Sperrzone Innenstadt

So langsam kriege ich schon Pickel, wenn ich nur das Wort „Bürgerinitiative“ in Würzburg nur höre. Selbst im Winter schießen die wie Pilze aus dem Boden.

Neuester Pilz ist die „Bürgerinitiative Würzburger Altstadt“ — BIWA –, die ihre Mitglieder aus Bewohnern und Geschäftsleuten aus der Innenstadt rekrutiert. Sie fühlen sich vom Lärm, Dreck und überhaupt vom ganzen Rummel des Nachts in der Stadt gestört. Das Ganze hat gestern darin gegipfelt, dass sich Vertreter der Stadt, der Polizei und der Gastronomie im Odeon getroffen haben, um zu besprechen, wie man mit den Problemen umgehen soll. Die daraus entstandene Idee geht dahin, dass die Sperrzeiten — also die Zeit, in der ein gastronomischer Betrieb geschlossen sein muss — am Wochenende wie bisher auf 5 Uhr früh bleiben, aber während der Woche auf 1 Uhr verlängert wird. Für Leute wie mich, die es nicht gewohnt sind in Sperrzeiten zu denken, sondern in Öffnungszeiten: Während der Woche darf ein Lokal maximal bis 1 Uhr nachts geöffnet haben, am Wochenende maximal bis 5 Uhr.

Bisher ist das nur eine Diskussionsgrundlage, entschieden ist noch nichts, es kann auch noch ganz anderes kommen — in jede Richtung.

Liebe Innenstadtbewohner, es ist nicht so, dass ich eure Anliegen grundsätzlich nicht verstehen oder sogar teilen würde. Wobei ich — auch wenn sie das nicht hören wollen — den Innenstadtbewohnern eine höhere Schmerzgrenze zumuten möchte. Mich regen selbst an Nicht-Innenstadtbewohner ein paar Sachen auf. Das Scherbenmeer, durch das ich manchmal knöcheltief waten musste, geht mir auch auf den Sack. Aber noch mehr auf den Sack geht mir euer Maßnahmenkatalog.

Es ist ein schwieriges Problem. Würzburgs Innenstadt soll lebendig und attraktiv sein, aber gleichzeitig ein ebenso ruhiges Wohngebiet wie im Frauenland. Ich sag es nur ungern: Das wird schwierig. Die Stadt profitiert letztlich auch vom Nachleben in der Innenstadt, der Begriff „Szenestraße“ wird sogar werbetechnisch auf der Webseite des BIWA-Mitgründers Bernd Mars verwendet:

Und neue, vor allem auch junge Leute entdecken das Traditionsgeschäft für Stahlwaren, Sportwaffen, Feuerzeuge und Rasierer in der belebten Szene-Straße.

Hmm, und viele der jungen Leute haben das Traditionsgeschäft nachts um 3 Uhr zum ersten Mal gesehen. Das scheint geschäftlich kein Nachteil zu sein.

Ja, der Lärmpegel nachts in der Stadt hat auch für mich in den letzten Jahren zugenommen. Für mich liegt der Hauptgrund beim hochgelobten Nichtraucherschutz. Man geht gern oder ungern zum Rauchen nach Draußen und behält die Kneipensprechlautstärke bei. Früher blieb man eben in der Kneipe. Nichtraucherschutz gegen Ruhestörungsschutz.

In ihren Hauptforderungen nennt die BIWA den Punkt „Konsequente Präsenz von Ordnungskräften, wie z.B. kommunaler Ordnungsdienst, Bereitschaftspolizei und Polizei“. Ordnungsdienst, ok. Polizei und vor allem Bereitsschaftspolizei? Ich sehe schon Hundertschaften in schusssicheren Westen durch Würzburgs Innenstadt patroullieren und sobald Zimmerlautstärke überschritten wird kommt der Wasserwerfer zum Einsatz?

