Die Inflation des Klatschens

Gestern nachmittag habe ich mich zum Südwild-Bus am Markt begeben, um den Kollegen von LP10 zu lauschen, die dort im Filmbeitrag und Live-Interview vertreten waren. Wer die Sendung verpasst hat — ob daheim oder am Markt –, der kann sie sich auch online anschauen — besonders der witzige Film von und mit LP10 ab Minute 42. 🙂

Erstaunt und angenervt hat mich, dass es bei der Livesendung wirklich einen Claquer bzw. eine Claquese gegeben hat. Immer am Ende eines Filmbeitrags zählte eine Dame des Südwild-Teams einen Countdown, an dessen Ende sie zu klatschten anfing und das Publikum dazu aufforderte. Arghhhhh! So etwas kann ich ja gar nicht leiden. Die Zuschauer sollen applaudieren wenn ihnen danach ist und nicht auf Kommando. Sonst wird damit der Wert des Beifalls auf Null gebracht. Klatschen auf Befehl ist kein Zeichen des Gefallens, sondern nur noch ein zufälliges Aufeinandertreffen von Handinnenflächen. Da kann man ja gleich das Lachen in Sitcom-Manier vom Band einspielen. Und das in einer Sendung, die so locker, flockig, jugendlich sein will.

9 Gedanken zu „Die Inflation des Klatschens“

  1. Also ich war doch recht dankbar, dass die mir gezeigt haben, wann ich zu applaudieren habe. Ich war das erste Mal als Zuschauer „am Set“ und entsprechend aufgeregt. Da möchte man doch nichts falsch machen. Außerdem hätte ich das richtige Klatschen schon deswegen oft verpasst, weil ich über den Inhalt der gesehenen Beiträge oft noch lange nachdachte – und da folgte ja nun wirklich auch ein Highlight dem anderen. Wo kann man eigentlich den Kalender kaufen?

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  2. nee odda? – klatschen auf befehl, das geht ja gar net.. ich hass das schon immer in konzerten, wenn’s dann heißt: „und jetzt alle!“…  und der dompteur animateur klatscht los und reisst das „begeisterte“ volk mit.. und nur immer schön auf 1 und 3.. phantastisch.. 😉

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  3. Die haben auf der Juliuspromenade die Straba blockiert und trotz wiederholter Aufforderung der Polizei nicht das Feld geräumt. Fünf „Demonstranten“ wurden daher verhaftet.

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  4. … und dazu noch gleich neben der Bildungs-Demo am heutigen Mittwoch.  Da kann man ja gleich ganz aktuell was berichten. Und es wimmelte nur so von Polizisten in der Innenstadt – einschließlich Bereitschaftspolizei. Es ging sogar das Gerücht herum, dass Studenten beim Sitzstreik verhaftet wurden. Stimmt das? Das Ganze hat doch einen friedlichen Eindruck gemacht.

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  5. Das klingt aber noch recht harmlos. Eine Fernsehsendung mit Publikum, aber ohne Reaktion (wegen möglicher Langeweile) schaltet man noch schneller ab.
    Das scheint aber noch harmlos, wenn ich da an eine Aufzeichnung bei Thomas Koschwitz denke, wo wir regelrecht ausflippen mussten. Bei jedem seiner schlechten Witze. Da war es bei Harald Schmidt schon natürlicher.

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