Psst, Abschlussveranstaltung beim Hafensommer. Aber leise.

Heute endet der Hafensommer. Leise natürlich, wir wollen ja die geplagten Anwohner nicht stören. Am Eingang also bitte die Filzpantoffeln anziehen. Jaune Toujours werden sich Kissen in die Blechblasinstrumente, die mongolischen Egschiglen summen ihren Kehlkopfgesang nur mehrstimmig vor sich hin, Nagelritz wird seine Ringelnatz-Interpretationen per Stille Post weitergeben, Carlos Cortizos Tänzer trippeln auf Eierkartons zu gedachter Musik, Die Dozenten schnippen ihren Swingmelodien und Tanguda wird die Abschlussshow nicht mit viel Feuer und Pyro zelebrieren, sondern lieber Wattebällchen in die Luft werfen.

Und bloß nicht die Nachbarn stören. Sonst beschweren die sich wieder. Da beschneidet man doch lieber Würzburgs Kultur, damit drei Leute bei offenem Fenster schlafen können.

24 Gedanken zu „Psst, Abschlussveranstaltung beim Hafensommer. Aber leise.“

  1. gut, bei den Rechten Versteh ich die Intoleranz, aber erklärt mir doch mal einer, aus welchem guten Grund das bei den Anwohnern nicht geht?

    Und: Ist die Musik nach 23h besser, oder was versteh ich da nicht? Bzw. im Umkehrschluss: Ist die Mucke / Stimmung / was auch immer vor 23h so mies, dass es gar nicht geht?

    Da keiner drauf eingeht: Die Leute haben jetzt das Frühjahrsvolksfest, das Kiliani, das U&D, das Afrika etc. hinter sich; wie sagt man so schön: den Letzten beissen die Hunde..machts doch im Frühling 😉 dann kriegts das Kiliani ab… oder die Mainfranken Messe oder sonstwer…
    Flava Flav gibts schon seit Tagen auf Rheinfranke.de und Zynismus nannte schon Wells „Humor in schlechtem Geisteszustand“ ..wenn ich mich nicht täusche: Werbekinder 😉

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  2. OBI? Das war doch diese Queen-Cover-Band, oder? 😉 Es gibt so nette Kiesgruben bei Kirchheim, da störte man sicher niemanden…Kloster Himmelpforten ist ja leer, oder? Sonst hätten sich die vermutlich auch…obwohl, das wäre paradox.

    @Birgit: Im Industriegebiet kann sich aber keine Meejungfrau blicken lassen! Da brauchts härtere Bandagen.  Am besten man geht gleich zu „Franken-Gut“ nach Rottendorf und spielt das Stück „Alles außer Tiernahrung“, frei nach Brecht.

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  3. „Industriegebiet-Sommer“! Das wärs! Wieso immer nur niedlich und beschaulich – wieso nicht mal – genau! Industriegebiet!
    Ich wär ja sofort dabei!

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  4. @stefan: Ach tatsächlich 🙂 Als Mitglied von Public Enemy war er mir gar nicht bekannt, da ich mich für die Band nie wirklich interessiert hab. Danke für den Hinweis.

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  5. @vendredi Genau, das ist er, ein Mitglied eben dieser Band. Bring the noise!
    @joe Gut, dann wären wir ca. in Biebelried. Wollen wir das? Bei den Verkehrsanbindungen? Ich glaube nicht, dass das – auch gegenüber den Künstlern – ein geeignetes Signal wäre.

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  6. ich hab verständnis für die anwohner, die sich beklagen…

    und ich hab verständnis für die „künstler“, die sich dort „verkaufen“ wollen…

    aber es fällt mir auch leicht, weil ich mit beiden/beidem absolut nichts zu tun hab…

    ob ein „hafen-sommer“ unbedingt ein „hafen-sommer“ sein muss, und nicht etwa ein „industriegebiet-sommer“ sein könnte… hmm… weiß ich nich 😉

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  7. Ich weiß jetzt jedenfalls warum mir das Würzburger Bier nicht schmeckt 😀 … Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand, der sich tagsüber todmalocht, dann abends noch die Energie aufbringt, sich über ein bisschen Lärm um 11 Uhr zu beschweren.

    Die Stadt hat doch schon die Antwort gegeben: Nächstes Jahr ist um 22:30 Uhr Schicht. Ich plädiere für ein „Scooter“-Konzert, da freuen sich die Anwohner schon um 9 Uhr, und die Besucher machen sicher auch um 3 Uhr noch Stimmung.

    Meine Idee vom „Hafenherbst“ werde ich nochmal anbringen…mit einer dicken Wolldecke erträgt man auch einstellige Temperaturen und kann  dann glücklich um 21:30 Uhr nach Hause, da fährt auch die WVV noch! 😉

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  8. @U
    Du grätschst Dich grad selbst aus…In Würzburg gibt es keine Kultur (ey,bidde)..alles Weinfestfanatiker…. uind dann holt man mit dem Hafenfest Kulur in die Stadt… und dann erhebst Du Deine Stimme für alle Giesser und Abfüllanlagenmalocher in der Welt, auf dass mit dem elenden Geplärre um 23.00 – aber Punkt! Bidde! – Schluss sei.
    ???

