Dem U&D in den Topf geguckt

Ihr habt euch sicher schon mal gefragt, wie beim Umsonst und Draussen in Würzburg die Bands, die da auftreten und Musik machen, ausgewählt werden?

Um das rauszukriegen, bin ich mal nach Kist gefahren, das ist so 10 Kilometer von Würzburg weg – unterwegs hab ich noch Michael vom on3radio am Bahnhof eingesammelt, denn der wollte das auch wissen.

Da mitten in Kist steht ein Haus. Da bin ich an die Haustür, da war eine Klingel mit „Umsonst & Draussen e. V.“, hab geklingelt und da hat mit der Steffen aufgemacht. Der Steffen wohnt nicht in dem Haus, aber er ist zur Zeit ganz oft da, denn der Steffen gehört zur Programmgruppe vom Umsonst und Draussen. Und um den Rest dieser Gruppe zu sehen hab ich die Schuhe ausgezogen und bin mit Steffen hoch ins Dachgeschoss.

Dort lief Musik und fünf Männer saßen mit Notebooks rum. Und wer waren die Fünf?


Das ist der Ralf. Und der Ralf wohnt auch wirklich hier, denn das Dachgeschoss gehört zu seinem Haus. Der Ralf ist schon von Anfang an beim Umsonst und Draussen dabei.


Das ist der Ingolf. Der Ingolf ist selbst Musiker, der kennt sich mit Bands also aus, auch weil er im Vorstand vom Musikbahnhof98 e.V. ist, auch wenn die jetzt aus dem Zeller Bahnhof ausziehen müssen.


Der mit den langen Haaren, der heißt Christian. Der Christian ist zum ersten Mal in der Programmgruppe dabei, er kennt sich aber schon lange mit Musik aus. Besonders, wenn da viele E-Gitarren mitspielen, den der Christian mag harte Rockmusik und ist deswegen auch im Vorstand von der WüRG.


Und der mit dem verschmitzen Lächeln, das ist der Björn. Kann sein dass es so grinst, weil das seine Kamera ist, mit der ich knipse. Der Björn ist auch das erst Mal dabei, kennt sich aber in der ganzen Musikszene aus und hat auch schon viele Konzerte mitveranstaltet.


Und das ist der Steffen. Den kenne ich nicht nur vom Cairo, der hat mir auch die Türe hier aufgemacht.

Und der Steffen schaut so müde aus, weil die Fünf schon seit gestern Musik hören, was ganz schön anstrengend ist. Musik hören ist anstrengend? Klingt komisch, ist aber so.

Denn die Programmgruppe muss über 900 CDs anhören. Von manchen nur mal eine halbe Minute, von anderen aber auch viel mehr. Und die machen das, damit sie wissen, welche Bands dieses Jahr bei Umsonst und Draussen auftreten dürfen. Jede Band, die dort auf der Bühne stehen will schickt eine Demo-CD an den U&D-Verein. Und weil das U&D so bekannt ist, schicken auch viele Musiker ihre Demos ein, jedes Jahr werden es mehr.

Und wie funktioniert das nun genau? Nun, der Ralf teil vorher die CDs ein in CDs von Musikern aus Deutschland, Musikern aus dem Ausland und Musikern aus der Region Unterfranken. Das macht er, damit das Programm auch von der Herkunft der Bands abwechslungsreich wird. Die Würzburger Bands müssen sich bei der Auswahl also nicht mit ausländischen Bands messen lassen.


Und dann stellt der Ralf die Kisten mit den CDs ins Zimmer, greift rein und holt eine CD raus, sagt wie die Band heißt, legt sie in den CD-Player und spielt eines der Lieder an. Währenddessen beugen sich die anderen über ihre Notebooks und versuchen schnell etwas über die Band herauszukriegen. Ralf spielt dabei noch mal schnell ein oder zwei andere Lieder an, man tauscht die gefundenen Informationen aus und sagt dann auch schon, ob man diese Musiker in die engere Wahl aufnimmt oder nicht.

Das klingt leicht, ist es aber nicht. Denn die Buben suchen ja nicht die Musik aus, die ihnen gefällt, sondern die passend für das Fesitval ist. Und es kann ganz schön anstrengend sein, über Folkbands objektiv abzustimmen, wenn keiner im Zimmer Folk mag. Oder im Landkreis. Oder auf diesem Planeten.

Und wenn ein der Fünf eine Band unbedingt auf dem Umsonst und Draussen haben will? Dann kann er seinen Joker ausspielen. Dann hebt der Ralf die CD auf und später am Abend reden sie nochmal über die Band und der Jokersetzer muss versuchen, die anderen zu überzeugen.

Um ein wenig den persönlichen Geschmack einbringen zu können, hat jeder einen Joker, mit dem man eine Band, die eigentlich abgelehnt wurde, später am Tag nochmal zur Diskussion.


Wenn man ein paar hundert Lieder am Tag hört, dann hinterlässt das schon sein Spuren. Da müssen die Jungs viel gesunde Sachen essen, damit sie das Demohören überstehen. Aber einen Apfel kann man so oder so essen, wie uns Ingolf in dem Video zeigt.

Die Fünf sind heute noch am Hören, da werden die letzten Entscheidungen fallen. Was genau rauskam und welche Bands wir beim U&D 2009 hören können? Das sage ich euch nach der nächsten Maus bald.

Viele Bilder vom Besuch beim Demohören gibt es im Bilderalbum

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22 Gedanken zu „Dem U&D in den Topf geguckt“

  1. Pingback: udwue
  2. U&D ist immer Plichttermin im Jahr! Ich bin jetzt mal optimistisch und sage, an dem Wochenende im Juni (19. – 21.06.) gibt’s wunderschönes Wetter!

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  3. Pingback: wuewatch
  4. Interessant & Witzig, muss schon sagen, Die Sendung mit dem Ralf. 😀 Und Hut ab vor der Programmgruppe, mir würde nach 100 CDS der Schmalz aus den Ohren rinnen, auch wenn man nur kurz rein hören muss. Ich würde blind in die Kiste greifen und einfach hoffe, dass es gut ankommt. 😉

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  5. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, wie Ralf auf der Fahrerseite in ein Auto einsteigt, den Schlüssel ins Schloss steckt, rumdreht, kuppelt, Gas gibt und losfährt. Unser Ralf? Der Dogma-Fußgänger und Straba-Fahrer?

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  6. Supi!

    Jetzt  habe ich heute nicht nur gelernt, wie Luftballons entstehen, jetzt weiß ich auch noch wie die Bands zum U&D kommen. Danke Ralf! Du wärst ein würdiger Nachfolger für den Christoph bei der Maus! Ich seh´Dich also dann künftig am  Sonntag um 11:30 im Ersten! 

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  7. hahahah, wie geil!!! saugut geschrieben!!!
    bin schon gespannt aufs u&d, die „buben“ werden bestimmt ein paar gute gigs auf die bühne bringen.

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