Die BIWA fordert auch konsequente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes, was ja nicht schlimm ist. Aber liebe BIWA: Auch ich bin gerne mal nachts in Würzburg unterwegs und ich die wenigsten — wenn überhaupt — denen ich begegne sind Jugendliche, vielleicht gehe ich da in die falschen Lokale. Die meisten sind Studenten, die in Regelfall über 18 Jahre sind. Und noch schlimmer: Gar nicht mal so wenige sind nicht mal Studenten, sondern einfach Erwachsene, die im Arbeitsleben stehen, so wie ich.   Ja, man kann fast 40 sein und trotzdem ein Nachtschwärmer — und ich bin selten der Älteste. 😉

Und gerade mich als steuerzahlender, arbeitender, reifer und erwachsener Bürger dieser Stadt würde mich eine Begrenzung der Öffnungszeit auf 1 Uhr während der Woche ärgern, aus einem ganz egoistischen Grund: Ich arbeite hin und wieder mal bis spät in der Nacht im Büro. Und ich freue mich schon immer darauf, dann endlich das Büro zu verlassen und irgendwo in der Stadt noch einen Absacker zu trinken — manchmal auch zwei. Und das darf ich dann nicht mehr?
Das heißt, ich muss mir tagsüber eine Flasche Schnaps kaufen, die ich dann auf dem Heimweg trinken darf, flankiert von Männern in Uniform? Und wenn ich einen Platz passiere, an dem Alkoholverbot herrschen wird, muss sich sie verstecken? Nicht dass mich die Videoüberwachung dabei erwischt, die die Daten wahrscheinlich gleich zum Heuchelhof leiten wird.

Ne BIWA, ich glaube mit euren Forderungen schießt ihr über das Ziel hinaus. Man soll schon etwas tun, um die „Zustände“ in der Innenstadt für die Anwohner erträglicher zu machen. Die Gastronomen sollen sich was überlegen, was sie gegen den Lärm machen können, manchmal kann ein „Hey, jetzt plärrt mal net so rum“ von der richtigen Person schon Wunder wirken — hab ich schon erlebt. Mit dem Dreck wird es schon schwieriger, in einigen Lokalitäten darf man ja schon keine Gläser mit nach draußen nehmen. Das Problem sind die Glasimporteure, die mit einem oder mehreren Sixpacks auf den Straßen unterwegs sind, die sie von daheim mitgebracht oder nachts im Straßenverkauf erworben haben. Warum es so cool ist, die Flaschen zu zertrümmern, hat sich mir bis heute nicht erschlossen, aber das ist ein Problemfeld, an dem vielleicht Psychotherapeuten arbeiten müssen. Der Ordnungsdienst könnte da natürlich eingreifen, aber wer zahlt denn die zusätzlichen Nachtschichten?

Nein, ich bin deutlich gegen eine Verlängerung der Sperrzeiten. Damit brächte man Würzburg mal wieder noch näher an die Provinz.

Mittlerweile wurde auch das Blog „Sperrstunde“ eingerichtet, hier soll laufend über den Stand der Dinge berichtet werden. Auf Facebook gibt es auch eine Gruppe dazu.

29 Gedanken zu „Sperrzone Innenstadt“

  1. Mit Verlaub aber ich halte diese Bürgerinitiativen für überflüssig. Viele davon scheinen sonst nichts anderes zu tun zu haben. Natürlich ist es immer gut, wenn man sich engagiert und auch etwas tut. Aber manchmal frage ich mich, ob es nicht bessere wäre, Synergieeffekte zu bündeln, statt alles zu teilen, sodaß jeder sein eigenes Süppchen kocht. Es gibt verdammt wichtige Probleme. Aber mache dieser Initiativen kümmern sich um so universelle Probleme, sodaß ich da manchmal ganz neidisch mir wünsche, auch nur solche Probleme zu haben…. 😉

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  2. Sehr schön Uhrobloge! Das mit dem Nichtraucherschutz ist natürlich Humbug. Ich hab vor dem Rauchverbot jahrelang neben (ca. 50 m) einer Kneipe gewohnt und im Sommer war des Öfteren an Schlaf nicht zu denken, weil sich vor dem Fenster Beziehungsdramen, Verbalinjurien,Schlägereien etc. abgespielt haben. Wer nicht in der Innenstadt in der Nähe so einer Location wohnt sollte hier nicht so auftrumpfen! Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin damals auch neben die Kneipe gezogen weil ich gern weggehe…
    Meine Lösung wäre ein verstärkter Einsatz des Ordnungsdienstes und dafür würd ich auch gern mein sauer verdientes und wieder an den Staat abgegebenes Geld einsetzen, wenn das vernünftig gemacht wird. Wenn ich nicht Angst vor manchen Kunden von Herrn Mars hätte würde ich sicher auch selbst öfter mal Ordnungsdienst spielen;-)

