Ach, Pressekonferenzen. Meist erfährt man da wenig, was man nicht nachlesen könnte. Aber doch ist es doch immer ganz nett, mal die Organisatoren zu sehen und Bekannte zu treffen. So wie heute bei der Pressekonferenz zum Internationalen Filmwochenende, das nächsten Donnerstag beginnt.
Ein paar Notizen:
- Der Vorverkauf läuft gut (BTW: 65% -70% des Geldes für das FiWo kommen aus den Kartenverkäufen). Leider habe ich vergessen zu fragen, wie gut. Gibt es noch Mehrfachkarten im Vorverkauf? Ich weiß es nicht, aber aus Erfahrung rate ich, sich möglichst schnell welche bei einer der Vorverkaufsstellen zu besorgen.
- Die Spielorte sind das CinemaxX, das Corso, das Bockshorn, die Turnhalle gegenüber vom Cairo (Trashfilm) — und die Innenstadt (dazu später mehr)
- Was manchmal vergessen wird: Für manche Filmemacher geht es auch beim Filmwochenende um richtig Geld. Das können sie nämlich durch die Publikumspreise gewinnen, die in den Kategorien Spielfilm, Dokumentation, Kinderfilm, Kurzfilm und für die Lange Nacht der Selbstgedrehten vergeben werden.
- Insgesamt sind es 126 Vorstellungen von etwa 90 Filmen, fast jeder Film also zweimal gezeigt werde.
- Die Eröffnungsveranstaltung ist am Donnerstag im Bockshorn ab 19 Uhr. Der Eröffnungsfilm „Der Freund“ kommt aus der Schweiz und wird dort als Nominationskandidat für den Auslands-Oscar eingereicht.
- Die Filmwochenende-Party ist am Freitag ab 22.00 Uhr im Foyer (Ballroom) im Obergeschoss des CinemaxX. Ich weiß nicht, ob das ein sooo toller Ort für die Filmparty ist, mal abwarten.
Dann wurden ganz viel Programmpunkte vorgestellt, hier aber nur eine kleine Auswahl:
- Spannend klingt für mich der Punkt „Filme über Fotografen — Filme von Fotografen“, der Titel sagt ja schon, um was es geht.
- Italien arbeit wohl seine Politprominenz auf. Vor zwei Jahren wurde beim Filmwochenende der — meiner Meinung nach sehr gute — Film über Berlusconi „Il caimano“ gezeigt, in diesem Jahr geht handelt „Il divo“ von Giulio Andreotti. Italienisch: Paolo Sorrentino über Andreotti. / Drehbuchautor von Camorra. 3 von 5 ital. Filmen haben schon einen deutschen Verleih.
- Dieses Jahr wird es logischerweise verstärkt Französischspachig, dank dem Schwerpunktthema Quebec. Französischsprachige kanadische Filme haben kaum eine Chance auf amerikanischen Festivals gezeigt zu werden, vielleicht klappt es ja in Europa. Zu meinem Leidwesen verstehe ich nur ca. fünf Worte Französisch, aber ich bin ja untertitelerprobt.
- Beim Diagonale Spezial werden Filme vom Filmfest Diagonale in Österreich gezeigt, so auch der Gewinnerfilm des letzten Jahres „Revanche„. der von Österreich ins Oscar-Rennen geschickt wird.
- In der englischen Schiene läuft der Dokumentarfilm „9 to 5 – Days in Porn“ über das Leben in der Pornobranche. Der Film ist kein Porno, darum bin ich mir nicht sicher, ob die Bemerkung, dass der Film ab 18 Jahren ist, ernst gemeint war. Kinder nehmt im Zweifelsfall lieber Mama und Papa mit, wenn ihr da rein wollt. 😉
- Für die Jungs, die gerne in die Porno-Doku gegangen wäre, aber noch zu jung sind, kommt die nächste Enttäuschung: Die Kinder- und Jugendfilmschiene ist in diesem Jahr sehr mädchenfilmlastig. Aber vielleicht wollte ihr ja mal später ein Mädchen werden.
- Für Lehrer gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal am Montag nach dem Filmwochenende eine Lehrerfortbildung mit Schwerpunkt Dokumentarfilm
- Die Lange Nacht der Selbstgedrehen, die zum 11. Mal stattfindet, geht mit 13 Filmen trotz ihres Namens nur bis ca. 22.00 Uhr
- Gerüchte, wirklich nur Gerüchte: Die Macher der Trashfilmnacht spielen mit dem Gedanken, im nächsten Jahr keine Trashfilmnacht, sondern etwas Neues zu machen. Ist aber bisher wirklich nur ein Gerücht. Trotzdem in diesem Jahr sicherheitshalber hingehen (Hausschuhe nicht vergessen!), wer weiß.
- Ganz neu und sehr interessant ist die Veranstaltung „Die Stadt ist unser Kino“. Am Freitag trifft man sich um 20.00 Uhr vor dem Corso, dann geht es um die Ecke in die Markusstraße, dort wird der erste Kurzfilm an die Wand projeziert. So geht es durch die Stadt und an diversen freien Flächen wird ein Film per Beamer gezeigt. Marktgarge. Es gibt ca. 7 Filme und dauert vermutlich 90 – 120 Minuten und ended am Cinemaxx, wo dann auch gleich die Filmparty losgeht, wie praktisch. Warm anziehen.
- Meine Generation kennt ihn noch als George McFly aus „Zurück in die Zukunft“ — Crispin Glover. Der macht neben ein paar Nebenrollen in großen Hollywoodstreifen auch selbst Filme als Regiesseur und Produzent im Independent-Bereich. Diese Film bekommt man aber kaum zu Gesicht, denn seine Film gibt es nur im Paket mit ihm zusammen, denn er macht vor den Filmen noch immer eine Lese-Performance. Witzigerweise hat ihn, da er auch kaum in Europa dieses „Paket“ gezeigt hat, noch niemand der Würzburger Filminitiative mit seiner Performance gesehen, also wissen die Veranstalter genauso viel wie das Publikum, nämlich nichts. 😉 Die „Crispin Hellion Glovers Big Slide Show“ wird es zweimal geben, aber sie sind jedesmal komplett anderes, sowohl Performance als auch der gezeigt Film.
Uff, das reicht doch erst mal, oder? Mir schon, jetzt heißt es Programmheft schmökern, das heute oder morgen in der Stadt ausliegen sollte.
Weißt du mehr über das Filmwochenende? Dann schreib doch etwas dazu im WürzburgWiki.
war gerade in der City unterwegs. Die Versorgung mit Mehrfachkarten ist inzwischen doch schon recht eingeschränkt.
hihhi, infos, mal witzig geschrieben. 😀