Mein erstes Mal mit den Würzburger Baskets

So will ich die Baskets sehen

Die Straba in die Sanderau war gut gefüllt, ein Pulk von Menschen zog gestern abend gegen halb sechs Richtung S.Oliver-Arena — Basketballzeit! Wir waren beim Spitzenspiel Würzburg Baskets (Platz 3. in der Pro B-Liga) gegen die Rhöndorf Dragons (Platz 1), mit ca 3000 anderen Zuschauern, sprich: die Hütte war voll!

Es war zugegebenermaßen erst mein zweiter Besuch bei einer Mannschaftssportart in Würzburg, und das nach 15 Jahren Erstwohnsitz. Ich war also da mit meiner Zuschauererfahrung vom Fußball-Lokalderby WFV gegen Kickers und einem eher groben Wissen um die Basketballregeln. Um gleich das persönliche Fazit vorzuziehen — Basketball ist viel geiler! Zum einen ist der Sport sehr zuschauerfreundlich, hier bekommt man was für seine 7 € Eintritt. Ein müdes Herumkicken über eine halbe Stunde wie beim Fußball gibt es einfach nicht, gesegnet sei die 24-Sekunden-Regel: In der Zeit muss ein Korbversuch gemacht werden. Und das Spiel bleibt einfach sehr lange offen. Die Baskets lagen — leider schon etwas selbst verschuldet — in den letzten 5 Minuten gut 10 Punkte im Rückstand, haben dann aber mit Herzblut in den letzten Minuten gekämpft, so dass sie mit ein bisschen Glück es noch hätten schaffen können. Hat es aber leider nicht, sie verloren 89:96. Hätten sie schon in den ersten Vierteln etwas mehr Herzblut und Konzentration gezeigt, hätte es gar nicht so extrem spannend zu Schluss sein müssen, was mir wiederum einen Liter Flüssigkeitsverlust durch Schweißausbrüche erspart hätte. Hätte, hätte, hätte — hat es aber nicht.

Genial ist die Stimmung in der Halle. Basketball ist eher was für schöngeistige Fans, im Gegensatz zum Fußball muss der Basketballfan die Stammhirnebene schon mal nach oben verlassen. Geglückte gegnerische Aktionen werde nicht Beleidigungen über die mutmaßlichen Zeugungsverhältnisse, Hautfarben oder sexuelle Vorlieben des Spielers geregelt, sondern gerne durch stille Missachtung. Meistens zumindest. Alex‘ fußballreflexartige „Pump die Sau um“-Rufe neben mir waren die Ausnahme. 😉

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Praktischer ist es allerdings, wenn man die Regeln auch besser kennt. Denn es gab schon Situationen, wo die Zuschauermenge plötzlich erregt aufstand und ich nicht den geringsten Schimmer hatte warum. Aber dieses Problem lässt sich durch einen häufigeren Besuch der Spiele beheben.

Und wie man es aus Film und Fernsehen kennt, ist auch das Drumherum, sogar in der 2 1/2.-Liga. In manchen Timeout-Zeiten tanzen Cheerleader (sogar männliche, o Graus), Werbefilmchen werden auf der Anzeigentafel angezeigt (drum heißt sie auch so), an die Zuschauer werden Gewinne verlost, und so weiter und so fort.

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Aus dem Fernsehen kennt man direkt nach Fußballspielen diese Interviews, wo die Spieler noch schweißgebadet Rede und Antwort stehen dürfen. Das gibt es nach den Basketsspielen auch und nennt sich Fantalk. Als ich davon im Vorfeld gehört habe, hielt ich das für eine eher alberne Einrichtung. Aber dann — in Echt! — war es doch ein interessanter und auch gut besuchter Programmpunkt, wo sich die beiden Spieler der Baskets schon mal ein paar harten Fragen aussetzen mussten.

Ich muss sagen, so kann man den Sonntagabend gut verbringen. So ein Basketballspiel kostet ungefähr soviel wie ein Kinobesuch, dauert tendenziell sogar länger und ist mindestens so unterhaltsam (kommt natürlich auch ein wenig auf den Film und das Spiel an). Und lockt zumindest mich deutlich mehr als ein Fußballspiel. Ich gehe wieder mal hin.

Den Podcast, den wir gemacht haben, wird es heute wohl auch noch zu hören geben, bin aber erst mal gespannt, ob er akustisch etwas geworden ist, in der höllenlauten Halle haben wir unter sehr erschwerten Bedingungen aufgenommen. Bin gespannt.

Bilder gibt es hier.

Update: Der Podcast zum Spiel ist bei der Würzmischung online.

Update II: Einen ernsthaften Spielbericht gibt es hier.

4 Gedanken zu „Mein erstes Mal mit den Würzburger Baskets“

  1. Pingback: Patrick Woetzel

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