Die Ferien- und Urlaubszeit liegt ja noch nicht lange zurück, da sollten noch Reste der mühsam erworbenen Sprachkenntnisse von der Zeit am Gardasee vorhanden sein. Naja, das ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, am Gardasee kann man wohl eher die Kenntnisse der deutschen Dialekte aufpolieren.
Wie auch immer. Vom 23. September — also morgen — bis zum 30. September 2009 finden in Würzburg die Italienischen Filmtage statt. Dieses Filmfestival, teilweise aus der Filmreihe „Cinema! Italia!“, die durch ganz Deutschland wandert, zeigt neue Filme aus Italien. Gut, ein alter Film aus den 50ern dient als Eröffnungsfilm, dessen Hauptdarsteller Totò ein Kindheitsheld meines lokalen Kaffeedealers ist. Ich mag die italienische Filmszene ganz gern, Filme aus dem Land sind meist feste Programmpunkte meiner Auswahl beim Filmwochenende, gerade die politischen Filme haben mir es da immer angetan.
Alle Filme werden im Corso im italienischen Original gezeigt, immer auch mit deutschen Untertiteln. Den Spielplan gibt es auf den Seites des Filmwochenendes und auch ein PDF, das die Filme vorstellt.
Selbst wenn man kein großer Fan des italienischen Film ist — vielleicht sollte man trotzdem hingehen. Denn die Italienischen Filmtage dürften wohl die letzte Gelegenheit sein, sowas wie Festivalatmosphäre im Corso zu erleben. Denn das Internationale Filmwochenende Anfang nächsten Jahres wird schon nicht mehr dort stattfinden, da hat es schon geschlossen. Und im eher sterilen Cinemaxx kam in den letzten Jahren kein Festvalflair rüber, wieweit das dem Filmwochenende an sich schaden wird, das wird sich noch zeigen. Abgesehen auch von einer eventuellen Raumnot, denn ob das Cinemaxx zwei Blockbuster von Programm nehmen wird, um die fehlenden Corso-Säle zu ersetzen, daran zweifle ich etwas.
Es gibt auch schon einige Menschen, die sich um den Totalverlust der Programmkinos in Würzburg Sorgen machen. Unter programmkino-wuerzburg.de wurde ein Blog aufgesetzt, dass zum Austausch von Ideen und Informationen dienen soll. Noch gehen die Ideen in Richtung Utopie, gerade in finanzieller Hinsicht. Denn wer kann es sich schon leisten, ein richtiges Kino mal schnell zu eröffnen. Ich glaube eher, dass in dem Bereich etwas Subversives passieren wird. Irgendein leerstehendes Gebäude entern, 100 Klappstühle oder 30 Bierbänke rein, weißes Betttuch, Beamer, fertig. Finde ich nicht mal die unsympathischste Idee … vielleicht entwickelt sich dann etwas daraus. 🙂
Denn auf die Stadt Würzburg als Träger eines kommunalen Kinos zu warten … da ist nicht nur eine Frage der Finanzen als vor allem eine des kulturellen Horizonts.
ja was subversives hört sich auf jeden Fall gut an, irgendwas zwischen guerilla-cineasten und flash-mobs 🙂
au ja – ein alternatives Programmkino in irgend’nem alten Saal oder Fabrikgebäude. Mit der Möglichkeit für andere Kulturveranstaltungen. Was unabhängiges, eigenständiges – quasi sowas wie ein autonomes Kulturzentrum
…ohh 😳
…ähh …sorry