Eigentlich sollte die Wiedereröffnung des Immerhin eine Dreitagesorgie werden, bei dem man auch den „Funktionären“ mal zeigen kann, was das Immerhin ist. So war es ein überraschen winterlicher Abend mit Reden, Häppchen und ein wenig Musik.
Klingt so, als wäre die Eröffnung gestern ein Reinfall gewesen. Nein, das war sie nicht — schon alleine wegen Charly „Dressman“ Heidenreichs Samtanzug nicht, der den Abend moderierte (Charly, nicht der Anzug. Glaube ich). Auch wenn von Seiten der evangelischen Kirche und der Stadt Würzburg nicht viele der zusagenden Verantwortlichen gekommen sind — gerade Stadtratsmitglieder waren bis auf einen Hauptamtlichen gar nicht da. Gut, vielleicht gerade weil wenig Offizielle da waren. Und die waren gestern gut gelaunt — das kann auch am reichlichen Sekt und Bier gelegen haben — und haben ihre Reden kurz und knackig gehalten.
Was soll man auch viel sagen, außer „Respekt, Danke & viel Glück“? Der stellvertretende Dekan schenkte Gottes Segen und das Duo Scheller-Schäfer-Blake einen Adsventskalender, Andreas Kümmert hat dann seine rauchige Stimmer erklingen lassen während sich das Volk — und ich — auf die reichlichen Häppchen stürzten. Dann gab es noch eine Versteigerung (Respekt an Eva dafür!) von Immerhin Liebhaberstücken wie Gartenscheren, Diskokugeln, Klotürscheiben, Plakate, Bierflaschen und ähnlichem Kram. Sehr lustig und es kamen sogar ein paar Euro zusammen.
Lieber JMStV, so funktioniert übrigens Jugendschutz im Immerhin — pragmatisch, praktisch, gut:
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Freitag, 17.12., Würzburg ohne Alternative?
– ins IMMERHIN – : (anschliessend MUCKE)
Diskussion über Gegenwart und Zukunft der Alternativ- und Soziokultur nach dem Ende des AKWs
Obwohl das AKW im Jahre 2009 finanziell ausblutete, wirkte das Echo in der Öffentlichkeit so, als sei das Autonome Kulturzentrum sanft entschlafen. Die Traueranzeigen eine kurze Randnotiz, keine Debatte über den Grund des Niedergangs, geschweige denn über die Zukunft des selbstverwalteten Subkultur in Würzburg.
Die Szene, will man sie denn so nennen, organisierte sich ohnehin Jahre vor dem Ende des AKWs in städtischen Jugendkultureinrichtungen, und im medialen Diskurs spricht man seit einem Jahr sowieso lieber von Saferparty, Diskolizenzen und Verlängerung der Sperrzeiten als von Soziokultur. Fehlt also überhaupt etwas? Muss man froh sein, dass es in Würzburg noch Institutionen wie das Cairo, den B-Hof oder das Immerhin gibt? Oder müsste man dafür sorgen, dass ein neues Experimentierfeld entsteht, dass nicht von der Liebe des Kulturreferats erdrückt wird?
Eigeninitiativ, alternativ, selbstverwaltet, soziokulturell, autonom: Anhand der Begriffsmatrix, die mit dem AKW in Verbindung stand, soll während der Podiumsdiskussion die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Sozio- und Alternativkultur zur Debatte stehen.
Bisher haben Steffen Deeg (Jugendkulturhaus Cairo), Manfred Kunz (Von 1985 bis zum Ende Mitarbeiter im „Alten“ AKW), Mitglieder des Vereins für Kultur, Politik und Kritik (KuPuK e.V.) und des Immerhins als PodiumsteilnehmerInnen zugesagt.
Fr., 17.12.2010, 21:00 Uhr, Immerhin – unter der Posthalle am Bahnhof Würzburg.
Anschliessend MUCKE vom Feinsten:
LIVE: MAHJONGG (Chicago, IL,USA)
Das Dance-Punk Kollektiv zwischen Afro-Beat, Postpunk, Elekronik und hypnotischem Krautrock a la CAN zeigt sich von Genrekonventionen und Trends einigermaßen unbeeindruckt und bringt den Underground Dancefloor zum Beben. Dort vereinen Mahjongg Polyrhythmik und elektroide Discolines, die Prince alle Ehre machen, Gang of Four-Gitarren und wabernde Klangflächen mit einer Spielfreude, die einem das Herz aufgehen lässt. Auch von Indie-Hypemaschinen wie Pitchfork Media (zurecht) v.a. aufgrund ihrer Qualitäten als Liveband abgefeiert: „All this is to say, perhaps the question with Mahjongg is less „what if indie kids played dance music?“ and more „what if hippie music collectives were talented, made good music, and weren’t full of hippies?““ (Pitchfork)
Im Dezember treten Mahjongg zum zweiten Mal in Würzburg im Rahmen der KuPuK und XYeahX Party im Immerhin auf und präsentieren ihr neues Album „The Long Shadow of the Paper Tiger“ (K Records). Wer sie mal mitten in der Nacht in einem kleinen, verschwitzen Club erleben durfte, der wird jetzt schon vor Vorfreude kaum stillhalten können. Für alle anderen sei hiermit gesagt: Es lohnt sich!
DJ SET: Eve Massacre (Nürnberg)
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion und nach dem Konzert wird Eve Massacre aus Nürnberg auflegen: „Noisy techno mash ups dirty baile bassline house substep minimal kitsch queer ragga drunk unicorn grime rave explosives – Eve Massacre spins the kind of eclectic-empathic as well as house-rocking mixture that you get when someone who used to love making mixtape.“
Dienstag, 14.12., ins IMMERHIN – FREAKSHOW in CONCERT –
unter der Posthalle am Bahnhof.
Das Schild hab ich am Stadtfest schon gesehen 😉 Da hatte es zumindest wenig abschreckende Wirkung auf mindestens zwei Personen 😉
Und hast du die beiden Personen seit dem wieder gesehen? Eben. Niemand hat sie jemals wieder gesehen! 😉
Wäre es arg gemein zu sagen, dass sie „teil(-)weise“ wieder aufgetaucht sind? 😉