Filmwochenende 2010 – auch für Anfänger

Jetzt aber mal positiv ans Internationale Filmwochenende in Würzburg.

Nächste Woche geht es los. Wirkliche Änderungen in diesem Jahr betreffen vor allem Zeit und Raum des Filmfests. Durch den Wegfall des Corsos als Spielort verlagert sich das FiWo fast komplett in den Alten Hafen in Würzburg. Im Cinemaxx werden mit vier Sälen einer mehr als im letzten Jahr bespielt werden, da damit aber immer noch ein Saal vom Vorjahr „fehlt“, fängt das Filmwochenende namentlich unpassend schon am Mittwoch an. Eine Namensänderung des Festivals ist übrigens nicht geplant! 😉

Um mal das Internationale Filmwochenende den Leuten schmackhaft zu machen, die sich noch nie hingetraut haben und gleich noch mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen:

Das Filmwochenende ist eigentlich für jeden. Nicht nur für Cordhosen- und Rollkragenpulliträger, die nach einem serbokroatischen Schwarzweißfilm mit aserbaidschanischen Untertiteln über Adorno, Nietsche und die Rolle der Linkshänder im prärevolutionären Libanon diskutieren. Solche Leute sind auch da, und auch solche Filme. Und man darf sich auch mal den Ruck geben, in solche gesellschaftskritischen Filme zu gehen.
Aber man darf, kann und soll auch aus purer Unterhaltungslust zum Filmwochenende gehen — so wurde auch ich vor vielen, vielen Jahren angefixt. Die beiden Kurzfilmblöcke sind so ein kurzweiliges Vergnügen — geht immer! Ich habe das aktuelle Programm noch nicht genau angeschaut — meine persönlichen Filmempfehlungen kommen noch –, aber üblicherweise tummeln einige Komödien, Actionfilme, Trickfilme, Thriller, Liebesfilme und so weiter. Meist nicht ganz so gefällig wie im „Mainstreamkino“, aber deswegen nicht weniger sehenswert — vielleicht sogar im Gegenteil.

Ein Problem ist immer die Filmauswahl, man hat schließlich mehr als 50 Filme zur Auswahl. Bei großen Hollywood-Produktionen wird man Monate vorher schon mit Trailern, Interviews und Medienberichten zugeschissen, dass man die Handlung schon vorher so gut kennt, dass es sich den Film eigentlich kaum anschauen muss. Bei den Filmen des Filmwochenendes ist das eher selten der Fall. Man muss sich also an Hand der Beschreibungen im Programmheft oder auf der Website ein Bild machen und einschätzen, ob einem der Film taugen könnte oder nicht. Das ist natürlich Risikobereitschaft gefragt. Aber Filme können auch im positiven Sinne völlig sein, als man vermuten würde, so kann sich ein Dokumentarfilm schon mal als fast schon eine wirklich witzige Komödie entpuppen.

Großartig sind eigentlich auch (fast) immer die Sonderveranstaltungen, und auch dieses Jahr schaut es gut aus:

Das Filmwochenende geht inoffiziell ja schon am Dienstag, 26. Januar 2010, mit dem Film „Universalove“ in der Posthalle los, bei dem Naked Lunch live den Soundtrack liefert. Ich kann nur nochmal empfehlen, da auf jeden Fall hinzugehen!

Am Donnerstag, 28. Januar 2010, ist ab 20.00 Uhr Musikvideoparty im Keller des Standard, bin gespannt was da auf dem Plattenteller und der Leinwand geboten wird. Die Nacht der Selbstgedrehten am Freitag, 29. Januar 2010,  ist nicht mehr lang, aber dort kann man sehen, was Jungfilmer so auf dem Kasten haben. Und wie Jungfilmer sich weiterentwickeln, kann man am Samstag bei der Veranstaltung „Filmstudium – Wie ich auszog, ein Starregisseur zu  werden“ sehen. Die Filmparty findet in diesem Jahr endlich wieder an einem partywürdigem Ort, dem Pleicher-Hof, statt, und zwar am Samstagabend. Dort treffen sich Besucher und auch Filmemacher und trinken und tanzen in den Morgengrauen. Am Sonntag, 31. Januar 2010, findet nochmal eine musikalische Veranstaltung statt: Bei „Gehörgang ins Auge“ werden endlich mal wieder Stummfilme mit Livemusik gezeigt — das mag ich ja schon! 🙂

Also ran an das Filmwochenende, es ist schließlich nur einmal im Jahr. Mehrfachkarten gibt es noch, aber ich würde mich mal zügig an die Vorverkaufsstellen begeben. In diesem Jahr lohnen sich die Mehrfachkarten eigentlich noch mehr, da man einfach mehr Tage Zeit hat, sie zu verbrauchen. Wobei ich die Disziplin „Eine 10er-Karte in 3 Tagen verbrauchen ohne körperliche und geistige Schäden davonzutragen“ schon fast olympisch fand. 😉

Update: Ach ja: Die Trashfilmnacht gibt es in diesem Jahr nicht. Wer Trashiges will, der kann sich ja schon mal Dadord Würzburch anschauen. 😉

4 Gedanken zu „Filmwochenende 2010 – auch für Anfänger“

  1. Eine Frage: Ich hab eine 10-er-Karte geschenkt bekommen, werde aber nicht zehn Filme schauen können. Kann die Karte auch noch meine Schwester nutzen, oder geht das nicht? Und wenn ja, wie?

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