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    • @sixtyseven: um mal nach einen und uhrobloges kommentier-regeln anzuwenden: wer nicht vor UND nach dem rauchverbot neben einer kneipe wohnt, darf nicht mitreden (dieser spruch ist kompletter schwachsinn). ich wohne schon lange neben einer kneipe. früher war es schon laut, nach dem rauchverbot ist es aber noch deutlich lauter geworden. ich beschwere mich nicht, bin vor 4 jahren ganz bewusst in die innenstadt gezogen und wusste was mich erwartet.

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      • Wer lesen kann hat Vorteile: Mitreden ist was anderes als auftrumpfen…
        Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob ich wegen 2 oder 20 Leuten nicht schlafen kann….

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      • mir ist auch klar, dass es lauter wurde. Dann machen wir es wie in NYC, da darf man auch vor der Kneipe nicht mehr rauchen. Ich fands nur lächerlich den (endlich verbesserten) Nichtraucherschutz in der Diskussion als Schuldigen hinzustellen, und nicht die Raucher selbst. Aber das ist eben ein Teil der gesamten Ignoranz. Und ich rede nicht von den Leuten, welche in die Stadt ziehen, sondern von denen, die dort schon seit 30 Jahren (und länger) wohnen, und gerne dort bleiben wollen.

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  3. Also, diese strategische Anleitung zur „richtigen“ Beschwerde ist ja echt gewaltig. Ich gehe aber davon aus, dass sich die Initiatoren so selbst diskreditieren…

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  4. Und wenn ich jetzt nochmal lebendige Innenstadt lese muss ich…machen wir es doch so, die Anwohner welche die Innenstadt „tagsüber“ durch das dort Leben „lebendig“ machen, werden nach 18h mit dem Bus in die „Nachtwohnungen“ gefahren und dann ist sturmfrei…denkt doch mal über die – bisher – unüberlegte Wortwahl nach, bevor ihr diese bei anderen lächerlich macht.

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  5. jeder der nicht in Hörweite einer Innenstadt-Disse wohnt sollte hier nicht kommentieren. Ich wohne in der Innenstadt hier (nicht wü). Würde meine Altbauwohnung nicht bis zum Innenhof reichen wäre das nicht möglich. Vorne würde ich im 1. OG kein Fenster offen lassen. Ob die Sperrstunde da helfen kann? Nicht in der Vorgestellten Form. Aber die Verzweiflung der Anwohner triebt eben Ihre Blüten und wird diese weiter tun, solange keine echte Lösung etabliert ist.
    Das mit den Rauchern ist derart dämlich, sorry…

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  6. Nun sind also die Nichtraucher schuld, weil sich die betrunkenen Raucher draußen nicht zu benehmen wissen. Klar, ist es doch auch das Rauchverbot, das für schlechtere Umsätze von Kneipen und Spielcasinos herhalten muss.

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  7. MatzeLoCal schreibt

    Ach, Grün­den wir doch ein­fach eine „Bür­ger­in­itia­tive gegen die Bür­ger­in­itia­ti­ven in Würz­burg” BgdBiW”…

    find ich auch – gründet doch selber eine Bürgerinitiative, aber für die Wirtsleute und die Studenten

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  8. Sperrzeiten in strengerer Regelung wie früher wären natürlich Gift für eine lebendige Innenstadt, soviel ist klar. Die Androhung bringt aber vielleicht mal die Verhältnisse in Bewegung, die sich schon länger abzeichnen. Die Locations in der Innenstadt haben da Probleme, um die sie sich kümmern müssen. Wer Zeitung liest weiß, dass vor allem in der Augustinerstraße (Odeon) nicht selten Schlägereien zu verzeichnen sind, gelegentlich müssen auch ein paar Hohlbirnen von Baugerüsten gerettet werden. Der Lärmpegel vor den entsprechenden Läden ist natürlich klar. Auf die Probleme wurde ausgiebig hingewiesen, als der bescheuerte Nichtraucherschutz installiert werden musste. Es hat also nicht lange gedauert, bis es knallt. Und im Sommer wird das Problem in dieser Hinsicht verdreifacht sein. Schönen Gruß an alle Unterzeichner für „Konsequenten Nichtraucherschutz“!

