Es ist schon komisch. Jetzt sitze ich hier bei der Eröffungsveranstaltung des 35. Internationalen Filmwochenendes in Würzburg und blogge. Da hat sich schon was geändert. Vor ein paar Jahren musste ich mir noch überlegen, wie ich meine kostbare 10er-Karte für das Filmfest verplane. Jetzt bin ich — als Blogger — Besitzer einer Pressekarte und kann in die Veranstaltungen kommen und gehen. Fühlt sich immer noch seltsam an und es geht auch ein gewisser Reiz verloren.
Aber trotzdem bleibt dir Grundsspannung. Es bleibt die Qual der Wahl. Denn auch eine Pressekarte ist keine Zeitmaschine. In welchen Film kann ich gehen, kollidiert er mit einem anderen interessanten Streifen? Es stellt sich *nicht* die Frage: Wann schlafe ich denn mal? Diese Frage ist für den Montag reserviert.
Es geht um Filme. Wer noch nicht beim Filmwochenende war, der mag vielleicht denken, da wird nur intellektueller Scheißdreck gezeigt. Ok, derjenige hat nicht völlig unrecht. Aber er hat auch nicht nur recht. Denn die Bandbreite ist doch enorm. Was habe ich schon japanische Aktion- und Horrorfilme und Mangas beim Filmwochenende geschaut. Was habe ich nicht schräge und sehr unintellektuelle Dokumentationen gesehen. Was habe ich nicht britische schwarze Thriller geschaut, die jeden Hollywood-Schinken zu einem Pippi-Langstrumpf-Abklatsch degradieren. Aber davon abgesehen — was ist denn so schlimm an tiefsinnigen Filmen?
Du liest gerade ein Weblog. Eine kleine Produktion in der Medienlandschaft. Aber dennoch lesenswert, oder? Zumindest scheinbar für dich, sonst wärst du doch schon beim Wort „Eröffnungsveranstaltung“ ausgestiegen. Oder bist du Schmerz gewohnt? Egal. Solche kleinen Produktionen laufen hier beim Filmwochenende. Von der (ominösen) Masse kaum wargenommen und doch – oder trotzdem? – sehr wertvoll. Obwohl die Produktionen nicht unbedingt klein sen müssen, manche haben schon ein ordentliches Budget oder sind für eine Oskar-Nominierung eingereicht. Manchmal sogar beides.
Aber ich verlabere mich gerade. Und der Eröffnungsfilm läuft schon. Und sieht ganz gut aus. „Der Freund“. Schweizer Film mit Untertiteln — und die völlig zu Recht. Rechner aus und schauen. Und damit meine ich mich und dich.
(Gebloggt doch erst weit nach dem Eröffnungsfilm, Dank dem engen Zeitplan und den absolut strahlungssicheren Mauern des Bockshorns)
das ist mal eine liebeserklärung an das filmfest, ich wünschte mein freund würde mir solche briefe
schreiben! 😉
Ich mag Schmerzen:))
Und um deinen letzten Satz zusammenzufassen:
FiWo braucht mehr WiFi
😉