Mein viel zu kurzes Filmwochenende

Das Abendland ging nicht unter, keiner hat sich angeekelt ins Cinemaxx erbrochen, die Stimmung war nicht unterirdisch, die Kinosäle blieben nicht leer — das 36. Internationale Filmwochenende ging seinen im guten Sinne gewohnten Gang. Soweit ich es beurteilen kann, denn mein Büroumzug am Wochenende hat doch viel mehr Zeit und Kraft verschlungen, als ich vorher gedacht hatte.

Mit geschätzten 12.000 Besuchern hat das Festival ungefähr die Zuschauerzahl des letzten Jahres erreicht, trotz dem teilweise anfahrtunfreundlichen Winterwetter; wer am Wochenende im Kino war hat gemerkt, dass viele Filme sogar knallvoll ausverkauft waren. So gesehen hat sich die ganze Unruhe im Vorfeld durch die Schließung des Corsos in Luft aufgelöst.

Noch ein paar Gedanken und Anmerkungen in aller Knäppe

  • Danke an Hannes Tietze, dass er bei der Eröffnungsrede aus einem Beitrag aus dem Würzblog zitiert hat, ich fühlte mich sehr geehrt. 🙂
  • Die Filmparty war wirklich gut, das Konzert von „The Wind-Up Robots Killed My Cat“ auch, auch wenn ich mir aus rein egoistischen Gründen eine Band mit tanzbarerer Musik an dem Abend gewünscht hätte — der Umzug steckte mir in den Knochen und ich war wahnsinnig müde. An dem Abend wurde sogar an die Anwohner um den Pleicher-Hof gedacht: Ein armes Würstchen stand die ganze Nacht in der Kälte und achtete darauf, dass die Wenigen, die in der Kälte vor der Tür standen, nicht zu laut wurden. Hat wunderbar geklappt.
  • Für die Nostalgiker kamen an der Filmwochenende-Kasse im Cinemaxx Corso-Gefühle auf. Die Schlangen waren lang, es war eng und das Heraussuchen der reservierten Karten nahm die gewohnte Ewigkeit in Anspruch. Gerüchteweise wurden in solchen Schlangen schon intime Freundschaften geschlossen, Kinder gezeugt und,  wenn es mal etwas länger dauerte, in der selben Schlange noch zur Welt gebracht.

Wie das Filmwochenende 2011 in Würzburg aussehen wird, das steht noch in den Sternen. Ob das Cinemaxx noch einmal vier Säle zur Verfügung stellen wird? Denn immerhin entgeht ihm damit eine nicht gerade kleine Summe an Geld, da weniger umsatzträchtige Januar-Blockbuster gezeigt werden können.

Es heißt erst mal abwarten. Vielleicht klappt es ja nochmal mit dem Cinemaxx, vielleicht wird es in einem ganz anderem Rahmen stattfinden, vielleicht wird es gar nicht stattfinden — die letzte Möglichkeit würde mich sehr traurig machen.

1 Gedanke zu „Mein viel zu kurzes Filmwochenende“

  1. War dieses Jahr das erste Mal (ja, ich weiß, Asche auf mein Haupt!) beim Filmwochenende und was soll ich sagen? Sehr coole Veranstaltung!
    „Meine“ Filme waren voll bis oben hin. Hoffe sehr, daß es nächstes Jahr
    wieder klappt – wäre dabei!

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