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  9. Ernsthaft!? Bereitschaftspolizei zur Kontrolle der Innenstadt? Wie schon beschrieben ist das bildlich vorgestellt doch sehr lächerlich.
    Das das Ordnungsamt Abends, auch unter der Woche, nicht unterwegs ist, halte ich auch eher für ein Gerücht. Oft genug werden ja auch noch Abends um 10 Knöllchen verteilt.

    Was die Lautstärke angeht, kann ich das anliegen schon verstehen, wobei ich auch denke, dass es doch teilweise dem Rauchverbot geschuldet ist.
    Und wie immer waren diejenigen, die sich jetzt zur Bürgerinitiative zusammengeschlossen haben auch nie jung, nie laut und sind nie um die Häuser gezogen.

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  10. Wie wäre es mit einer Bürgerinitiative für besseres Benehmen? Daran mangelt es hier doch offenbar am meisten, wenn rumproletet wird und jeder Hauseingang vollgebrunst wird.

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  11. Wow! Ich meine echt WOW! Immer wenn man denkt, Würzburg kann sich nicht mehr selbst übertreffen kommt so etwas daher. *Kopfschüttel*
    Danke für Beitrag und Wortwahl. Da hofft man doch, dass die Stadtväter über Netzanschluß, Browser und Adresse des Würzblog verfügen. Sollte es dennoch durchgehen hab ich allerdings noch ein Worst-Case-Plan: „Duck und Weg!“. Was immerhin auch ein Statement über Würzburg ist.

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  12. Pingback: e - Petition
  13. Am besten find ich ja den Herrn Mars. Man sollte an seinem Werbespruch noch ein bisschen feilen. „Ärger in der Szenedisco? Nur mit Messern von Mars bist Du auf der Gewinnerseite.“

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  14. das würzblog mal wieder als sprachroh der emotionalen vernunft in der stadt! 😉
    ich wohne in der innenstadt und manchmal ist es laut. manchmal eben. aber diese sodom und gomorra szenarien die die biwa an die wand malt … ich weiß nicht wo die wohnen.
    ich beschwer mich ja auch nicht dass in der innenstadt so viel kirchenglocken läuten. ich wohne nun mal mitten in der stadt und da ist das so.
    lärm und rauchverbot: selbst schuld sag ich nur, wird sich nicht ändern. scherben: regt mich als fahrradfahrerin auch auf. auflagen für die betreiber: früh um 5 uhr muss die strasse sauber sein, sonst strafe!

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  15. Ich sehe das Ganze mal so: Da gibt’s Leute, die mitten in der Stadt wohnen weil das ja unheimlich hipp ist und man kann immer mal schnell weggehen. Aber wehe die anderen machen das mal und bringen mich um meine Ruhe… Ich zieh ja auch nicht auf’s Dorf und beschwer mich dann über Hähne oder Bauern oder sonstwas…

    Den Punkt mit dem Rauchverbot finde ich sehr interessant! Ich finde Nichtraucherschutz klasse aber ich habe es auch schon in einer anderen Stadt erlebt. Dort durfte man ab 23:00 Uhr in der Kneipe wieder rauchen. Auf die Frage ob hier andere Gesetze gelten kam die ernüchternde Antwort: „Es kommt uns günstiger wenn wir ab und an mal ne Anzeigen wegen Verstoßes gegen den Nichtraucherschutz bekommen als jeden Abend ne Anzeige wegen Ruhestörung“…

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  16. mhm ich find halt wenn man seine ruhe haben will muss man aufs land ziehen. Aber wenn ich wirklich im Stadtzentrum wohn dann hat man da auch Gastronomie. und es kann mal nachts laut werden. glaub das ist jedem mensch mit nem höheren IQ als nem Käsebrötchen klar.
    Würzburg ist nun mal eine Studentenstadt, wenn sie das nicht wär, wärs ne Rentnerstadt und dann wären spätstens um 8 zur Tagesschau alle Bürgersteige hochgeklappt und Ruhe. Ma muss sich halt überlegen was man will…

    Ich finde eher eine BürgerInitiative zur Verschönerung und Modernisierung der Innenstadt angesagt als so ein Müll

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  17. Eine allgemeine Sperrstundenverlängerung macht schon deshalb absolut keinen Sinn, weil das Problem hauptsächlich in den warmen Monaten besteht und im Winter Ruhe herrscht.