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  9. versteh ich auch nicht, muss ich jetzt allen gegenüber tolerant sein nur weil ich von denen toleranz will? käse!!! in dem fall klappt das so wie so nicht da sich die interessen überschneiden

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  10. Ach, das mit der Toleranz ist oft so eine Sache. Tolerant sein und Toleranz einfordern schließt sich oft mal aus. So fordere ich z. B. von den Rechtsextremen Toleranz gegenüber Ausländern, bin ihnen gegenüber aber in diesem Punkt wahnsinnig intolerant. Nicht, dass ich die Anwohner mit Rechtsextremen vergleichen will, ich will nur sagen,  bilaterale Toleranz klappt eben nicht immer.

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  11. da schau her, der Oberbuezer 😉 nach vier Jahren in der Giesserei wirst Du laut kaum noch von leise unterscheiden können (zumindest ging mir das so nach den vier Wochen). Ja, dass Du Dich freust find ich ja auch super, nur Toleranz fordert ihr alle ein, ohne diese selbst aufzubringen. Darum geht es mir. Der Lärm ist mir Wursch – ich hörs nicht mal.. ich finds nur peinlich, wenn Leute Toleranz einfordern und dabei selbst mords intolerant sind. Da war auch schon alles. Und Würzburg und Kultur, ey bidde…ihr seid mit wenig zufrieden.. aber Haldern oder sowas gibts hier halt nicht-  und wirds nie geben, auch wegen Euch 🙂 (Weinfestfanatiker)

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  12. So ein saublödes Gschmarr!!! Ich habe vorm Studium 4 Jahre in der Gießerei gearbeitet, das war SEHR anstrengend. Ich weiß also war es heißt völlig im Arsch heimzukommen. Aber ich habe trotzdem kein Verständnis für solche Menschen. Ich habe mich damals gefreut, wenn am Marktplatz (da habe ich gewohnt in SW) was los war und in der Stadt was geht.
    Außerdem: Sooooooo laut war der Hafensommer nicht, ich war bei den 17 Hippis und beim Eric Clapton Revival da. Endlich geht in Würzburg mal was in Sachen Qualitätskultur, schon wird es wegen 3 Spießern wieder beschnitten. Das kotzt mich hier wirklich an. Dann verziehen wir uns in unsere Wohnzimmer, machen die Fenster zu und hören leise Bayern 1 und Radio Gong. Grillen ist auch gestrichen, auf der Straße lachen auch. Dann sind wir echte Würzburger.

    Und wenn du mit Ironie nicht klar kommst, dann lies weiter deine Mainpost und Bildzeitung.

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  13. Also T., beim Hafensommer geht es nun wirklich beschaulicher zu und es ist wirklich so, dass all die Disko-Alkleichen mehr Lärm machen als die Damen und Herren beim Hafensommer. Was rund um das Boot und den Zauberberg in der Nacht abgeht, das möchte ich nicht vor meiner Haustür haben.

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  14. noch was, ich bin froh und dankbar, dass ich genau das Gegenteil leben kann, aber ich respektiere jeden der Anwohner dort, denn da brennt echt die Luft (den „Bürgerkrieg“ am Wochenende hatte ich vergessen…)

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  15. ich weiss zwar nicht, ob man sich das vorstellen kann, aber wenn einer den ganzen Tag z.B. bei der Hofbräu in der Abfüllerei gearbeitet hat und dann echt am Ende ist und nach Hause geht. Dort hat er dann in seiner Mietwohnung vielleicht nicht mal Schallschutz Verglasung. Dann hat er das Kiliani, das Frühjahrsvolksfest, das Afrika, das U&D, den Hafensommer…und so weiter (ich kann und will nicht alle nennen). Jetzt kommst Du mit diesem überflüssigen ironischen Unterton an? Gibts dafür auch noch echte Gründe? Hast Du schon mal sowas gemacht? 8h jeden Tag im Lärm und Dreck gestanden? Damit meine ich jetzt nicht das Weinfest…

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  16. So wirds sein!;-)
    Ganz still und leise…
    Hattest du nicht irgendwann von so nem KellerEvent erzählt, wo man alles über Ohrstöpsel gehört hat…?
    Ich weiß leider nicht mehr, wo das war, und wie genau sich das zugetragen hat.
    Aber vielleicht wäre so etwas in Zukunft auch für den Hafensommer denkbar – dann muss sich keiner mehr aufregen ( Jawollo! Keiner mehr! Ich auch nicht – .. ich fang eh gleich wieder an zu pumpen, wenn ich dran denke, ich nachtragendes Stück 😉 )

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