Kein Frühling in der Posthalle

Georg, was ist denn los?

Da rettet euch die Posthalle für den Hafensommer den Arsch, indem sie sich als Ausweichspielstätte bei schlechtem Wetter anbietet. Damit habt ihr Planungssicherheit für den Hafensommer und könnt bei Regen, Schnee und Sturm eure Veranstaltungen durchziehen, ohne dass euch der Platz ausgeht, wie das beim Bockshorn im letzten Jahr der Fall gewesen wäre.

Und was ist dein Dank? Nicht nur dass du den auf drei Jahre befristeten Bauauftrag der Posthallen-Betreiber nach sechs Wochen noch nicht bearbeit hast, nein — du genehmigst ihnen das Frühlingsfest nicht! Die Jungs bringen frischen Wind mit ihren Konzert- und Kulturveranstaltungen in die Stadt, aber um finanziell über die Runden zu kommen, da brauchen sie eben auch mal solche Partyevents. Damit finanzieren sie letztendlich solch kulturell hochwertige Konzerte wie zum Beispiel SocialLybrium, wo einfach nicht Tausende von Besuchern kommen. Dafür verzichten sie auf städtische Zuschüsse, ist doch auch was.

Rosie, komm, gib deinem Herzen einen Stoß und deinen Mitarbeitern einen Tritt in den Hintern! Die Posthalle gibt euch Planungssicherheit für den Hafensommer, gebt dafür der Posthalle die Genehmigung — ist ja eh nur befristet — und damit Planungssicherheit für ihre Veranstaltungen. Das wäre nicht nur fair, sondern auch eine Sicherung des kulturellen Lebens in Würzburg. Und das sollte dir doch wichtig sein, oder? Zumindest stand das in deinem Wahlprogramm vom letzten Jahr:

Wir wollen das reiche kulturelle Angebot in Würzburg sichern, fördern und stärken.

Na, dann mach das doch einfach.

9 Gedanken zu „Kein Frühling in der Posthalle“

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  2. Kein Bürokratismus – was nützt eine Genehmigung / Nutzungsänderung, wenn sie rechtlich möglicherweise nicht haltbar ist und hinterher die Gefahr besteht, dass sie vom Verwaltungsgericht wieder aufgehoben wird?

    Und eine Veranstaltung einfach mal um 15 Tage zu verschieben und von einem Silvaner-Fest zu einer Tanzveranstaltung umzuwidmen – da verbietet es sich, Forderungen zu stellen. Erst selbst alles richtig machen, dann maulen!

    Frage mich außerdem gerade, ob ein Konzert mit der alten Doro Pesch wirklich eine Bereicherung des kulturellen Angebots in dieser Stadt ist … ;-).

    Naja, wenigstens hat sie neues Material auf Lager und singt nicht iregendwelche ollen Kamellen mehr schlecht als recht nach wie andere, die schon in den Posthallen aufgetreten sind. Wenn Karo da mal spielen darf, gehe ich auch hin. 😉

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  3. Ich habe beim Lesen der Pressemitteilung auch etwas gestutzt:
    „Die Veranstaltung war bereits für den 01. Mai genehmigt und die entsprechenden Gebühren wurden auch schon entrichtet, was sich änderte war der Titel von „350 Jahre Silvaner Wein“ hin zu „Frühlingsfest“… Somit entfällt leider das für den 16. Mai geplante Frühlingsfest in der Posthalle. “
    Der Titel sowie das Datum. Versuche doch mal in einer X-beliebigen Stadt eine Genehmigung zu bekommen für eine große Veranstaltung,und diese dann einfach mal um 2 Wochen zu verschieben. Diese Details lässt die PM aus: Wann erfolge die Genehmigung für den 1. Mai? Wann wurde die Verschiebung beantragt, und wann abgelehnt?
    Sorry, ich bin auch kein Freund von Bürokratie,  eine Verschiebung einer Veranstaltung ist aber keine Kleinigkeit.

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  4. Sechs Wochen Bearbeitungszeit bei gleichzeitigem Einspruch des Gaststättenverbandes? Wie soll der Antrag bitte in dieser Zeit bearbeitet sein, wenn es um juristische Fragen geht, die hinterher eventuell zu Prozessen führen? Unrealistische Forderung.

    Und wer hat hier einen Fehler gemacht? Der städtische Fachbereichsleiter Horst Waibel zu den (diplomatisch eher ungeschickten) Vorwürfen von Jojo Schulz bezüglich Frühlingsfestverbot:

    Zwar gebe es sicherheitsrechtlich nichts zu beanstanden, aber der Veranstalter habe das ursprünglich als „350 Jahre Silvaner“ geplante „Frühlingsfest“ ohne Rücksprache mit der Stadt um mehr als zwei Wochen verlegt: „Für die Veranstaltung am Samstag gab es keine Anfrage. Frei verschiebbare Genehmigungs-Joker gibt es bei uns nicht.“

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  5. Ich stimme voll und ganz zu! Kein Investor wird in den nächsten Jahren das alte Postareal am Bahnhof umbauen, verplanen und anderweitig nutzen. Die Posthalle und seine Betreiber macht Würzburg wieder zur Stadt, in der mehr Konzerte und Veranstaltungen stattfinden können. Die S.Oliver-Arena bietet durch Sport und andere Veranstaltungen nur wenige Termine. Die Posthalle liegt halt auch ideal am Bahnhof, Parkplätze (Talavera) in Laufweite. Ich war jetzt schon bei einigen Veranstaltungen. Es gab nie Randale, keinen zusätzlichen Müll am Bahnhof, auch bei ner ausverkauften Veranstaltung wie bei Deichkind hat der Betreiber absolut professionell tausende an Menschen gut in die Halle und wieder nach Hause gebracht.

    UND! Ein privater Betreiber steckt Geld in Kultur und in eine Spielstätte für alle, für Würzburg und die Region.

    Dagegen fließen dicke Summen in die alte Frankenhalle, die später wegen Anwohnern sowieso keine Spielstätte für Konzerte werden kann. Von den hohen (und eventuell auch gerechtfertigten Zuschüssen für den Hafensommer), der gerade im vergangenen Jahr nur (!) 7500 Leute erreichte ganz zu schweigen (und da kann man noch diskutieren ob die Zahl geschönt ist).

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  6. Also doch bald Campignons und Austernpilze aus den Posthallen…bitte nicht!

    http://lp10blog.org/2009/05/12/nextwuerzburg-neue-konzepte-fuer-die-stadt/

    Nein, aber mal im Ernst. Ich bin der Meinung, die Stadt könnte sich bei dieser Angelegenheit etwas beweglicher zeigen. Schließlich würde es die Stadt keinen Cent kosten, im Gegensatz zu vielen anderen kulturellen Institutionen, die reine Zuschussbetriebe sind, was ja auch O.K. ist. Aber wenn schon mal soviel „privates“ Engagement und auch Mut gezeigt wird, etwas für das kulturelle Leben in Würzburg zu tun und ganz nebenbei eine ansonsten leerstehende Halle mit Leben erfüllt wird, dann sollte das auch „honoriert“ und nicht behindert werden.

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  7. Volle Zustimmung lieber Würzblog. Die Posthalle ist eine der wenigen großen Veranstaltungshallen in Würzburg mit einer guten Programmmischung, der sollte man keine Steine in den Weg legen. Ich bin da schon enttäuscht, dass man sich anscheinend so vom Gaststättenverband einwickeln lässt.

    Aber ob irgendjemand bei der Stadtverwaltung geschweige denn „Rosie“ deinen offenen „Brief“ zu Kenntnis nehmen wird?

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