    Ich gehe davon aus, dass es dazu auf keinen Fall kommen wird.

    Sinnvoll wäre, dem nächtlichen Alkoholverkauf auf der Straße Einhalt zu gebieten. Das Problem, wie bei allen anderen Maßnahmen auch: Es müsste konsequent kontrolliert und durchgesetzt werden.

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  18. Dazu vielleicht die Sichtweise eine gar nicht mehr Jugendlichen. Ich bin Jahrgang 1950, in Würzburg geboren, hab hier studiert, eine Familie gegründet (mit der ich sogar 6 Jahre in der Sanderstraße gewohnt habe), war dann viele Jahre in Dortmund und lebe seit 12 Jahren wieder hier.
    Das Problem ist mal überhaupt nicht neu, die Klagen der Anwohner gab es schon in meiner Jugend. Und wir sind damals durch die Kneipen gezogen und haben gern und viel getrunken, meine Kinder haben das nicht anders gemacht. Ich stimme Ihnen zu, daß die Innenstadt ein lebendiges Nachtleben haben muß! Und ich bin mir aus eigener Erfahrung sicher, daß auch nicht jede Nacht Halligalli ist. Mich regt die Pauschalisierung der BI auf und wie die meisten BIs in Würzburg erweisen sie der Stadt einen Bärendienst. Eine allgemeine Sperrstunde um 1 Uhr ist ein Witz, viele Kneipen haben da ohnehin schon zugemacht. Und es MUSS in einer Universitätsstadt einfach einen Platz für Nachtschwärmer geben und das DARF NICHT auf der grünen Wiese sein sondern in der Innenstadt (Altstadt? Was ist denn hier älter als 60 Jahre?).

    Das Ordnungsamt muss einfach Kapazitäten schaffen, um nachts vor allem den Scherbenhaufen Einhalt zu gebieten, und das durch konsequente Verhängungen von Bußgeldern. Ich bin kein Anhängern von Reglementierungen, aber leider muß das sein. Der Lärm, da gebe ich Ihnen auch Recht, ist eine Folge des Rauchverbots. Ich habe beim Bürgerbegehren zwar dafür gestimmt, war mir aber der Folgen bewußt. Wenn auch nur ein Anwohner der Innenstadt dafür gestimmt haben sollte, darf sich der nicht über den Lärm auf der Straße beschweren. Oder es wird ein generelles Rauchverbot in Deutschland eingeführt, da wäre ich aber entschieden dagegen.

    Ich setze auf eine Verstärkung des Ordnungsamtes (KEIN Poliziestaat!!!), darauf, daß die Gastronomen mehr auf die Lärm- und Dreckbelastung vor dem Lokal achten und darauf, daß die Nachtschwärmer eventuell durch diese Diskussion ein wenig mehr auf die Anwohner Rücksicht nehmen. Dann brauchen wir keine Sperrstunden und keine Videoüberwachung. Ich hoffe, die Stadt Würzburg lässt sich nicht wieder von eine BI zu blindem Aktionismus hinreißen.

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  19. Hätte man nicht besser schrieben können. Als damals ein erster Artikel darüber in der Main-Post stand, habe ich einen ganz ähnlichen Kommentar dazu verfasst. Ich bin beruflich in einer mittelfränkischen Kleinstadt tätig, in der unter der Woche um 1 Uhr und wochenends um 2 Uhr Schluss ist! Ihr könnt euch vorstellen was hier noch „los“ ist…

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  20. Interessant zu lesen, dass die Sperrzeitverlängerung noch nicht beschlossene Sache ist. Die Meldung bei Charivari hatte sich irgendwie so gelesen.

    Ich denke, dass auch hier nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Ob Würzburg es sich leisten will, das Nachtleben unter der Woche zum Erliegen zu bringen, halte ich für zweifelhaft – und hoffe auch, dass es nicht so kommt.

    Grüße aus dem Frauenland,
    Jonas

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