In der Mainpost stand heute ein flammender Kommentar für den zu installierenden Baukunstbeirat und für mehr Transparenz bei Stadtbaufragen. Da war auch zu lesen:
Jetzt wollen Oberbürgermeister und Stadtrat mehr Offenheit in der Baukultur wagen: Erstens sollen Basisinformationen wie Höhe und Breite eines geplanten Neubaus nicht top secret sein.
Ein hehres Ziel, dem ich im Prinzip völlig zustimme. Aber: Die Basisinformation des Neubaus in dem als Beispiel gebrachten Hochhauses in der Augustinerstraße standen auf den Entwurfsplänen. Und die wurden öffentlich ausgestellt. Zehn Tage lang. Das ist nicht meine Vorstellung von „top secret“.
Man muss sich halt auch für die Sachen interessieren — und nicht erst kurz vor der Entscheidung das Jammern anfangen.
Ich denke mal die Politiker w i s s e n schon worum es geht, stellen sich aber dumm, sobald es nicht so gelaufen ist wie sie es geplant haben. Ob in der Kommunal- oder Staatspolitik das ist ganz egal.
Na prima, das ist aber nicht nur in Würzburg so. Ich glaube, Politiker informieren sich generell nicht allzu genau, über die Dinge über die sie abstimmen.
Erst neulich gesehen, eine Aussage der Kanzlerin. Die Schulden der DDR wären in einem Erblassfonds gebündelt worden und sollten getilgt werden. Die Aussage: Die Schulden seien nun allesamt getilgt, tatsächlich sind sie in den Schuldensack des Staates geflossen und nur ein Teil wurde getilgt, die gesamte Schuldenlast hat sich erhöht.
Also zeigt sich, egal, ob ganz oben oder im Stadtrat, viele Politiker wissen einfach nicht, wovon sie reden und scheuen eine entsprechende Recherche.
Das ist ja das Typische in Würzburg, scheinbar wird immer erst gemeckert, wenn man Zahlen in der Zeitung gestanden waren. Der Architekten-Wettbewerb ist ja schon länger her, da hat sich KEIN Widerstand geregt.
Schilda ist gut organisiert gegen unsere Pfeifen im Stadtrat.
Gott, wo kämen wir hin, wenn sich der Stadtrat auch noch informieren würde über was er abstimmt.