lake City eröffnet? Das waren aber schöne Winterspiele. Atlanta 1996 waren grausame Kommerzspiele. Beeindruckend war aber u.a. die Eröffnungsfeier mit Herrn Ali formally known as Cashius Clay als Entzünder der Flamme.

    Gehen wir mal halt die Olympia-Geschichte durch. 1984 in LA waren die ersten Spiele, an die ich mich erinnern kann. War nett anzuschauen für einen Sechsjährigen. In Seoul 1988 waren die meisten Entscheidungen mitten in der Nacht und ich durfte kaum schauen, 1992 (Barcelona) habe ich fast alles gesehen, es waren ja Sommerferien, ebenso 1996 in Atlanta. Beim Olympia-Attentat habe ich fast die ganze Nacht geschaut. 2000 Sydney hatte ich Semesterferien und habe die fröhlichen Spiele genossen. 2004 waren die Spiele in Athen auch schön anzuschauen. Und 2008? Lassen wir uns überraschen.

    Calgary 1988 fand aus ähnlichen Gründen wie Seoul 1988 für mich nicht statt, nur ganz wenig habe ich sehen können. Albertville und Lillehammer habe ich 1992 und 1994 sehr exzessiv geschaut, Nagano 1998 habe ich so weit verfolgt, wie es der Zividienst zugelassen hat, Salt Lake City 2002 waren sehr schöne Spiele, ebenso wie Turin 2006.

    Ich musste nicht googeln, die sind alle auf ihre eigene Weise im Gedächtnis geblieben.

    @Ralf: Du bist so früh wach? Am Samstag?

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  5. @uhrobloge: Der Vergleich bleibt. Und er bezieht sich nach wie vor auf die Olympischen Spiele und meine Eröffnungswilligkeit. Und wenn es dich tröstet: Ich bin auch froh, dass ich am 8. Februar 2002 keine Zeit hatte. Da ist mir auch schlecht geworden.

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  6. Ralf befindet sich doch in prominenter Gesellschaft. Daniel Cohn-Bendit hat heute Ähnliches verlauten lassen http://www.focus.de/politik/ausland/olympia-in-china-cohn-bendit-zieht-nazi-vergleich_aid_323267.html . Und mit DEM möchte ich nicht verglichen werden.

    Diesen Vergleich so zu ziehen, das gefällt mir auch nicht. Das pragmatische Wegsehen des IOC bei der Vergabe der Spiele war falsch, jetzt von den Verbesserungen zu reden, ist aber auch falsch.

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  7. Hinkend kann man diesen Vergleich zwischen 1936 und Peking jetzt schon gar nicht mehr nennen; wenn man die Menschenrechtslage in den USA, die „tollen“ Subventionen in Europa und viele weitere Verhaltensweisen der westlichen Welt ansieht dann würde man derartige Vergleiche nicht bringen. Aber die meisten Europäer sind immer noch selbstgefällig und pro-Amerikanisch genug, diesen Stuss 1:1 mitzumachen. Warst Du schon einmal in China?
    Ich würde diesen Vergleich löschen, er spricht nicht für Dich..

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  8. ich find es nicht gut… ein sportler sollte nicht mit ner fahne durchs stadion laufen… ein stadionwart… okay… oder die putzkolonne… aber nicht ein sportler!

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  9. Bayern 1 brachte als Übertitelung dazu „Die Fahne hoch!“, mittlerweile verschwunden, aber noch zu lesen bei Niggemeier. Hat die BI da mitgewirkt??

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