Am Samstag war ich beim PeterLicht-Konzert am Hafensommer. Die Treppe war proppenvoll, nur im oberen Bereich waren noch Stühle frei.
So restlos begeistert war zumindest ich aber nicht. Wirklich gut fand ich seine Texte, wobei ich auch den „Vorteil“ hatte, nur wenige seiner Lieder zu kennen. Aber musikalisch? Irgendwie klangen viele Lieder sehr ähnlich und rissen mich nicht wirklich vom Hocker; sie klangen mir etwas lustlos runtergedudelt. Vielleicht war ich auch verwöhnt vom Rest des Hafensommers, wo Bands wie Panzerballett gezeigt haben, wo der Barthel musikalisch den Most holt. Das PeterLicht mehrmals seinen Text vergessen hat, trug zwar als Situationskomik zur Stimmung bei, aber etwas verwunderlich war das bei einem Künstler seines Formats schon.
Ich sehe das Konzert jetzt nicht so negativ wie Karo, war aber doch schon ein wenig enttäuscht. Vielleicht habe ich auch nur zu viel erwartet, vielleicht hatten Peter und ich nur einen schlechten Tag, um uns aufeinander einzulassen.
Für mich war es gut, aber weit weg von sehr gut. Fairerhalber muss ich aber auch sagen, dass ich gefühlt mit dieser Meinung in der Minderheit war. Macht mir aber nix! 😉
@Heiko
Die Idee des Hafensommers finde ich auch gut, doch das Ergebnis nicht. Vor allem im Anbetracht der Preise. Und zu „magisch“ gehört für mich etwas mehr als eine tolle Kulisse und eine bunte Beleuchtung. Atmosphäre eben. Und die entsteht in Verbindung mit dem Publikum. Stichwort Homogenität: Die mache ich nicht unbedingt an Jung und Alt fest. Aber auch. Beispiel Abschlussveranstaltung: Ich konnte sie leider nur als Zaungast mitverfolgen, von der Rückseite der Bühne. Trotzdem hatte sie Flair und man spürte die Faszination und Begeisterung – vor allem beim Applaus. Doch unter den Gästen, die sich vor den Eingängen drängten sowie unter den Zaungästen am Cinemaxx und auf der
Brücke waren Typen, die mir bei keiner der Veranstaltungen begegnet sind. Stichwort Open Air: Zum einen ist auf dem Gelände genügend Platz, sich frei zu bewegen, zum anderen ist Atmosphäre nicht unbedingt an Tanzmöglichkeit geknüpft (siehe Feuershow). Und als Vergleich hatte ich ja auch das Hoffest am Stein genannt. Da habe ich den Eindruck, dass es von innen her lebt. Und solange ich das vom Hafensommer nicht behaupten kann – zum Beispiel weil die geballte Begeisterung von der Hafentreppe durchs Hafenbecken bis zur
Brücke schwappt – geh ich da nicht mehr rein. Ich zahl doch nicht bis zu 22 Euro für „eine Location“.
@ Mario Ledermann
Das sehe ich gänzlich anders.
Auf mich wirkt die Atmosphäre dieser Location bzw. der von mir besuchten Veranstaltungen als eine ganz besondere. Ja fast, ich möchte jetzt nicht übertreiben…: magisch.
Auch kann ich die beschriebene „Homogenität“ nicht bestätigen. Ich habe z.B. auch bei Peter Licht durchaus sowohl junge als auch ältere Besucher gesehen.
Dass da nicht DIE Stimmung eines „gewöhnlichen“ Open-Air-Konzerts herrschen kann, erklärt sich logischerweise mit den Sitztreppen die ja nicht gerade dazu einladen, sich rhythmisch im Takt der Musik zu bewegen! 😉 Dieses „Manko“ wird aber durch die Besonderheit der Location mehr als wett gemacht.
Natürlich erlebt das jeder für sich anders. Ich jedoch finde die Idee „Hafensommer“ toll! 😉
Ja, da muss ich @dasaweb Recht geben: mehr Experimentierfreude bei der Auswahl und Spielweise der Instrumente hatte ich auch erwartet.
Ich war nicht bei Peter Licht. Doch ich wollte ursprünglich hin. Hab mich aber dann dagegen entschieden. Nicht, weil ich ahnte, dass er schlecht spielen würde, sondern weil ich vom Hafensommer nach drei Jahren und etlichen Veranstaltungen die Nase voll hab. Ich kann mich, abgesehen vom Abschlussfeuerspektakel, an keine Hafensommerveranstaltung erinnern, die mich begeistert hätte. Das lag aber nicht an den Künstlern, sondern am Hafensommer selbst. Ich empfand die Atmosphäre der besuchten Veranstaltungen als steif, blutleer, konstruiert und – trotz guten Willens und Hoffnung meinerseits – dann am Ende eher zum Abgewöhnen. Ein gutes Beispiel ist Karandila. Die Kids haben hervorragend gespielt, die Musik klang einfach mitreißend, doch die Atmosphäre blieb vergleichsweise tot. An den Kindern lag’s nicht. An der Umgebung kann’s auch nicht liegen. Woran liegt’s dann? Meine Vermutung: Es ist der Geist des Publikums, der die Atmosphäre schafft. Und dieses Publikum war meist ziemlich homogen, was wohl auch am Eintrittspreis liegt, der große Teile der Bevölkerung ausschließt. Vermutlich gerade die, die dem Ganzen etwas Leben einhauchen würden. Beim Hoffest am Stein habe ich, je nachdem, welche Band spielt, immer eine andere Atmosphäre und anderes Publikum, und ich kann mir aussuchen, ob mir das behagt oder nicht. Der Hafensommer dagegen trägt ein Gefühlskorsett. Und zwar immer dasselbe. Er wirkt auf mich wie: „Provinz auf Möchtegernweltniveau“. Mein ganz persönliches Urteil: Jedes kleine Open Air in der fränkischen Provinz hat mehr Charme und bietet mehr Überraschungen. Lieber Karlstadt-U&D im Regen, als Hafensommer bei Sonne. Lieber Brückenfestival in Nürnberg, als Peter Licht in Würzburg. Dafür bezahle ich keinen Eintritt mehr.
Ich hab nicht wirklich ein normales Konzert erwartet, mich hat also eher die Umsetzung seiner Songs mit einer Standardbesetzung verwundert. Dafür sind die Sachen dann doch noch einigermaßen geglückt, musikalische Qualität verloren haben sie aber schon im Vergleich zu den Aufnahmen. Die Liveumsetzung hat zu einer gewissen Eintönigkeit geführt, da hätte ich mir etwas mehr Verspieltheit und Mut zur Kreativität gewünscht.
Spaß gemacht hat der Abend aber trotzdem auf jeden Fall. Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle nochmal für die Karten!
Ich gönne euch eure Begeisterung und will sie auch gar nicht schlechtreden. Bei euch kam es so an, bei mir so. Ist so. 🙂
Genau, am besten den Vergleich erst gar nicht versuchen. Ich fands schön.
ich war auch da und war begeistert! von der stimmung am alten hafen, der musik inkl. der texte (auch der vergessenen :-)) und ganz besonders von der performance! Peter Licht –> sehr speziell.